Es ist schon einige Jahre her, seit mir der Hexenmeister den ersten Band der Illuminatus!-Reihe in die Hand gedrückt hat. Noch immer erinnere ich mich an die wirre Erzählweise, die mit jeder Regel bricht, die einem bei einem Kurs in kreativem Schreiben beigebracht wird.
Es war eine inspirierende, aber überaus anstrengende Lektüre, weshalb ich fast schon Angst davor hatte, den nächsten Titel zu lesen. Doch der Hexenmeister gab nicht auf und schenkte mir Band zwei und drei, die nun auf meiner Jahreschallenge-Liste gelandet sind. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Und es hat sich gelohnt. Zwar ist auch "Der Goldene Apfel" wirr und durcheinander wie das erste Buch, aber dieses Mal konnte ich viel eher durch dieses Wirrwarr zum Kern durchdringen. Ganz dort angekommen bin ich natürlich (noch?) nicht, aber ich konnte mich dieses Mal im Geschehen viel besser zurechtfinden als damals mit Teil eins.
Alte Bekannte tauchen wieder auf, die noch immer ihre Ziele verfolgen und denen in diesem Buch einen grossen Schritt näher kommen. Neue Charaktere geben ihr Debut, müssen sich aber, wie der Leser ebenfalls, erst einmal zurechtfinden. Nichts ist wie es scheint, alles war nur eine grosse Lüge. Gibt es die Illuminaten? Was ist ihr Ziel?
Dieses Buch ist eine irre Talfahrt durch alle möglichen Verschwörungsszenarien, es gibt keine Zufälle und alles ist dem Zufall überlassen. Wer sich auf diese Reihe einlässt, hält etwas in der Hand, das Einzigartig ist. Ich habe bisher noch kein Buch gefunden, das auch nur ansatzweise das bietet, was Shea und Wilson hier zusammengeschustert haben.
Bei allem Chaos wissen die beiden Autoren doch ganz genau, was sie tun. Obwohl die Lektüre auf einen wirkt wie ein Drogentrip auf 300 Seiten, so ist doch alles vorhanden, was einen Roman ausmacht: Figuren, Handlung, Ziel. Alles da. Aber eben mal kurz in den Mixer geworfen und als Smoothie serviert.
Lassen wir es uns schmecken und auf den dritten Teil bin ich nun auch schon gespannt.
Robert Shea
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Robert Shea
Illuminatus! Das Auge in der Pyramide
Illuminatus! Der goldene Apfel
Illuminatus! Leviathan
Illuminatus! Die Trilogie
Der weisse Schamane
Das Kreuz und die Laute
The Illuminatus Trilogy
Neue Rezensionen zu Robert Shea
Rezension zu "Illuminatus!" von Robert Anton Wilson
Inhalt:
Ein Attentat in New York. Verschwunde Journalisten und verschwundene Ermittler. Ein Krieg kurz vor dem Ausbruch. Ein goldenes U-Boot und ein reimender Delfin. Alle Spuren führen einer Verbindung, die seit jahrhunderten die Fäden der Weltgeschehnissen in den Händen hält: Die Illuminaten.
Meine Meinung:
Es ist wahnsinnig schwer, fast unmöglich, "Illuminatus" zusammenzufassen. Überhaupt wird es eine Herausforderung, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben. Das liegt daran, dass man das Buch nur mit einem Wort beschreiben kann: irr.
Manche Bücher haben so viele Figuren, dass man sie gar nicht mehr unterscheiden kann. Manche Bücher springen willkürlich in der Zeit herum. Manche Bücher scheinen keinen Punkt zu kennen. Manche Bücher stellen Fragen, ohne sie zu beantworten.
Dieses Buch vereint all dies. Ist aber noch etwas zehn Mal schlimmer.
So viel es mir natürlich schwer, das Buch in seinen Grundfesten zu begreifen. Man beginnt zu lesen, doch ganz plötzlich ist die Spur, der man gefolgt ist, einfach weg. Hier verändern sich die Dinge nicht pro Abschnitt, sondern im Absatz. In einem Moment ist man noch dort - im nächsten befindet man sich irgendwo total anders. In einer anderen Zeit mit anderen Personen und einem anderen Handlungsstrang.
Mit einem solchen Buch kommt nicht jeder klar. Oft wollte ich es aus lauter Frust von mir werfen. Doch ich hab durchgehalten. Zum Glück!
Denn kann man sich ab einem gewissen Zeitpunkt auf die Unbeständigkeit des Buches einlassen, eröffnet sich dem Leser eine vollkommen neue Welt. Eine abgedrehte Welt voller Drogen, Verschwörungen und Humor. Ja, das Buch ist voller Komik. An einer Stelle macht es sich sogar über sich selbst lustig.
Zum Schluss gibt es sogar so eine Art Auflösung. Doch dieses Durcheinander kann man nicht wirklich auflösen. Vieles wird einem im Verlauf der Geschichte klar und man erhält ab Mitte des Buches des Öfteren ein Aha-Erlebnis. Doch "Illuminatus" ist schlimmer als ein verworrenes Stück Wolle. Man nimmt ein Stück Faden, doch das Klüngel löst sich nur ein Stück. Zu viele Details, zu viele Namen.
Und doch hat mir das Lesen ab Mitte des Buches Spass gemacht. Es war amüsant. Mit diesem Buch erlebt man einen richtigen Drogenrausch - ganz ohne Drogen.
Klar muss man dabei nicht erwähnen, dass "Illuminatus" weitaus nicht jugendfrei ist. Dennoch gerät es nie ins Perverse. Vielleicht ist auch das Chaos die Perversion dieses Titels - das weiss ich nicht. Es gibt vieles, das man auch nach der Lektüre nicht weiss. Dennoch hat man etwas daraus gelernt. Irgendwas...
Fazit:
Ein Buch für alle und keinen. Alles ist wahr, alles ist gelogen. Verschwörungstheoretiker werden es lieben. Illuminaten wahrscheinlich auch.
Ansonsten für alle Leser, die sich einer grossen Herausforderungen stellen wollen und mal etwas Neues ausprobieren wollen.
Aber ich habe euch gewarnt!
Ich für meinen Teil bin noch von diesem ersten Teil erschöpft, werde mir aber definitv auch die nächsten Teile der Trilogie antun!
Rezension zu "Illuminatus!. Bd.1" von Robert Shea
Von vielen als Kultbuch gehandelt, hat es mich gar nicht überzeugt. Die Story wirkt auf den Leser, als hätte er zu viel Aufputschmittel genommen. Es wird hin und her gesprungen, zwischen verschiedenen Personen, verschiedenen Zeitabschnitten und verschiedenen Erzählperspektiven. Man kommt sich als Leser vor wie in einem Rausch.
Dazu kommt, wenn man sich darauf einlässt, dass die Story nur langsam ins Rollen kommt. Es wird schwer dranzubleiben. Von den versprochenen Illuminaten und Verschwörungen, taucht zunächst kaum etwas auf.
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