Cover des Buches Konklave (ISBN: 9783453270725)
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Rezension zu Konklave von Robert Harris

Eligo in Summum Potificem-ich wähle zum höchsten Pontifex

von Filzblume vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein Einblick in die Papstwahl mit spannenden Plot und einem grandiosen Ende.

Rezension

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Filzblumevor 7 Jahren

Verlag Heyne 2016,HC- Ausgabe

Seit dem 13. Jahrhundert ist es Methode, Sicher zu stellen, dass sich die Kardinäle zu einer Entscheidung finden- die Kapelle nicht zu verlassen, bis ein neuer Papst gewählt wird. Eine Herausforderung für den Dekan des Kardinalskollegiums, Erzbischof von Mailand, Kardinal Jacopo Lomeli, der nach dem Tod des Papstes das Konklave leitet.
Erfahren im Procedere des Konklave, kommen dem Kardinal Zweifel über den Tod des Papstes, auch plagen ihm Zweifel in Glaubensfragen. Doch er muss die Abstimmung vorbereiten.
117 Kardinäle sind auf dem Weg nach Rom um abzustimmen, wer für die kommende Ära die katholische Kirche durch schwierige Zeiten, und die Gläubigen durch eine von Krisen geschüttelte Welt führt.
Doch ein unerwarteter Kardinal kommt im letzten Moment nach Rom, kurz bevor sich die Kardinäle in die Sixtinische Kapelle zurückziehen.

Lomeli ist der der Protagonist des Romans, er selbst hat keine Ambitionen auf das Amt, sein Wunschkandidat ist Kardinal Bellini, der dem verstorbenen Papst sehr nahe stand.
Lomeli bittet Gott um Beistand und Rat, er hat das Wohlergehen der Kirche im Sinn, und möchte verhindern, das allzu Ehrgeizige das höchste Amt bekleiden.
Immer wieder fragt er Gott, sucht in den Fresken des Michelangelos- dort schaut er in die Kuppel, um Antworten und eine Eingebung zu erhalten. Diese Schilderung ist besonders gelungen.

Der Autor hat es verstanden, das Procedere und die Zeremonien rund um die Abstimmung in Szene zu setzen. Auf gefühlvolle, aber dennoch spannende Weise schildert er uns einen Ablauf zur Papstwahl, wie sie sein könnte.

Der Spannungsbogen wurde langsam aufgebaut. Für mich begann der Thriller ab Seite 200, davor kleine Andeutungen auf das nahende Unheil. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet.

Die Gebete von Lomeli haben mich sehr berührt, und ließen mich so seinen Charakter ergründen. Seine innere Zerrissenheit und der Kampf gegen seine Zweifel haben ihn menschlich gemacht, und nicht unfehlbar.
Die lateinischen Wörter bzw. Sätze sind übersetzt und fließen in das Geschehen. Harris schneidet Themen der Kirche an, Frauen in der Kurie, Missbrauch und Homosexualität.

Das Ende des Buches war überraschend - hat mir persönlich gefallen.
Ein Buch mit hohem Lesewert.
Habemus Papam.

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