Cover des Buches Die unbeschriebene Welt (ISBN: 9783743111905)
Rezension zu Die unbeschriebene Welt von Robert Hoffmann

Memoria regt die Fantasie an und lädt zum Nachdenken ein, leider mit einigen Schwächen

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Interessante Geschichte, die zum Nachdenken anregt, leider aber meinen persönlichen Geschmack nicht ganz getroffen hat.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren
"Die unbeschriebene Welt" von Robert Hoffmann ist eine außergewöhnliche Geschichte, die dem Leser einen neuen Blick auf die Welt und Gesellschaft, in der wir Leben, gibt.
Der Protagonist Paul wacht ohne Erinnerungen in Memoria auf. Alle Bewohner der Stadt haben, ebenso wie Paul ihre Erinnerungen verloren. Doch das scheint die Lebensqualität der Menschen keineswegs zu beeinflussen. Im Gegenteil: jeder folgt seinen Interessen und fördert somit die Harmonie in der Gemeinschaft. Paul integriert sich schnell in das neue Leben. Doch als eines Tages die Erinnerungen zurückkehren, scheint die Gemeinschaft auseinander zu brechen und das Übel seinen Lauf zu nehmen.

Das Buch an sich ist mit keinem Buch vergleichbar, was ich bisher gelesen habe. Das hängt nicht nur damit zusammen, dass ich normalerweise andere Genre bevorzuge, sondern auch damit, dass Robert Hoffmann den Leser in eine unbekannte Welt entführt, die man sich selber nie hätte erträumen lassen. Man trifft Menschen, Erfindungen und Lebensumstände, die in der realen Welt kaum vorstellbar sind und die einen dennoch darüber nachdenken lassen, ob die Erde nicht auch in der Lage wäre, diese umzusetzen. Weiterhin vermittelt die Geschichte viele philosophische Denkansätze, die die Sicht auf die Welt, in der wie Leben radikal verändern.

Leider konnte mich die Handlung im Ganzen gesehen allerdings doch nicht vollends überzeugen. Das liegt zum einen daran, dass es einige Dinge gab, die mir an der Handlung selbst nicht gefallen haben. Zum Großteil denke ich aber, dass es mein persönlicher Geschmack war, der der Geschichte etwas im Weg stand.
Besonders schade fande ich, dass die zahlreichen Charaktere des Buches leider nur wenig Tiefe besitzen und man sie dadurch fast kaum voneinander unterscheiden kann. Die Figuren waren für mich nicht greifbar und ich konnte mich nur schwer in sie hineinversetzen und ihre Entscheidungen nachvollziehen. Mit manchen von ihnen, bin ich bis zum Ende des Buches nicht warm geworden. Auch die Stadt Memoria konnte mich nicht überzeugen. Alles erschien mir zu perfekt und das Leben viel zu einfach. Jedes Problem wird im Handumdrehen gelöst. Dadurch wird die Geschichte an vielen Stellen leider sehr voraussehbar. Lediglich gegen Ende des Buches stieg die Spannung an und ich fieberte mit der Geschichte mit. Insgesamt bot mir die Handlung aber zu wenig Spannung. Vielmehr ist die Geschichte eine Aneinanderreihung einzelner Ereignisse, die, nach meinem Geschmack eher spärlich miteinander verbunden sind. Manche Geschehnisse werden zu genau, andere widerrum zu kurz beschrieben. Dadurch wirkt die Handlung zu unruhig und sprunghaft und lässt den Leser an einigen Stellen mit Verwirrung zurück.

Fazit:
Die Ideen und Vorstellungen des Buches fand ich sehr interessant und ich bewundere den Autor für seine Vorstellungskraft. Leider war die Umsetzung der Geschichte an einigen Stellen nicht nach meinem Geschmack und insbesondere die Rechtschreibfehler sind ein Manko des Buches.
Nichtsdestotrotz hat das Buch mich dazu angeregt über die Gesellschaft, in der wir Leben nachzudenken. Ich bin mir sicher, dass die Geschichte und Memoria noch einige Zeit in meinem Kopf nachhallen werden und ich die vielen Denkansätze, die die Handlung bietet, nutzen werde.
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