‚Der Kongo blieb mir ein einziges Rätsel, das mehr Fragen aufwarf, je mehr ich mich damit beschäftigte.‘ (Seite 140)
Nach einem schweren Gleitschirmunfall möchte Robert Kösch für ein Jahr in den Kongo gehen, um als Logistiker den Bau eines Krankenhauses zu unterstützen. Er lässt seine Ehefrau, seine Freunde und Familie in Deutschland zurück und macht sich auf den Weg nach Baraka.
In ‚Ein Krankenhaus im Kongo‘ erzählt er über Base und Sicherheitsfreigabe, Macheten und Kalaschnikows, Schlangen und Kakerlaken, M-Pesa und bewaffnete Überfälle, Ressourcenknappheit und Armut, Kolonialismus und Bodenschätze, Entführungen und Kriegen, Corona-Pandemie und Ebola.
Ich war noch nie im Kongo, bin aber schon seit jeher fasziniert von dem Land und habe viel darüber gelesen.
Ich empfand Köschs Buch als spannenden Einblick in das Thema Entwicklungshilfe, auch wenn der Kongo selbst für meinen Geschmack etwas zu kurz gekommen ist, was selbstverständlich an den Gegebenheiten vor Ort liegt, denn das Reisen durch den Kongo und damit das Entdecken des Landes ist aufgrund der Sicherheitslage kaum bzw. nicht möglich. Nichtsdestotrotz erfährt man durch Köschs Erlebnisse ein paar Dinge über Land und Leute, was ich fesselnd fand.
‚Ein Krankenhaus im Kongo‘ liest sich flott und unterhaltsam, die Farbfotos im Mittelteil des Buches helfen sehr dabei, sich das Gelesene noch besser vorzustellen und bieten Einblicke in ein eher unbekanntes Land.
Robert Kösch
Lebenslauf
Robert Kösch wurde 1992 in Mainz geboren. Nach dem Abitur lernte er als Flugkurier die Welt kennen. Für ein duales Studium zog er 2012 nach Hamburg. Er arbeitete im Projektgeschäft bei einem großen Flugzeugbauer und absolvierte parallel seinen Master an der Boston University. Nach einem schweren Gleitschirmunfall bewarb er sich bei Ärzte ohne Grenzen, heiratete seine langjährige Freundin und startete Anfang 2020 in den Kongo.
Alle Bücher von Robert Kösch
Ein Krankenhaus im Kongo
Neue Rezensionen zu Robert Kösch
Robert Kösch hat mich mit seinem Buch berührt, ich hatte Zeitweise Tränen in den Augen, es war ein besonderer Einblick in eine wie will man sagen andere Welt. Er beweist Mut nach seinem Unfall und gibt nicht auf, das ist schonmal Hut ab, und dann macht er noch was Unmögliches nach seiner Rettung, will auch er helfen, und zwar im Kongo ein Krankenhaus bauen und dort merkt man schnell auch die kleinsten Dinge helfen und machen Menschen glücklich.
Es war wie eine andere Welt, es war bewegend und man hat einen tollen Einblick bekommen, und es hat mich total fasziniert aber auch traurig gemacht. Es war einfach bis zum Schluss bewegend, aber auch tolle Begegnungen die er hatte. Er hat es geschafft mich komplett abzuholen und alles detailliert dazustellen, sodass man einen unverblümten Einblick hatte. Es ist nicht nur das Helfen von ihm, was mich so fasziniert hat, sondern seine Art, die Vielfalt was er alles geschafft hat und die Menschen, die man dort besser kennen lernt. Ich fühlte mich in dieser Kultur und Umgebung wohl, es fühlte sich so an als wäre ich dabei gewesen.
Es war einfach für mich ein sehr faszinierendes Buch mit tollen Eindrücken und Bildern und es zeigt wieder wie wichtig es ist solche Menschen zu haben, und bringt einem zum Nachdenken und zeigt auf das auch die kleinsten Dinge , so viel bewegen können.
Buchtipp! Leseempfehlung!
Helfen, das – so ist meine feste Überzeugung – ist die beste Eigenschaft von uns Menschen. Jeder hilft irgendwie irgendwem auf die ihm oder ihr mögliche Art und Weise. Den Großeltern Einkäufe vorbeibringen, einer guten Freundin zu hören, spenden an eine Organisation, an die man glaubt oder Winterjacken an Flüchtlingsheime geben. Und dann gibt es noch Menschen wie Robert Kösch, denen diese Art von Hilfe nicht mehr reicht, die mehr machen wollen, die sich selber für anderen hinten anstellen.
