Rezension zu "Mission Erde – Meer als nur ein Bildband" von Robert Marc Lehmann
Robert Marc Lehmann ist in meinen Augen so etwas wie der Indiana Jones des Artenschutzes. Mit seinen zahlreichen Environmental Content Videos auf Youtube, seinen Dokumentationen, dem erzählenden Sachbuch "Mission Erde" und jetzt diesem eindrucksvollen Bildband vermittelt er auf emotional nahbare, authentische Weise die Schönheit unseres Planeten und veranschaulicht den aufopferungsvollen Willen derjenigen Menschen, die sich für den Erhalt der Artenvielfalt unter Einsatz ihrer einmaligen Lebenszeit verausgaben und buchstäblich alles für die Tiere geben. Immer im Zusammenhang mit den Kehrseiten der menschlichen Arroganz, dem Glauben wir könnten die Natur nach unseren Bedürfnissen formen und lenken, blind dafür, dass wir uns unserer eigenen Lebensgrundlage berauben. Denn wir sind Teil des Ökosystems Erde und wenn Schlüsselarten aussterben wird es höchste Zeit aktiven Artenschutz zu betreiben. Und dafür werden nicht zu knapp Tipps miteingeflochten, um das Aktiv werden der Leser*innen zu erleichtern. Die beste Stellschraube, die uns normalsterblichen, unqualifizierten Durchschnittsbürgern zur Verfügung steht ist unsere Ernährung (Reduktion von Palmöl, kein Fisch, so wenig Fleisch wie möglich, unnötiges Plastik sparen). Aber auch unsere politische Stimme ist wichtig (Wahlen, Petitionen, Demonstrationen). Mit genug Einsatz werden Minderheiten zu Mehrheiten.
Ein bildgewaltiger, inspirierender, intermedial aufbereiteter Bildband, der ein Appell für den Artenschutz ist und die großen Herausforderungen unserer Zeit aufzeigt, dabei aber eine optimistischere Perspektive einnimmt. Solange es Personen wie Lehmann gibt, die bereit sind Risiken einzugehen im Kampf für jene, die keine Stimme haben, ist unsere Existenzgrundlage noch nicht zur Gänze verloren.