Rezension
Vor einiger Zeit habe ich den Vorläufer dieses Roadmovies "Der Duft des Sussita" von Robert Scheer schon gelesen. Umso erfreuter war ich über eine Fortsetzung, die kürzlich erschienen ist.
Die Matthäus-Passion lautet der Titel und handelt von der Suche nach einem israelischen Fußball Talent. Nachdem der Ex-Fußballtrainer Lothar Matthäus, der den angeschlagenen Verein FC Maccabi Netanja betreut eine Absage für seinen Lieblingsspieler Didi Hamann erhalten hatte begibt er sich mit seinem Dolmetscher Robert Scheer auf Talentsuche, im brütend heißen Land Israel. Aber nichts geht ohne Onkel Sauberger im Gepäck, der aus jeder Notlage noch eine gastronomische Sause macht. Eine Sause mit Schweinefleisch und Mobilkühlschrank.
Trotz Titel spielt Lothar Matthäus hier nur eine kleine Nebenrolle. Das wäre meiner Meinung nach ausbaufähiger geworden. Der Leser erfährt schon einiges über Land und Leute und über das Tote Meer und seine dümpelnden Badegäste. Über Schweine, die mit klassischer Musik bei Laune gehalten werden oder wer Mubarak in Israel stürzte. Nicht zu vergessen, warum man das Rülpsen beherrschen sollte, wenn man Gast bei den Beduinen ist. Leicht und locker liest es sich.
Aber der Leser erfährt auch vieles, was er schon kennt, sei es aus dem vorherigen Band "Sussita" und auch durch häufigere Wiederholungen in diesen Geschichten. Die Talentsuche verläuft leider quasi am Ende im heißen Sand.
Ich möchte mich hiermit für das Rezensionsexemplar bedanken. Robert Scheer könnte der israelische Kaminer werden, wenn er denn weiß, wo die Reise wirklich hingehen soll. Aber die Betonung liegt auf könnte. Wenn er nicht immer wieder abdriftet in andere Sphären, dann gelingt es bestimmt. Mit etwas mehr Witz über das Volk und nicht so viel Religion. Robert, ich glaube an Dich und Du hast sicherlich noch mehr Geschichten, über es sich lohnt zu schreiben.