Robert M. Zoske

 3,8 Sterne bei 12 Bewertungen
Autor*in von Flamme sein!, Sophie Scholl: Es reut mich nichts und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Robert M. Zoske, geboren 1952 in Schleswig-Holstein, ist evangelischer Theologe und Historiker der Widerstandsgruppe »Weiße Rose«. Bis 2017 arbeitete er als Pastor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Er hat über Hans Scholl promoviert, 2018 erschien die viel beachtete Biografie Flamme sein! Hans Scholl und die Weiße Rose. Robert M. Zoske lebt mit seiner Frau in Hamburg.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Robert M. Zoske

Cover des Buches Flamme sein! (ISBN: 9783406700255)

Flamme sein!

(5)
Erschienen am 12.03.2018
Cover des Buches Sophie Scholl: Es reut mich nichts (ISBN: 9783549100189)

Sophie Scholl: Es reut mich nichts

(4)
Erschienen am 30.11.2020
Cover des Buches Flamme sein! (ISBN: 9783406768026)

Flamme sein!

(1)
Erschienen am 18.03.2021
Cover des Buches Die Weiße Rose (ISBN: 9783406797453)

Die Weiße Rose

(2)
Erschienen am 16.02.2023
Cover des Buches Sophie Scholl: Es reut mich nichts (ISBN: 9783548065304)

Sophie Scholl: Es reut mich nichts

(0)
Erschienen am 27.09.2021

Neue Rezensionen zu Robert M. Zoske

Cover des Buches Die Weiße Rose (ISBN: 9783406797453)
S

Rezension zu "Die Weiße Rose" von Robert M. Zoske

StefanSchweizer
Leider thematisch schwierig mit Aussetzern

Die Weiße Rose ist und bleibt ein ganz wichtiges Stück nachkriegsdeutscher Erinnerungskultur. Die Bewegung hat ihren festen Platz im Kanon der Kämpfer gegen Hitler und den Nationalsozialismus. Dass der Autor Zoske Theologe ist, mag nicht sonderlich ins Gewicht fallen, allerdings bleiben in seinem Buch die politischen Dimensionen m.E. deutlich unterbelichtet. Das Buch ist an etlichen Stellen leider nicht eindeutig verständlich - ob dies am Autor oder einem schlechten Lektorat liegt, bleibe mal dahingestellt. Dies vereint sich mit einer Problematik, die unten aufgegriffen wird und die in heutigen Zeiten der Aufarbeitung kirchlich sexualisierter Gewalt so nicht mehr stattfinden sollte:

Der Widerstandskreis der Weißen Rose prangerte ab dem Sommer 1942 in Flugblättern das NS-Regime an und rief zur Beendigung des Kriegs auf. Am 18. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl beim Auslegen des sechsten Flugblatts in der Münchner Universität ertappt. Der Kreis flog auf, niemand überlebte die Unrechtsjustiz. Robert M. Zoske beschreibt, wer die Freiheitskämpfer waren, wie sie sich zusammenfanden und ihre geheimen Aktionen durchführten und warum ihr mutiges Handeln bis heute ein Vermächtnis ist.

Zoske ist in jenen Passagen souverän, die sich mit den Glaubensausrichtungen der Kernmitglieder der Weißen Rose beschäftigen. Auch die geisteswissenschaftlich-kulturellen Bezüge zu Stefan George usw. werden herausgearbeitet. Zudem weist der Autor zurecht deutlich darauf hin, dass der Personenkreis der Weißen Rose durchaus national bis nationalsozialistisch (zumindest zu Beginn) eingestellt war, sich dann aber etliche daraus vom Regime bzw. deren Protagonisten abwandten und Hitler zum gemeinsamen Feindbild wurde. 

