Rezension zu "Brooklyn Supreme" von Robert Reuland
Die junge Polizistin Georgina Reed erschiesst bei einem Einsatz in den Strassen Brooklyns einen 17jährigen. Als Gewerkschafter betreut der Icherzähler Will Way Georgina nach dem Vorfall und er merkt schnell, dass sie ihm faustdicke Lügen über den Ablauf des Geschehens auftischt. Für die Presse ist der Fall ein gefundenes Fressen, Polizei und Justizbehörden haben einiges zu vertuschen. Will Ways Vergangenheit und seine privaten Beziehungen zu Richter Pomroy führen zu Verwicklungen. Der Titel leitet sich ab vom Kings County Supreme Court, dem obersten Bezirksgericht.
Der Roman spielt zwar 1999 in der Ära Clinton, aber Rassenkonflikte, eine aufgeheizte soziale Atmosphäre und die Straßenkriminalität prägten auch damals schon den „american way of life“ zwei Jahre vor den Anschlägen von 9/11. Es handelt sich nicht um einen klassischen „Whodunit“ und auch keinen Justizkrimi, sondern mehr um einen raffiniert angelegten, interessanten politischen Roman mit New York und Brooklyn in der Hauptrolle.