Rezension zu "OHNE AUSWEG (Holly Lin)" von Robert Swartwood
Das Buch vermarktet sich als Actionthriller und verspricht jede Menge Spannung von einem angeblichen Bestsellerautoren, der schon erfolgreich Bücher veröffentlicht hat. Ich habe mich zu Tode gelangweilt. Das Buch besteht aus kurzen Kapiteln, die die ganze Action kurzfassen und sich dabei so sehr auf die Handlung beschränken, dass die Figuren untergehen.
Die Figuren bekommen keine richtigen Gesichter, sondern werden von den gängigsten Klischees bedient, so dass die Protagonistin, Lin, wie eine typische, taffe Braut dargestellt wird, die mühelos jeden Kampf gewinnt und immer supercool auf den Kopf ihres Gegners zielt. Man schickt sie in eine Wohnung voller tödlicher Gangster und sie knallt jeden problemlos ab.
Dann will sie aus Mitleid einem Mädchen helfen, die als Sklavin gehalten wird. Doch ihr Mitleid funktioniert ganz und gar nicht. Bei einem Feuergefecht stirbt ein unschuldiges Paar, das sich in den Gang verirrt hat, ein Kollateralschaden, Lin wird eine Zeugin davon, doch ihr ist das Paar völlig gleichgültig. Im späteren Verlauf vergisst sie einfach die beiden, denkt nicht darüber nach, ihr ist es eindeutig egal, so kaltblütig egal. Als ihr das Mädchen von seinem Leben erzählt, nimmt Lin ohne zu zögern eine Selbstmordmission an. Sie macht es aus Mitleid und das will ich einfach dem Autor nicht glauben. Da verbiegt er grundlos seine kaltblütige Figur, damit eine Nebenfigur dramatisch stirbt und dann wir etwas dabei fühlen sollen. Ohne eine richtige Vorarbeit funktioniert das nun mal nicht.
Bei der ganzen Action verwendet der Autor das Wort "Dann" dermaßen oft, dass der Spannungsbogen durch dieses eine Wort zerbrochen wird. In jedem Schlüsselmoment holt er dieses eine Wort hervor, wiederholt es wie ein verdammtes Mantra, das nur dafür sorgt, dass sich die ganze Handlung ins Lächerliche zieht und irgendwann habe ich bei jeder Wiederholung mich gegen die Handlung gesträubt. Als würde "dann" kein anderes Synonym besitzen.
Nach dem ersten Teil konnte ich mich schließlich nicht dazu bewegen, die nächsten Teile des Buchs zu lesen und habe es liebend gern nach Hundert Seiten unterbrochen.