Rezension zu Die Söhne Abrahams von Robert Littell
Rezension zu "Die Söhne Abrahams" von Robert Littell
von BTOYA
Rezension
BTOYAvor 15 Jahren
Der R. Littell-Kenner und Freund spannender Geheimdienst-Thriller sei gleich darauf hingewiesen: darauf bezogen ist es für mich diesmal eher ein 3,5-Sternchen-Titel. Gepackt und gefesselt hat er mich aber ohnegleichen... Über eine intelligente und faszinierende Geschichte bekommt man einen Einblick in den Palästinenserkonflikt wie man es von einem "Thriller" eher nicht erwartet hätte. Nicht, dass der Autor große Neuigkeiten zu vermelden hätte - aber man wird sich während dieser bizarren Annäherung zwischen dem Entführer (einem Führer der Hamas) und dem Entführten (einem bekannten ultraorthodoxe Rabbi) und dem restlichen 'Rahmenprogramm' erst wieder richtig bewusst welchem Irrsinn alle Parteien in dieser Auseinandersetzung ausgesetzt sind. »"Kennen Sie das Tschechow-Stück ›Onkel Wanja‹?", rief Sweeney Elihu zu, als dieser auch hinter den Übertragungswagen kam. "Ich hab in einem früheren Leben mal in einer Aufführung mitgespielt. In einer Szene fragt jemand Wanja, was es Neues gibt. Darauf antwortet der, es gibt nichts Neues. Alles ist alt." Sweeney unterdrückte ein rauhes Lachen. "Alles hier - diese Berge, die Wadis, die Blutfehde zwischen den Stämmen, die denselben Gott anbeten - ist alt." Er schüttelte in tiefer Mutlosigkeit den Kopf...« Auch wenn mich spontan ein ähnliches Gefühl befiel als ich das Buch schloss: für mich ein absolut lesenwerter und empfehlenswerter Titel von Robert Littell.