Es ist eigentlich schade um dieses Buch, um diesen Schriftsteller, denn Roberto Cotroneo kann toll formulieren und wunderbar beschreiben, aber diese Geschichte ist nichts. Diese Liebe, ja welche? Warum hängt sie immer noch so an ihrem Mann? Was war so einzigartig so anderst? Warum lässt sie nicht zu weiter zu leben und blockiert sich immer selbst? Trauer ist absolut nachvollziehbar und verständlich, aber es gibt Grenzen und leider ist es in dieser GEschichte nicht nachvollziehbar, denn der Autro lässt offen warum sie so handelt.
Roberto Cotroneo
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Roberto Cotroneo
Diese Liebe
Wenn ein Kind an einem Sommermorgen
Die verlorene Partitur
Frag mich, wer die Beatles sind
Otranto
Das vollkommene Alter: Roman
Die Jahre aus Blei
Neue Rezensionen zu Roberto Cotroneo
Rezension zu "Das vollkommene Alter: Roman" von Roberto Cotroneo
Abgebrochen auf Seite 70.
Ein Mann lehrt an einer winzigen Schule in einem Dorf auf Sizilien (S.) und ist fasziniert von seiner einzigen Schülerin, der fünfzehnjährigen Nunzia. Sie und ihre ältere Schwester Francesca kennt er bereits länger. Sie sind die Töchter seines (verstorbenen) Professors in Tübingen.
Mich konnte das Buch einfach nicht fesseln. Der Ich-Erzähler schweift ständig ab, wechselt in verschiedene Vergangenheiten (seine eigene Kindheit/Jugend/Studium, die Geschichte seines Vaters/Großvaters/Schwester/Francesca/ihres Gärtners), so dass ich keinen Bezug zur Gegenwart aufbauen kann. Dazu kommen so viele Namen und Personen, die hin und wieder erwähnt werden, dass ich mir ein Personenregister gewünscht hätte. Auch die Bedeutung von Francesca für ihn wurde mir in den gelesenen Kapiteln nicht klar. Die Bibeltexte (Hohelied) scheint mir willkürlich häufig wiederholt.
So sehr mich das Thema interessiert, fehlt mir der rote Faden in der Geschichte, ein eindeutiger Handlungsstrang. Auch wird mir nicht klar, in welcher Zeit die Geschichte spielt bzw. die jeweiligen Vergangenheitsszenen; wohl nach einem Krieg. Aber wie lange und nach welchem Krieg? Und wie alt sind die Protagonist*innen überhaupt?
Fazit: Sicher großartige Literatur, aber nicht für mich. Meine Deutsch-Lehrerin hätte ihre Freude daran (es mich interpretieren zu lassen). Sätze wie „Nur ein voreiliger Gedanke hätte mich zu der Behauptung veranlassen können, Nunzia und Francesca hätten absolut nichts mit diesem Haus und dieser Atmosphäre zu tun.“ verknoten mir das Gehirn.
Rezension zu "Frag mich, wer die Beatles sind" von Roberto Cotroneo
Ein Mann schreibt einen Brief an seinen Sohn. Klingt erst mal nicht weiter ungewöhnlich. Einen Brief aber über 156 Seiten zu strecken und ihn "nur" über ein zentrales Thema, nämlich die Musik, zu schreiben ist schon etwas ungewöhnlicher. Wenn dabei dann auch noch ein Buch herauskommt, in dem sich jeder Musik-Nerd zweifelsfrei wiedererkennt und nebenbei auch noch was lernt, dann ist das - ja, mir fehlen die Worte *g*.
Okay, ich will jetzt weder anfangen zu übertreiben, noch will ich, dass Robert Cotroneo mit seinem Buch "Frag mich wer die Beatles sind - Brief an meinen Sohn über die Liebe zur Musik" nachträglich den Literaturnobelpreis erhält. Tatsache ist jedoch, dass dieser "Brief" neben dem Buch "Passione" von Elke Heidenreich eines der leidenschaftlichsten Plädoyers für die Musik ist, die ich kenne. Und Roberto Cotroneo scheut sich nicht, sowohl von der "klassischen Musik" als auch von der "E-" bzw. "U-Musik" zu schreiben. Jede Musik hat ihre Daseinsberechtigung - auch wenn wir nicht alles mögen (müssen) und sich bei manch einem die Zehennägel hochziehen, wenn er Schlager, Techno und Konsorten hört (ja, auch der König der Musik hört nicht alles, was ihm zu Ohren kommt *g*).
Cotroneo schafft es, dass man sich mit den von ihm angesprochenen Komponisten und Musikern näher befasst. So lässt er seinen Sohn Andrea an einem Traum teilhaben, in welchem er in einer Herberge neben dem Detmolder Schloss!!! übernachtet, dabei auf dem Flur mit Johannes Brahms zusammenprallt und die Notenblätter seines 1. Klavierkonzerts durch die Gegend fliegen *g*.
Kurze Zeit später hört man aus dem Schloss die ersten Klänge und Roberto und Andrea werden Zeugen einer "Probe" des Stückes (mit Brahms am Klavier). Ich habe beim Lesen dieses Abschnitts mir alles lebhaft vorstellen können und hatte dabei ´ne ziemliche Gänsehaut. Mein nächster klassischer CD-Kauf wird also eine Aufnahme von diesem Werk sein, da ich Klaviermusik ohne Ende liebe und ich dieses Stück bisher (Schande über mich *g*) nicht kenne.
Und so hangelt sich Roberto Cotroneo Kapitel für Kapitel an "seiner" von ihm so verehrten Musik entlang, erklärt seinem Sohn, dass man als Musikliebhaber nicht unbedingt Bücher über Musikgeschichte lesen muss, da man die Musik sowieso in seinem Herzen trägt und führt so Sigmund Freud´s These "...in der Musik bin ich fast genussunfähig. Eine rationalistische oder vielmehr analytische Anlage sträubt sich in mir dagegen, dass ich ergriffen sein und dabei nicht wissen solle, warum ich es bin und was mich ergreift." ad absurdum.
Außerdem bekundet er seinen Unmut darüber, dass viele Menschen die Musik nicht mehr "kultivieren" sondern als Nebensache abtun - ein Negativtrend, der sich (in meinen Augen) bis heute fortgesetzt hat.
Einzig und allein die Antwort auf die Frage im Titel, wer die Beatles sind, bleibt Roberto Cotroneo dem Leser und seinem Sohn schuldig. Zwar wird immer wieder John Lennon und sein Song "Imagine" erwähnt (Andrea hat den Song zusammen mit seiner Klasse in der Schule aufgeführt), aber bekanntermaßen bestanden die Pilzköpfe aus vier kreativen und großartigen Musikern und "Imagine" stammt aus John Lennons Solokarriere.
Trotzdem bleibt es ein leidenschaftliches Plädoyer für die Musik - und nur das zählt letztendlich!