Rezension zu Ich, Claudius, Kaiser und Gott von Robert von Ranke-Graves
Rezension zu "Ich, Claudius, Kaiser und Gott" von Robert von Ranke Graves
von Neyasha
Rezension
Neyashavor 15 Jahren
Eine fiktive Autobiografie von Claudius - schön geschrieben und historisch einigermaßen korrekt. Wenn es sich um Urteile über Personen wie Livia, Tiberius oder Augustus handelt, sollte man nicht alles glauben, aber das ist wohl durchaus beabsichtigt, da hier das Bild wie in den echten Quellen oft stark verzerrt ist (Claudius ist schließlich kein objektiver Erzähler). Dazu ist der Roman so fesselnd und lebhaft geschrieben, dass ich ihn am liebsten in einem Rutsch durchgelesen hätte, wenn ich dafür die Zeit gehabt hätte. Es gibt aber ein ganz großes Minus: Wie der Autor selbst im Nachwort erklärt, werden moderne Begriffe verwendet, um das Buch auch für alle, die keine Kenntnisse von römischer Geschichte haben, verständlich zu machen. Wenn ich aber Begriffe wie "Deutsche", "französische Provinzen", "Regiment", "Mannheim" und "Colchester" lese, dann wirft mich das völlig aus dem Buch heraus. Verständlichkeit hin oder her, ich fand das sehr unpassend. Wenn man von diesem formalen "Fehler" absieht, ist der Roman für alle, die sich für die römische Antike interessieren, uneingeschränkt zu empfehlen.