Robert Steinhauser

 4,6 Sterne bei 18 Bewertungen
Autor von Hagendorf und Der Judenziegel.
Autorenbild von Robert Steinhauser (©Privat)

Lebenslauf

Robert Steinhauser wurde 1970 in Weingarten geboren, studierte Geschichte, Geographie und Technik und unterrichtet an einer Realschule. Er lebt mit seiner Familie in Kißlegg im Allgäu.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Robert Steinhauser

Cover des Buches Hagendorf (ISBN: 9783755731573)

Hagendorf

 (17)
Erschienen am 27.05.2022
Cover des Buches Der Judenziegel (ISBN: 9783946686545)

Der Judenziegel

 (1)
Erschienen am 15.03.2018

Neue Rezensionen zu Robert Steinhauser

Cover des Buches Hagendorf (ISBN: 9783755731573)
Sunshine77s avatar

Rezension zu "Hagendorf" von Robert Steinhauser

Söldner im dreißigjährigen Krieg
Sunshine77vor 2 Jahren

Wenn man aktuell erlebt, wie lange sich der Krieg in der Ukraine bereits hinzieht und dann an den dreißigjährigen Krieg denkt, erscheint es unvorstellbar. Welches Leid, welche Not mag dieser Krieg erst gebracht haben, auch wenn er mit - aus heutiger Sicht - archaichen Waffen ausgefochten wurde. 


Peter Hagendorf ist jung, gebildet und hat eigentlich eine gute Zukunft vor sich. Aber das Schicksal meint es zunächst nicht gut mit ihm. Er erbt nicht wie erwartet die väterliche Mühle und verliert sein ausgezahltes Erbe durch einen Räuber. Um sich durchzuschlagen, wird er Söldner und kämpft - je nachdem wer ihn bezahlt - auf unterschiedlichen Seiten im dreißigjährig Krieg. 


Nach Peters 1988 gefundenem Tagebuch schrieb Robert Steinhäuser diesen historischen Roman. Die Eintragungen aus dem Tagebuch wurden ausgeschmückt und fehlende Zeiten ergänzt, so dass ein historische Roman entstand, der das Leben von Peter Hagendorf eng begleitet und erzählt, wie es gewesen sein könnte. Als Leser schaut man ihm praktisch die ganze Zeit über die Schulter, erfährt die Grausamkeit des Krieges, sein persönliches Leid, wird aber auch Zeuge seiner zunehmenden Verrohung und des durch ihn verursachten Leides. Gerade diese Authentizität, das er nicht als "guter" Held, sondern als Mensch der damaligen Zeit dargestellt wird, macht den Reiz dieses einzigartigen Buches aus.



Cover des Buches Hagendorf (ISBN: 9783755731573)
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Rezension zu "Hagendorf" von Robert Steinhauser

Krieg, Inquisition, Hungersnöte und Schicksalsschläge
Cappuccino-Mamavor 2 Jahren

Nach längerer Zeit habe ich wieder einmal einen historischen Roman über den Dreißigjährigen Krieg gelesen. Dieses Mal aus Sicht des Söldners
Peter Hagendorf. Das Interessante daran ist, dass es sich bei diesem Söldner um einen Protagonisten handelt, der tatsächlich existiert hat und seine Erlebnisse der Nachwelt in Tagebüchern hinterlassen hat.

Cover:

Das Cover ist überwiegend in einem Sepia-Farbton gestaltet, was hervorragend zu einem historischen Roman passt. DasTitelbild zeigt eine altertümliche Kriegsszenerie mit Soldaten und brennenden Städten. Unterhalb dieser Abbildung befindet sich ein roter Abschluss, der symbolisch für das viele unnötig vergossene Blut stehen könnte.

Handlung:

Deutschland im Jahre 1618 - Der junge Peter Hagendorf genießt eine hervorragende Ausbildung und möchte danach die elterliche Mühle übernehmen. Doch der Vater übergibt diese seinem jüngeren Sohn, Peters ungeliebten Bruder. Gekränkt verlässt Peter sein Heimatdorf und schließt sich, nachdem er bei einem Überfall des ausgezahlten Erbteils beraubt wird, den Söldnern an. Fortan zieht er durch halb Europa und nimmt an blutigen Schlachten teil.

Währenddessen heiratet der verhasste Bruder Peters Jugendliebe Anna Maria. Fast ein Vierteljahrhundert ist Peter als Söldner tätig und macht dabei Zeuge von Hexenverbrennungen, erlebt Hungersnöte, die Menschen zum Äußersten treiben, sowie schreckliche Krankheiten, die vielen Menschen das Leben kostet.


Meine Meinung:

Wer sich für detaillierte Geschehnisse aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges interessiert, dem ist dieser historische Roman durchaus zu empfehlen. Für mich persönlich waren manche Kapitel etwas zu ausschweifend, andere wiederum habe ich regelrecht verschlungen.

Die Kombination von reellen und erfundenen Ereignissen finde ich gelungen - von Kriegshandlungen und Schlachten, über die Feldherren bis zu privaten Erlebnissen ist hier eine große Bandbreite vorhanden.

