Rezension zu "Der Intimitätendieb" von Robert Rescue
Berlin kurz vor dem Jahrhundertwechsel. Eine Stadt, in der alles möglich ist. Zwischen dem Alltag der Menschen versteckt sich ein Zirkel Hexen und noch so viele andere magische Wesen. Die Mischung aus Realität und Fantasie wirkt in der Metropole Berlins umso wahrscheinlicher und gibt der komplexen Handlung eine amüsante aber zeitweise auch schaurige Atmosphäre. Wenn man nicht mit der Hauptstadt vertraut ist, wirken die vielen Schauplätze vielleicht etwas verwirrend, doch für den Kenner geben sie der Geschichte eine weitere Ebene.
Die Charaktere, die trotz ihrer verschiedenen Persönlichkeiten einem gleichen Ziel folgen, sind gewiss nicht immer sympathisch, aber doch skurril und lebensnah, sodass sie das Interesse des Lesers fesseln. Die Junghexe Tasha Me ist zeitweise zwar naiv und unsicher, lässt sich aber nicht unterkriegen und zeigt auch gerne ihren Eigenwillen. Hakim ist ein Charakter, der sich schwer in Worte fassen lässt. Er ist nicht nur äußerlich etwas besonderes und gibt der Geschichte seine eigene Art von bizarrem Hauch.
Eine fesselnde Handlung, die durch die Hexenverbrennung auch noch ein Stück Geschichte mit einbringt und Fantasie in unsere Welt bringt. Das Leben der Hexen in Berlin gleicht dem unseren und lässt kaum an eine zauberhafte Welt denken. Die Gewöhnlichkeit ihres Alltags verankert die Geschichte in unserer Wahrheit und lässt sie umso realistischer erscheinen.
Fantasie spielt mit Wirklichkeit, Spannung auf jeder Seite; empfehlenswert für alle Freunde von Thriller und Fantasy.