Wie habe ich diese Lektüre genossen! Die blumige Sprache und der ironische Schreibstil haben mir ein Grinsen aufs Gesicht gezaubert und mich manchmal sogar laut auflachen lassen. Das ist mir bei einem Krimi - soweit ich mich erinnern kann - so noch nicht passiert.
Dabei ist die Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht, gar nicht lustig. Da findet ein Ehepaar an einem wunderschönen Frühlingstag im Wald - hinter einem Holzstoß verborgen - eine nackte weibliche Leiche. Kommissar Findeisen, gerade mit seiner Ausbildung fertig geworden, darf seinem Vorgesetzten bei der Lösung des Falles hospitieren. Allein schon die Rivalität zwischen dem Alteingesessenen und dem Neuhinzugekommenen ist so herrlich nachvollziehbar beschrieben, dass ich das ganze 120 Seiten starke Büchlein als Persiflage einstufen würde.
Wir Leser begleiten den Frischkommissar durch seine Tage, lernen nicht nur die Angehörigen und Freunde der Ermordeten kennen, sondern auch Findeisens Alpträume und seine Großeltern...
Wer keinen Gänsehaut schaffenden Krimi sucht, sondern etwas für die gute Laune, dem kann ich Anne Krahls drittes Buch nur empfehlen. Es zeigt nach „Und was gibt’s noch?“ und den Erzählungen aus Großmutters Leben die Vielseitigkeit der Autorin, die sich auch malend gut ausdrücken kann.