Der zweite Roman im Guild Wars-Universum hat mich nicht ganz so umgehauen wie sein Vorgänger. Das liegt aber nicht am Buch sondern eher daran, dass ich große Teile der Geschichte und ihre Abfolge schon kannte. Das ergibt sich aus dem Spiel, aber einige Dinge, wie die „Klinge des Schicksals“ - eine Gruppe von wahrhaften Helden jeder auftretenden Spezies in Tyria – sich gefunden hat, wusste ich nicht. Diese Aspekte waren auch richtig interessant und haben mich gefesselt. Auch die mir bereits bekannte Geschichte war spannend, aber irgendwie wollte ich einfach nicht zum Ende kommen, weil ich ganz genau wusste, was passieren würde.
Die Charaktere sind Vertreter aus allen großen Völker von Tyria. Angefangen mit dem menschlichen Späher Logan, weiter über den löwengesichtigen Charr Rytlock zu der Erstgeborenen Sylvari Caithe. Außerdem nicht zu vergessen die Norn Eir mit ihrem Wolfs Garm und die beiden Asura Snaff und Zojja. Ich fand, dass die Gruppe überaus gut zusammen passt, alle komplett unterschiedlich sind und sich ergänzen. Reibereien sind vorprogrammiert und viele Auseinandersetzungen sorgen für Lacher. Es werden tiefe Beziehungen geknüpft und am Ende auch manche wieder zerrissen. Emotionen kochen hoch, das ist garantiert! Gerade am Ende habe ich ein paar Tränchen verdrücken müssen. Ich fieberte mit, ständig.
Der Schreibstil des Buches ist vollkommen in Ordnung und angemessen. Auch wenn mir der erste Band in der Hinsicht besser gefiel, da mich der Schreibstil sofort fesseln konnte. Hier war das irgendwie nicht der Fall, was schade war. Die Handlung ist insgesamt gut durchdacht und hat definitiv einen roten Faden. Anfangs muss sich alles zusammen finden, dann gibt es mehrere Abenteuer zu bestreiten und dann das plötzliche Ende der Gemeinschaft. Spannung begleitet die Handlung und fesselt mich an das Buch. Zusammen verwoben mit den Emotionen war es schlussendlich ein klasse Buch, was mir viel Spaß bereitet hat. Die Reise nach Tyria ist es immer wert!