Rezension zu Vaterkind von Robert Kisch
Emotionales und offenes Buch über die Gefühle eines Trennungsvaters
von Silkchen2909
Rezension
Silkchen2909vor 7 Jahren
Wenn die Erwachsenen sich nicht mehr verstehen, trennen sie sich. Dass das in der Regel bedeutet, dass ein Elternteil auch auf viel Zeit mit seinem Kind verzichten muss, geht dabei leider oft unter. Der Ich-Erzähler vermisst seinen Sohn Felix sehr und beschreibt seine Gefühle und Hoffnungen eindrucksvoll in diesem Buch. All die Liebe, all die Ängste, all das Vermissen und das Genießen, wenn der Grundschüler zu Besuch ist. Andere Vätertypen, wie zum Beispiel der Hausmann, werden als Freunde oder Bekannte des Charakters ebenso vorgestellt und all das macht dieses Buch zu einer interessanten Lektüre. Neben den Gefühlen für seinen Sohn beschäftigt den Protagonisten noch eine weiteres Thema: die Einsamkeit. Seit der Trennung hatte er keine Partnerin mehr und eigentlich würde er dies gern ändern. Die Wege, die er dafür geht, sind zuweilen allerdings verzweifelt bis abstrus. Diese Ausflüge in die Partnersuche wollen nicht so recht zum Rest des Buchs passen. Insgesamt fand ich das Buch hochspannend, denn dass ein Mann so offen über seine Gefühle schreibt, ist erhellend und rührend. Ein bisschen weniger Wiederholung hätten dem Buch gut getan, sie sind aber verkraftbar.