Rezension zu Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson
ein Klassiker - zurecht
von wan57587
Kurzmeinung: Erwartungen übertroffen! :)
Rezension
wan57587vor 9 Jahren
Fünf Sterne - sehr überraschend! Der Film, den man traditionsgemäß an Weihnachten zu sehen bekommt, hat es mir nie sonderlich angetan, zu brutal, zu altmodisch kam er mir stets vor. Umso überraschender die Erkenntnis, dass das Buch einsame Spitze ist - zurecht ein Klassiker.
Besonders gefällt mir die Erzählweise, die sich im Sinne klassischer Abenteuergeschichten um einen Jungen dreht, der durch schnelles Denken und mutiges Handeln überzeugt; Jim Hawkins, der der ehrwürdigen Besatzung der 'Hispaniola' mehr als einmal das Leben rettet, weil er zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und nie lange fackelt.
Die Tatsache, dass das Buch nunmehr bereits 131 Jahre alt ist, äußert sich in der gehobenen Sprache und den vielen Ausdrücken, derer man sich heute nicht mehr bedient. Außerdem langweilen Romane aus dem 21. Jahrhundert meiner Meinung nach oft durch langatmige Beschreibungen und dem sich Ergehen in Gefühlsäußerungen. Die Schatzinsel ist in dieser Hinsicht auf das nötigste beschränkt; nicht die blumige Ausschmückung der Inselfauna- und Flora steht im Vordergrund, sondern die Zusammenhänge von Mord, Schießereien und Verrat, da jeder Mann nur ein Ziel verfolgt: er möchte sich selbst als erster die "Dukaten, Dukaten!" (Zitat Papagei) unter den Nagel reißen.
Der Plot überzeugt, weil zu keiner Zeit Langeweile aufkommt; die Ereignisse folgen Schlag auf Schlag und hängen oft von den Entscheidungen einzelner Personen ab. Überhaupt ist Stevenson die Personenkonstellation sehr gut gelungen; beide Parteien um die englischen Gentlemen einerseits, und die mordgierigen Piraten andererseits, beweisen Mut und Schläue beim Durchsetzen ihrer Pläne und sind einander in beiderlei Hinsicht fähige Gegner. Mit Long John Silver hat Stevenson eine Legende geschaffen. Wer kennt ihn nicht, den einbeinigen Halunken, der Jim zuerst so gekonnt um den Finger wickelt, um ihn hinterher umso niederträchtiger zu hintergehen. Aber Jim lässt sich nicht so einfach ins Bockshorn jagen; mit viel Mut und dem Weltverständnis eines Ehrenmannes meistert er so einige Herausforderungen, die schwächere Geister schon längst in die Knie gezwungen hätten. Am schlauesten tut er daran, sich mit dem wilden Ex-Piraten Ben Gunn anzufreunden, denn der hat ein Ass im Ärmel, das ihnen zum Schluss den entscheidenden Vorteil verschaffen wird … Hier sind Spannung und Action vorprogrammiert. Unbedingt selber lesen, ein wahrer Genuss für alle, die etwas auf gelungene Abenteuergeschichten halten!
Besonders gefällt mir die Erzählweise, die sich im Sinne klassischer Abenteuergeschichten um einen Jungen dreht, der durch schnelles Denken und mutiges Handeln überzeugt; Jim Hawkins, der der ehrwürdigen Besatzung der 'Hispaniola' mehr als einmal das Leben rettet, weil er zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und nie lange fackelt.
Die Tatsache, dass das Buch nunmehr bereits 131 Jahre alt ist, äußert sich in der gehobenen Sprache und den vielen Ausdrücken, derer man sich heute nicht mehr bedient. Außerdem langweilen Romane aus dem 21. Jahrhundert meiner Meinung nach oft durch langatmige Beschreibungen und dem sich Ergehen in Gefühlsäußerungen. Die Schatzinsel ist in dieser Hinsicht auf das nötigste beschränkt; nicht die blumige Ausschmückung der Inselfauna- und Flora steht im Vordergrund, sondern die Zusammenhänge von Mord, Schießereien und Verrat, da jeder Mann nur ein Ziel verfolgt: er möchte sich selbst als erster die "Dukaten, Dukaten!" (Zitat Papagei) unter den Nagel reißen.
Der Plot überzeugt, weil zu keiner Zeit Langeweile aufkommt; die Ereignisse folgen Schlag auf Schlag und hängen oft von den Entscheidungen einzelner Personen ab. Überhaupt ist Stevenson die Personenkonstellation sehr gut gelungen; beide Parteien um die englischen Gentlemen einerseits, und die mordgierigen Piraten andererseits, beweisen Mut und Schläue beim Durchsetzen ihrer Pläne und sind einander in beiderlei Hinsicht fähige Gegner. Mit Long John Silver hat Stevenson eine Legende geschaffen. Wer kennt ihn nicht, den einbeinigen Halunken, der Jim zuerst so gekonnt um den Finger wickelt, um ihn hinterher umso niederträchtiger zu hintergehen. Aber Jim lässt sich nicht so einfach ins Bockshorn jagen; mit viel Mut und dem Weltverständnis eines Ehrenmannes meistert er so einige Herausforderungen, die schwächere Geister schon längst in die Knie gezwungen hätten. Am schlauesten tut er daran, sich mit dem wilden Ex-Piraten Ben Gunn anzufreunden, denn der hat ein Ass im Ärmel, das ihnen zum Schluss den entscheidenden Vorteil verschaffen wird … Hier sind Spannung und Action vorprogrammiert. Unbedingt selber lesen, ein wahrer Genuss für alle, die etwas auf gelungene Abenteuergeschichten halten!