Robert Kösch lebte für sieben Monate im Kongo, um dort mit „Ärzte ohne Grenzen“ (Médecins Sans Frontières, kurs MSF) ein Krankenhaus zu bauen.
Doch das Leben hat manchmal ganz andere Pläne und Corona ist nicht die einzige Überraschung und das einzige Hindernis, das genommen werden muss.
Ich mag Erfahrungsberichte unheimlich gerne und könnte mich total in ihnen verlieren. Ich bin selber keine Ärztin, habe aber genug Ärzt:innen in meinem Bekanntenkreis und habe auch dadurch natürlich schon viel über die Arbeit von MSF gehört. Einen Erfahrungsbericht habe ich aber zuvor noch nicht darüber gelesen und war deswegen sehr gespannt auf all die Dinge, die Robert Kösch so zu berichten hat.
Ich persönlich habe gedacht, dass bei MSF nur Ärzt:innen und medizinisches Personal arbeiten, was für ein naiver Irrglaube. Schließlich hängen an einer solch großen Organisation ganz verschiedene Berufe mit dran. Das war gleich das Erste, was ich beim Lesen des Klappentextes lernte, denn Robert Kösch ging als Allround-Manager für Personal, Finanzen und Logistik nach Baraka im Kongo.
Und das blieb für mich nicht die einzige interesante Information. MSF handelt losgelöst von Religion und Politik vor Ort, um sich nicht einer bestimmten Seite zuordnen zu lassen. Losgelöst bedeutet jedoch natürlich nicht, dass MSF ohne Grenzen agieren kann, denn immer wieder müssen Entscheidungen und Handlungen mit ortsansässigen Parteien diskutiert und neu bewertet werden.
Es gab neben vielen Informationen zu MSF auch einige Gedankengänge des Autors, die ich sehr spannend fand, vor allem was Entwicklungshilfe eigentlich ist, wo deren Grenzen liegen und ob die Art und Weise wie geholfen wird überhaupt die richtige ist. Aber was wären die Alternativen? Und wer bestimmt was richtig und was falsch ist? Gibt es bei Hilfe überhaupt ein richtig und ein falsch?
Ich hätte mir gewünscht, dass einige dieser Gedankengänge noch ein wenig mehr in die Tiefe gegangen wären und ausführlicher diskutiert worden wären, aber vielleicht habe ich als Leserin ja das Glück, das Robert noch einmal an einem Projekt teilnehmen wird und dieses in Buchform festhalten möchte
Generell ist das Buch sehr chronologisch aufgebaut, Passagen über Roberts neuen Alltag, mittlere bis kleine Kulturschocks und all die schönen Stunden mit nicht mehr so fremden Menschen werden genauso erzählt wie die Tätigkeitsfelder für einen Allround-Manager bei MSF, Schilderungen über die Arbeit und Arbeitsbedingungen vor Ort und die harsche Realität im Kongo.
Skurril war es für mich, nochmals über die Anfänge von Corona zu lesen. Über das Anfang 2020 noch vermeintlich weit entfernte Virus in einem vollkommen anderen Land auf einem ganz anderen Kontinent. Auch die Reaktionen im Kongo, sowohl von politischer als auch gesellschaftlicher Art, haben mich interessiert.
Der Schreibstil ist sehr locker und umgangssprachlich, die Kapitel relativ kurz gehalten. Nachdem ich das Buch in die Hand nahm, hatte ich auch schon wieder etliche Seiten gelesen. Toll fand ich die Bilder, die in der Mitte des Buches abgedruckt waren.
Alles in allem hatte ich sehr viel Vergnügen mit der Lektüre und konnte viel über die Arbeit von MSF mitnehmen. Empfehlen kann ich das Buch auf jeden Fall.
Gespräche aus der Community
Ein NGO-Erfahrungsbericht direkt aus dem Krisengebiet
Nach einem schweren Unfall verwirklichte ich mir einen Traum und ging mit Ärzte Ohne Grenzen in die Demokratische Republik Kongo - und das, obwohl ich kein Arzt bin!
Ich nehme euch mit in eine ferne Welt, in der es weder Kanalisation noch asphaltierte Straßen gibt und einfach alles anders scheint.
Ich freue mich auf interessante Beiträge!
Wow. danke für deine Antwort über deine Tipps freue ich mich sehr. Die Bücher werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen! :)
Welche Genres erwarten dich?
Community-Statistik
in 21 Bibliotheken
von 6 Leser*innen aktuell gelesen
von 2 Leser*innen gefolgt