Robert Sheckley tut in dieser Geschichte, was er am besten kann:
Er nimmt eine göttliche Idee, steckt sie in einen absurden Kontext – und lässt uns dann dabei zusehen, wie ein ganz gewöhnlicher Mensch mit gottgleicher Macht genau das tut, was Menschen mit gottgleicher Macht eben tun:
Mist.
Ein harmloser Mann gewinnt in einem intergalaktischen Wettbewerb – ohne sich je beworben zu haben – die Allmacht.
Ja, die Allmacht.
Jede Realität, jede Regel, jedes Naturgesetz gehorcht nun ihm.
Und was macht er damit?
Nichts von dem, was er sollte. Und alles von dem, was wir befürchtet haben.
Sheckley schreibt das wie ein Gentleman auf LSD:
Fein beobachtet, messerscharf gedacht – aber so trocken erzählt, dass man das Kichern zwischen den Zeilen erst hört, wenn es zu spät ist.
Was diese Geschichte leistet:
Sie dekonstruiert unsere Fantasien von Kontrolle, Erlösung und „was-wäre-wenn“-Wünschen.
Sie zeigt, dass Macht ohne Weisheit keine Lösung ist, sondern eine Pointe.
Und dass der Mensch, selbst mit göttlicher Kompetenz, immer noch er selbst bleibt:
Verwirrt, überfordert und seltsam schlecht darin, sich etwas wirklich Gutes auszudenken.
Fazit:
„Erster Preis: Allmächtigkeit“ ist kein Text – es ist ein Zerrspiegel für unsere Allmachtsfantasien.
Und Sheckley hält ihn uns hin mit dem freundlichsten aller höhnischen Lächeln.
Wer das liest, wird nicht glauben, wie viel Unsinn man mit unendlicher Macht anstellen kann –
bis er merkt, dass er’s genau so gemacht hätte.