Nun zu zwei Problemstellen, die m.E. in Zeiten, in denen die protestantische und katholische Kirchen zusehends die sexualisierte Gewalt institutionell aufarbeiten. Hans Scholls sexueller Missbrauch eines Minderjährigen ihm Schutzbefohlenen wird lapidar beschrieben: "Zum Vorwurf illegaler Jugendarbeit traten Ermittlungen gegen ihn wegen Homosexualität ... und ... sexuellen Missbrauchs Abhängiger". Ohne dies weiter zu kommentieren relativiert der Autor diese schreckliche Tat, indem er Scholl als Täter zu Wort kommen lässt, der die Vielzahl der sexuellen Kontakte daraus plausibilisiert, dass seine Liebe zu dem Minderjährigen so stark gewesen sei, dass sie einen (sexuellen) Ausweg gesucht habe. Kein Wort der Einordnung dieses Sachverhalts, der auch noch so geschildert wird, als ob er nicht zwingen stattgefunden habe. Eine weitere sexuelle Verfehlung von Hans Scholl wird sprachlich - wie weite Stellen des Buchs insgesamt - nicht eindeutig geschildert, sodass der Leser über die Art der Verfehlung sowie die handelnden Akteure nicht aufgeklärt wird. Letztlich muss sich der Leser selbst plausibilisieren, was gemeint ist: "Am 24. Februar ergänzte sie (Sophie Scholl ist wohl gemeint, was sprachlich im Gesamtkontext nicht eindeutig ist, St. S.) freiwillig ihre Aussagen. Scholl habe ihr Morphium gespritzt und sie politisch und sexuell manipuliert." Diese das Andenken von Hans Scholl durchaus relativierenden Straftaten hätten m.E. einer kritischen Würdigung durch den Autoren bedurft, ohne dabei die politische Widerstandsdimension, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, zu schmälern. Dies ist leider nicht erfolgt. Leider ist "Die Weiße Rose" insofern keine gelungene Ergänzung zur bereits vorhandenen NS-Widerstandsforschung.

Cover des Buches Flamme sein! (ISBN: 9783406768026)
HEIDIZs avatar

Rezension zu "Flamme sein!" von Robert M. Zoske

HEIDIZ
Das Leben des Hans Scholl und die Geschichte der Weissen Rose


Ich interessiere mich für die Zeit des Nationalsozialismus und so lese ich auch immer wieder Bücher darüber - u. a. auch über Sophie Scholl ...

 

Neulich habe ich ein Buch entdeckt, welches ich mir gleich "zur Brust" genommen habe ....

 

Es erzählt mal von Hans Scholl und der Weißen Rose, ich stand schon am Grab der beiden jungen Menschen. Die Weiße Rose hätte es wohl nicht gegeben, hätte es Hans Scholl nicht gegeben. Scholl riskierte sein Leben im Kampf gegen Hitler. Der Autor nimmt zahlreiche Dokumente zur Hilfe, viele davon waren bisher unbekannt und unbearbeitet, und zeichnet das Bild dieses jungen Menschen nach, der Freiheit für sich beanspruchte und sich so seinem Heroismus nicht hingab, sondern für die Freiheit kämpfte - bis zu seinen letzten Worten: "Es lebe die Freiheit !"

 

Im Buch ist nicht nur die Geschichte Hans Scholls zu lesen und  damit verbunden die der Weißen Rose, sondern auch alle Gedichte, die er geschrieben hatte und die Flugblätter, die von der Weißen Rose herausgegeben und verbreitet worden waren.

 

Im Buch gibt es zahlreiches Fotomaterial in schwarz/weiß, welches die verständlich und gut zu lesenden Texte nochmals bildhaft untermalt und die Vorstellung des Geschriebenen vereinfacht.

 

Gliederung des Buches:
 =================

 

Prolog: Es lebe die Freiheit!

Erstes Kapitel: Anfangszeit, 1918-1933

...

Zweites Kapitel: Jugendbundzeit, 1933-1937

...

Drittes Kapitel: Wendezeit, 1937-1939

...

Viertes Kapitel: Reifezeit, 1939-1941

...

Fünftes Kapitel: Kampfeszeit, 1941-1943

...

