Rezension zu Die wilden Detektive von Roberto Bolaño
Rezension zu "Die wilden Detektive" von Roberto Bolaño
von Boris
Rezension
Borisvor 14 Jahren
Es wird wie in 2666 wieder ein Dichter gesucht. Falsch, natürlich eine Dichterin. Cesárea Tinajero, Gründermutter der Dichtergruppe der Realviszeralisten, Herausgeberin einer Zeitschrift von der noch ein Exemplar der einzigen Ausgabe existiert. In dieser Zeitschrift kann man das einzige Gedicht der Dichterin "lesen". Lesen in Anführungszeichen, weil das Gedicht nur aus Linien besteht. 50 Jahre nach Veröffentlichung der Zeitschrift gründen Arturo Belano und Uilises Lima die neue Gruppe der Realviszeralisten. Mit Handlung kommt man auch bei diesem Roman von Roberto Bolano nicht wirklich weiter. Der Hauptteil besteht aus Berichten von Menschen die Belano und Lima in über 20 Jahren überall auf der Welt treffen, von Mexiko City über Europa bis nach Israel und zurück. Aus diesen Fragmenten entsteht eine ganz eigene Welt, die ganz die unsere ist, aber gleichzeitig weit darüber hinaus reicht. Ein Portrait einer Generation lateinamerikanischer Intellektueller. Ich gestehe: ich bin Bolano süchtig! Noch ein Zitat:"Aber Cesárea faselte weiter von kommenden Zeiten, bis die Lehrerin, um das Thema zu wechseln, fragte, was das denn für Zeiten seien und wann das sei. Cesárea nannte ein Datum: Irgendwann um 2600 herum. Zweitausendsechshundert und ein paar zerquetschte,...." (Seite 758)