Cover des Buches The Cuckoo's Calling (ISBN: 9781408703991)
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Rezension zu The Cuckoo's Calling von Robert Galbraith

Überwiegend Bummelzug

von wandablue vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Die Handlung baut sich sehr langsam auf ... dennoch, hintenraus hat der Roman mich positiv überrrascht.

Rezension

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wandabluevor 8 Jahren
Bummelzug.
Welcher Sinn liegt in einem Pseudonym, wenn schon auf der Titelseite der Verlag sich bemüsigt fühlt, klarzustellen, dass es sich bei dem Autoren Robert Galbraith um die bekannte J.K. Rowling handelt? Auch die Wege der Verlage sind oft unergründlich ... .

Galbraith/Rowling schreibt einen Krimi, der in seiner Strickart entfernt an die alten englischen Krimis erinnert mit schrulligen Ermittlern und ungräuslichen Details. Dass ich mich beim Lesen nicht fortwährend übergeben muss, weiß ich durchaus zu schätzen. Dass sich LeserInnen an sehr unappetitliche Details in diesem Genre gewöhnt haben und immer härtere Darstellungen einfordern, spricht nicht für die gesunde Geisteshaltung der LeserInnen !

Ansonsten beginnt der erste Fall, der mir mit Cormoran Strike, Afghanistan-Kriegsveteran, und Robin Ellacott, der Sekretärin von der Zeitarbeitsagentur in die Hände läuft, durchaus charmant und mit klassischem Setting London.

Danach dümpelt die Handlung eine ganze lange Weile vor sich hin, während ich aus dem Fenster des Bummelzugs starre und die Landschaft genieße ... .

Die Schwächen des Romans liegen hauptsächlich in den schriftstellerischen Mitteln, Personen zu charakterisieren: Galbraith/Rowling hängt sich viel zu sehr an Äußerlichkeiten. Kleidung und Aussehen werden in aller Ausführlichkeit beschrieben, nicht, dass Äußerlichkeiten nicht erwähnt werden dürften, aber dieses „er trug/sie trug-Blaba“ und andere platte Merkmale wie Kaninchenzähne oder Kettenraucher als Hauptcharakteristikum, etc. wirken stümperisch. Vielleicht sind es Kinderkrankheiten. Mit ihren Stars, den Ermittlern, gibt Autor/in sich mehr Mühe. Das Ermittlerpaar ist in der Tat eins, das einem ans Herz wachsen könnte. Beide haben sogar eine „Homestory“. Aber die anderen Figuren, von denen zahlreiche umherhuschen, sind blaß.

Die Handlung umfasst 536 Seiten, in denen nicht viel passiert, hat insoweit durchaus Längen. Im letzten Fünftel beschreibt Gabraith/Rowling die Begegnung mit einer Todkranken durchaus sensibel und ergreifend. Und auch der Bummelzug nimmt im letzten Fünftel ein bisschen Fahrt auf.

Im Plot geht es um die Modewelt und diese ist glaubwürdig und plastisch abgebildet. Was den Fall an geht: Ich wusste bis kurz vor Schluß nicht, um was es eigentlich geht und wer der Täter ist. Dies ist ein absolutes Plus. Natürlich könnte man im Nachhinein einige Unzulänglichkeiten in Bezug auf Logik anführen ... aber, sie fallen eigentlich nicht ins Gewicht.

Fazit: Man braucht Geduld und der Roman hat erzählerische, jedoch keine sprachlichen Schwächen. Alles in allem hat er mich hintenraus, als ich ihn schon aufgeben wollte, positiv überrascht.

Kategorie: Krimi/Thriller
Verlag: Sphere, 2014

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