Rand erfährt von den Aes Sedai, wer er wirklich ist. Er möchte es nicht wahrhaben, aber seine Fähigkeiten werden schon bald gebraucht. Das Horn von Valere wird gestohlen, was er und seine Freunde zurückholen müssen. Auch geht es um das Leben seines Freundes Mat.
Egwene und Naeneve folgen inzwischen den Aes Sedai auf die weiße Burg, um selbst mit „Die eine Macht“ unterrichtet zu werden und damit selbst Aes Sedai zu werden. Dabei werden sie an ihre Grenzen gebracht.
Die Geschichte geht praktisch nahtlos von Band 1 weiter und hier passiert eigentlich genau das, was der Titel verspricht. Es wird viel gejagt und man wird auch selbst gejagt. Okay, bis es mit der Jagd überhaupt losging, waren auch schon 200 Seiten um. Robert Jordan hat eine sehr bildliche Sprache, aber er erzählt auch vom 100stern ins 1000ste. Das ist oft sehr anstrengend, weil man das Gefühl hat, dass man auf der Stelle tritt und gar nicht vorankommt. Wenn ich aber jetzt auf das Buch zurückschaue, dann ist schon einiges passiert. Die Figuren haben viele Abenteuer erlebt und eigentlich ist ständig was passiert, aber es fühlte sich beim Lesen nicht so an.
Auch gab es Passagen, die für mich nicht richtig greifbar war. Obwohl Jordan sehr ausführlich und bildlich erzählt, ist es dann wiederum für mich sehr abstrakt, wenn es um die Fähigkeit mit der einen Macht geht. Auch wenn Rand auf seinen Widersacher trifft, ist das meist sehr abstrakt und für mich fühlt es sich dann immer so an, als würde ich den Großteil der Geschichte gar nicht kennen.
Übrigens, musste ich wieder feststellen, dass es beim eBooklesen sehr unbequem mit einem Glossar ist. Beim Lesen blättere ich nie zurück auf das Glossar, obwohl ich es jetzt beim Durchschauen schon sehr aufschlussreich fand. Die Begrifflichkeiten werden zwar beim Lesen erklärt, aber da es so viele Informationen und offene Handlungsstränge gibt, dass es schon passieren kann, dass man da ein Detail vergisst und wenn dann so eine Begrifflichkeit auftaucht, dass ich dann darüber stolpere. Ich überlege noch, wie ich das zukünftigen Bänden regeln kann, da ich dennoch lieber als eBooks weiterlesen möchte.
Was mir auch noch aufgefallen ist, dass Zeiträume nicht ganz klar herauskommen. Denn plötzlich wird in einem Nebensatz erwähnt, dass vom vorherigen Kapitel mehrere Wochen vergangen sind und bei mir hat es sich aber so angefühlt, als wären sie gerade erst dort angekommen. Beim Weiteren lesen merkt man aber dann, dass das wirklich nicht sein kann. Ich weiß nicht, warum ich bei dieser Reihe immer wieder darüber stolpere, da ich bei anderen Büchern nicht dieses Problem habe.
Was mir besonders gefallen hat, ist, wenn man Egwene und Naeneve verfolgt haben, die sich ja näher mit den Aes Sedai auseinandersetzen. Irgendwie finde ich es besonders spannend mehr über diese zu erfahren, aber da war der Handlungsstrang mir fast etwas zu kurz gekommen.
Rand tat mir hier leid, da er erstens ein Schicksal aufgebrummt bekommen hat, was er keinesfalls annehmen möchte und seine beiden Freunde Perrin und Mat waren in diesem Band die meiste Zeit sehr abweisend zu ihm, da sie glaubten, er würde sich für etwas Besseres halten. Andererseits finde ich es auch etwas albern von Rand, dass er sein Schicksal so strikt ablehnt. Mit seiner Fähigkeit… wer soll er denn sonst sein? Ich habe das ja im ersten Band schon bald vermutet und hier wurde es dann bestätigt.
Fazit: An sich hat mir der Band wieder gut gefallen. Mir gefallen die Figuren, die Welt und die aufkommenden Konflikte, aber es hat sich teils sehr zäh lesen lassen und es hat für mich immer wieder mal die Spannung gefehlt. Auch werden hier immer mehr Thematiken aufgemacht, dass es schwerfällt, den Überblick zu bewahren. Zum Beispiel fand ich es nicht so toll, wie sich der Handlungsstrang am Ende von Egwene und Naeneve entwickelt hat. Die sind blind in eine Falle getappt. Dass das Egwene tut, in Ordnung. Sie ist noch sehr jung und bei dem Thema nachvollziehbar, aber dass da nicht mal Naeneve Einhalt geboten hat, es nicht einmal versucht hat. Schwach. Von mir gibt es 3 Sterne.