Epilog: Letzte Worte der Mitstreiter

 

Anhang

Gedichte

Flugblätter

...

 

Auszug aus dem Prolog:
 ==================

 

Am Montag, den 22. Februar 1943, eröffnete der Präsident des Volksgerichtshofs Roland Freisler um 10 Uhr im Münchner Justizpalast die Hauptverhandlung gegen "Hans Fritz Schol, [...] Sophia Magdalena Scholl, [... und] Christoph Hermann Probst". (eine hochgestellte Drei verweist auf die Anmerkungen) Die Anklageschrift beschuldigt sie des Hochverrats, der Feindbegünstigung und der Wehrkraftzersetzung:

 

 

....

 

Hans Scholl wollte immer ganz leben oder garnicht !!!

Einst Fähnleinführer innerhalb der Hitlerjugend, dann das Lesen verpönter Schriftsteller und schließlich Medizinstudent und das Erleben des Grauens an der Front, die Verehrung Stefan Georges und Thomas Manns - war er - so kann man es bezeichnen - eine faszinierende Gestalt, eine vielschichtige und eine Ausnahmeerscheinung, der Widerspruch und Freiheitsdrang in die Wiege gelegt waren ...

 

Das Buch ist mit einem edlen Lesbändchen versehen.

 

Ich fand die Lektüre sehr erhellend, alles andere als trockene Biografie, vielmehr als spannende Texte und gleichzeitig informativ geschrieben, war es für mich ein Aufsaugen der Fakten und der Emotionen, die im Buch natürlich auch verbreitet werden. Die Herangehensweise an die Aufarbeitung des Lebens des Bruders der großen Sophie Scholl hat mir sehr gut gefallen, lies sich prima lesen und schön, dass man die Gedichte und Flugblätter angehangen hat, so hat man mit diesem Buch wirklich alles zusammengefasst, was es rund um Hand Scholl und die Weise zu wissen gilt. Das Lesen der Gedichte trug für mich auch ein Stück weit dazu bei, Scholl noch besser verstehen und einordnen zu können.

 

Sehr gut gemacht - rundherum gelungene Lektüre.  


Cover des Buches Sophie Scholl: Es reut mich nichts (ISBN: 9783549100189)
Buecherwurm1973s avatar

Rezension zu "Sophie Scholl: Es reut mich nichts" von Robert M. Zoske

Buecherwurm1973
Das Sinnbild der Weissen Rose

Robert M. Zoske hat anhand von Briefen und dem Tagebuch von Sophie Scholl versucht zu ergründen, wer diese junge Frau ist, die das Sinnbild für die „Weisse Rose“ wurde. Ich finde, seine Herangehensweise ziemlich unglücklich. Er durchleuchtet sie als Tochter, Hitlermädchen, Konfirmandin etc.. Mir ist klar, dass Sophie aus verschiedenen Einflüsse geformt wurde. Aber irgendwie hat es für mich auch etwas von kategorisieren. Ausserdem vergisst er, dass Sophie erst 21 jährig war, als sie hingerichtet wurde. In ihrem Leben gab es, bis sie die Welt um sich zu begreifen begann, nur die Frömmigkeit, die sie von ihrer Mutter gelehrt bekam und die Hitlerjugend, wo sie wiederum folgsam zu sein hatte. Es gab nichts anderes, woran sie hätte wachsen können.

Der Hauptteil im Buch basiert auf Briefwechsel, Tagebuch-Einträgen und wenigen Zeitzeugen-Erzählungen. Manchmal versucht er, in einer Kurzinfo der Stand des Krieges zu erklären. Die hätte er getrost weglassen können, sie waren zu kurz, um wirklich etwas auszusagen.

Erst im letzten Abschnitt und im Epilog konnte ich spüren, dass er Sympathien für die Heldin hatte. Vorher hatte ich das Gefühl, dass ihm die nötige Empathie für das Heranwachsen im Naziregime fehlte.

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