In den 1990ern gab es einige Übersetzungen der britischen Jugendbücher von Robert Westall auf dem Markt, die bald zu Lieblingsbüchern von mir als damaligen Jugendlichen wurden. Westall verknüpft so gekonnt wie viele andere Autoren lange nicht spannende Handlungen, die meist mit dem Übersinnlichen in Verbindung stehen, mit hellsichtigen Beobachtungen der Lebenswelt Jugendlicher. In "The Wind Eye" trifft eine dysfunktionale Patchworkfamilie (das Buch ist von 1978, aber hier immer noch aktuell) auf ein altes Boot aus der Wikingerzeit, das einen zu Zeitreisen in die Vergangenheit befähigt. In dieser Vergangenheit haust ein christlicher Einsiedler, und die Kinder werden in ein Abenteuer gezogen, das auch die Erwachsenen beeinflusst und in ihren Grundfesten erschüttert. Raum und Zeit, Wahrheit und Legende, Weltsicht und Wirklichkeit sind die Themen, wie sie Westall hier anspricht.
Rezension zu "Windauge" von Robert Westall