Zart besaitet dürfen die Leser jedoch nicht sein, denn natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass die Handlung größtenteils sehr blutig ist. So wird gefoltert, geplündert, gemordet, vergewaltigt und die Kampfhandlungen werden sehr detailreich geschildert. Dazu kommen Krankheiten wie die Pest, aber auch Hungersnöte, die zahlreiche Opfer fordern.

Auch Söldner haben ein Privatleben, in das dieser Roman Einblicke gewährt. So reisen Frauen, Kinder und weitere Personen im Tross mit - so auch die Frau des Söldners Peter.

Sehr anschaulich wurde der zunehmend moralische Verfall aufgezeigt - skrupellos wurde von den Soldaten Häuser geplündert, Frauen geschändet, Menschen getötet, Vieh gestohlen und was bei den Schlachten nicht schon zerstört war, das wurde in Brand gesetzt und unbrauchbar gemacht - ganz nach der Devise, den größtmöglichen Schaden anzurichten. Dass die Söldner damit nicht nur anderen schaden, sondern sich selbst, zerstörte Felder bringen keinen Ertrag mehr, scheinen sie nicht wahrhaben zu wollen.

Interessant fand ich die Beschreibung der verschiedenen Handlungsorte, zumal ich einige davon persönlich kenne.

Einerseits mochte ich Peter in seiner Rolle als fürsorglichen Ehemann und Vater, andererseits verabscheute ich seine Brutalität und die ewige Sauferei, die ihn so manche Schwierigkeiten bereitete. Einst wurde Peter von einer Wahrsagerin eine düstere Zukunft prophezeit und tatsächlich erleidet Peter sehr viele Schicksalsschläge, die ihn verzweifeln lassen.

Sehr sympathisch fand ich dagegen Peters Frau Anna Maria - eine starke Frau mit Herz und Verstand.

Was ich im Buch vermisst habe, war ein Personenverzeichnis (bevorzugt mit Lebensdaten und Verweis darauf, welche Personen davon wirklich gelebt haben), ein Glossar (über militärische und zeitgenössische Begriffe), sowie Karten (zur Veranschaulichung der zurückgelegten Strecken). Schön, dass es ein Nachwort des Autors gab, welches Erklärungen, Hintergründe zur Handlung und weitere Informationen enthält.


Fazit:

Ein wortgewaltiger Roman, der auf 542 Seiten (unterteilt in 14 Kapitel) schonungslos die Ereignisse rund um den Dreißigjährigen Krieg schildert.

Da mir manche Schilderungen zu ausschweifend und langatmig waren, mich der Roman dennoch gut unterhalten hat, vergebe ich dafür gerne 4 Sterne.

Cover des Buches Hagendorf (ISBN: 9783755731573)
Rabenas avatar

Rezension zu "Hagendorf" von Robert Steinhauser

Peter Hagendorf
Rabenavor 2 Jahren

Eindrücklich beschreibt der Autor Robert Steinhauser das Leben des Söldners Peter Hagendorf. Dicht angelehnt an das Tagebuch Peters wird hier das Grauen eines Krieges dargestellt. 


Meine Meinung:


Ein imposantes Buch! Beschreibt eindrücklich und sehr intensiv das geballte Grauen des 30-jährigen Krieges aus der Sicht des Söldners Peter Hagendorf.  


Leider hat dieses Buch ab der Hälfte einige Längen. Genug des Gemetzels! Irgendwann bekam ich Albträume und es hat mich trotzdem gelangweilt.  Das Heer läuft von A nach B und wieder zurück....dann sterben auch noch viele Kinder... Meine Güte!! Wieviel kann ein Mensch verkraften!?


Mein Fazit: Ein lesenswertes Buch vor allem für Diejenigen, die sich explizit für Schlachten des 30-jährigen Krieges interessieren.  Auch für Historie-Begeisterte interessant.  

Gespräche aus der Community

Ein Servus an alle Lese- und Geschichtsbegeisterten! 

Ich möchte Euch zu dieser Leserunde herzlich einladen. Fernab von Wanderhurenromantik folgt der Roman den Tagebuchaufzeichnungen des Söldners Peter Hagendorf. Entbehrungen, Krankheiten und Kriegsgreuel werden authentisch dargestellt und auch der Protagonist verroht zunehmend.

Ich freue mich auf einen regen Austausch und interessante Beiträge.

331 BeiträgeVerlosung beendet
S
Letzter Beitrag von  steinbertvor einem Jahr

Vielen Dank fürs Mitmachen und für die tolle Rezension.

Verlost werden 10 Exemplare des soeben erschienenen Historischen Romans um den Söldner Peter Hagendorf. Im Gegenzug wird darum gebeten eine kurze (oder auch ausführliche) Rezension bei LOVELYBOOKS oder einem anderen Portal zu hinterlassen.

110 BeiträgeVerlosung beendet

Zusätzliche Informationen

Robert Steinhauser wurde am 07. Dezember 1970 in Weingarten (Deutschland) geboren.

Robert Steinhauser im Netz:

Community-Statistik

in 24 Bibliotheken

auf 3 Merkzettel

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

von 1 Leser*innen gefolgt

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