Rezension zu "Die kleinen Wunder von Mayfair" von Robert Dinsdale
Ich hatte mir unter dem Titel und der Aufmachung des Covers eine ganz andere Geschichte erwartet. Ich hatte mit etwas magischem und verspieltem gerechnet aber die Geschichte wird düsterer je weiter man liest.
Gleich vorweg, das Cover ist wunderschön gestaltet und das Buch ist hochwertig.
Eine Geschichte über Magie, Kindheit, Verlust, Trauma und Krieg ist eine groß gezogene Palette an Themen denen wir uns widmen. Wir folgen Cathy, 15 Jahre alt und schwanger, im Jahr 1906. Das dies nicht gerne gesehen ist, ist klar. Ihre Eltern sind davon nicht begeistert und sie wird vom geliebten Mädchen, zur hart bestraften Tochter. Man nimmt ihr alles aus dem Zimmer und lässt sie mit leeren Regalen auf einem kalten Bett allein zurück. Cathy wird so gut es geht versteckt, vor den Nachbarn der Öffentlichkeit und allen anderen Menschen, die ihr über den Weg laufen könnten. Als sie dann aber mit ihrer Mutter in ein Heim geht um zu klären, dass das Kind nach der Geburt hier abgegeben wird, ist sie traurig und ängstlich und sie weiß, dass sie das nicht will. Sie stolpert also, wie der Zufall es so will, über eine Anzeige in der Zeitung. Papa Jacks Emporium sucht Mitarbeiter, stellt keine Frage und will nur fleißige Arbeitskräfte haben. Sie flieht nach Mayfair und findet sich in einem Spielzeugladen der besonderen Art wieder. Papa Jack arbeitet mit seinen beiden Söhnen den ganzen Sommer über an neuen Spielsachen für die Winterzeit, die Spielsachen stecken allerdings voller Magie und auch Erwachsene werden prompt wieder zu Kindern.
Wir folgen Cathy über einige Sprünge hinweg durch ihr Leben, ihr Leiden, ihre Ängste und Freuden. Die Themen könnten ernster und trauriger kaum sein, beinhalten sie doch Tot, Krieg und damit zusammenhängende Traumata.
Die Geschichte kann vieles, zieht einen in den Bann und ist dennoch ganz anders als erwartet.
Leider erfahren wir wenig über die Charaktere, Emil, Kaspar oder Cathy werden einem zwar nahe gebracht aber es fehlt zu viel um sie ins Herz zuschließen. Sie sind gar schwammig beschrieben und die Sprünge im Buch sind zu ruckartig um Bindung aufzubauen.
Es fehlt leider auch an Magie, zumindest was mich betrifft, wo ich doch weit mehr erwartet hatte, ja, es ist ein verzauberter Spielzeugladen und der wesentliche Faktor liegt auch darin, dass man im Herzen ein Kind geblieben ist aber der "Zauber" fehlt.
Alles in allem ist es eher eine Liebes-, Familien-, Dramageschichte mit einem Hauch Magie, als Fantasy!
Drei von fünf Sterne dafür