Cover des Buches The Cuckoo's Calling (ISBN: 9781408703991)
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Rezension zu The Cuckoo's Calling von Robert Galbraith

Die Nacht

von walli007 vor 10 Jahren

Rezension

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walli007vor 10 Jahren

Der abgehalfterte und nahezu arbeitslose Privatdetektiv Cormoran Strike bracht eigentlich keine Sekretärin. Dennoch bringt der es nicht über sich, die von der Zeitarbeitsfirma avisierte Aushilfskraft fortzuschicken. Strikes Leben ist nicht gerade auf dem Höhepunkt, nach einem heftigen Streit hat die Wohnung, die er mit seiner nun ehemaligen Freundin Charlotte bewohnt hat, verlassen und kampiert in seinem Büro. Ein Büro, dass er sich nicht leisten kann. In dem desolaten Zustand, in dem er sich befindet, ist er eigentlich nicht bereit, einen Klienten zu betreuen. Doch er braucht Aufträge, er braucht das Geld und er will den Schein wahren. Und so hört er sich die herzzerreißende Geschichte von John Bristow an, dessen Adoptivschwester, das Model Lula, von dem Balkon ihrer Dachwohnung zu Tode stürzte und an deren Selbstmord er nicht glauben will.


Die Handlung dieses klassischen Kriminalromans ist in der Gegenwart angesiedelt. Doch wenn man die Zeilen liest, mag man es kaum glauben. Man fühlt sich in die 40er oder 50er versetzt. Fast meint man Robert Mitchum vor dem inneren Auge zu sehen, der mit einem schlecht sitzenden Anzug bekleidet durch sie Szenerie humpelt und durch geschickte Ermittlungsarbeit, die eigentlich ohne viele technische Hilfsmittel auskommt, kleinste Hinweise zu einem Ganzen zusammenfügt. Dazu die stets korrekte, nicht fragende oder fordernde Sekträrin, die doch ein Faible für ihren Detektiv hat. Etwas naseweis vielleicht, keck und intelligent steht sie Strike zur Seite, ihren Verlobten dabei fast vergessend. Ein Fall, der zunächst unlösbar scheint, da die Untersuchung der Polizei bereits zu dem Schluss gekommen ist, es müsse sich um Selbstmord handeln. Ein paar Ungenauigkeiten, die den Detektiv zu neuen Möglichkeiten führen. Wie ein alter Schwarz-Weiß-Film rollt sich eine Szene nach der anderen ab, langsame Schnitte. Präzise Ermittlungen. Skepsis gegenüber dem Roman ist unbegründet, er vermag trotz der ruhigen Erzählweise von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Unsicherheit besteht lediglich darüber, ob das Wissen, dass J. K. Rowling den Autorennamen Robert Galbraith als Pseudonym gewählt, einen Einfluss hat. Unabhängig davon ist hier ein sehr herausragender altmodischer Krimi gelungen.

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