Inhalt: Der junge Jim Hawkins gerät durch Zufall in Besitz der Schatzkarte des legendären Käpten Flint. Zusammen mit einer rasch gestellten Crew macht er sich auf um die Geheimnisse der Schatzinsel zu erkunden.
Meine Meinung: Die Aufmachung der hier vorliegenden Schmuckausgabe hat mir sehr gut gefallen, ein eindeutiger Pluspunkt. Inhaltlich konnte ich diesem vielgepriesenen Klassiker schon weniger abgewinnen. Der Schreibstil ist denkbar einfach und lässt jegliche Raffinesse vermissen. Es dauerte einige Zeit bis ich mich in dem Werk zurechtfinden konnte. Spannend wurde es ohnehin erst im letzten Drittel. Das Setting und die Atmosphäre sind passend düster und auch in der Seemannssprache kannte sich der Autor wohl aus. Möglicherweise kann man mit mehr Genuss lesen, wenn man davon etwas Ahnung hat - ich überging diese Beschreibungen eher. Interessant fand ich die Gestaltung der Protagonisten. Erzähler Jim ist als Kind naiv, macht aber eine gewisse Entwicklung durch. Bei den anderen hatte ich das Gefühl, dass sie nur so lange Platz bekommen, als sie die Geschichte vorantreiben. Einzig Long John Silver bildet da eine Ausnahme. Seine Person steht in auffälligem Kontrast und bringt Leben in die Erzählung. Als eher... gradlinieger Mensch hatte ich so meine Probleme mit dem wankelmütigen Silver - aber ich denke, dass ist es was seinen Reiz ausmacht. Der Verlauf der Handlung war vorhersehbar und wenig überraschend. Sie unterscheidet sich kaum von anderen Abenteuererzählungen und blieb manchmal ganz erschreckend oberflächlich.
Fazit: Ein solider Klassiker, aber nichts besonderes und ohne Long John Silver wohl ganz austauschbar. Wie immer gilt: Mach Dir selber ein Bild!