Roberto Ferri
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Art of Vespa
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„Jeder sollte Vespa fahren“
Erst lange nachdem die „Vespa“ in Italien millionenfaches Verkehrsmittel geworden war, fing der Siegeszug des ästhetisch gestalteten Motorrollers auch in Deutschland an. Auch wenn in hiesigen Breitengraden mit der starken Konzentration auf den Autoverkehr das Rollerfahren an sich nicht solche Bedeutung erlangt hat, wie in den Metropolen des Südens oder Asiens.
Schnell genug für den Stadtverkehr, wenig, leicht zu parken und mit wenig Platz auf den Straßen zufrieden, zudem relativ preiswert in der Anschaffung und leicht u bedienen, es ist gut zu verstehen, dass in materiell ärmeren Ländern und Metropolen mit umfassendem Verkehr der Motorroller das gängige Fortbewegungsmittel geworden ist.
Dabei ist es fast ein Treppenwitz der Motorgeschichte, dass Enrico Piagiio zunächst gar nicht überzeugt war von seiner Erfindung und erst mit dem Designer und Ingenieur Corradino d´Ascanio jenen kongenialen Partner fand, der das Produkt äußerlich „in Spur“ brachte und durch die Versetzung des Motors nach hinten jene Bequemlichkeit und jene eigenständige Formensprache entwickelte, die bis heute für die Vespa stehen, bei allen Veränderungen, die im Lauf der letzten 70 Jahre vorgenommen wurden im Zuge des technischen Fortschritts und des Massengeschmacks.
Und wenn man sich unvoreingenommen die vielfachen Bilder und Erläuterungen dieses „Werkbuches“ betrachtet, fällt auf, dass eine eigene, schön zu nennende Ästhetik von Beginn an Teil der Vespa-Geschichte gewesen ist.
Von den ersten Modellen bis zur aktuellen Baureihe, Roberto Ferri versteht es glänzend, mit perfekt gewählten Bildern und in seinen Texten die Faszination für das Fahrzeug zu vermitteln. Mit dem kleinen Wehrmutstropfen, dass die Vielfalt der Fotografien und das eta kleine Schriftbild nicht selten ein mehrfaches Hinsehen nötig machen, um die einzelnen Aspekte in den Blick zu bekommen.
Dennoch, von der „Vespa 98“ mit schmalen 3,2 PS aus den Jahren 1946/47 über die „VN1T“ von 1954 (mit Reserverad, bequemen und gefederten Sitzen und allgemein „erwachsen“ wirkend, hin zur „Vespa 1235 Super“, das Erfolgsmodell des Jahrzehnts zwischen 1965 und 1976 bis hin zum „edlen Renner“ „)46“ ab 2013, in mattschwarz wie aus einem Guß gefertigt und mit 11,55 PS bis auf 124 Km/h ausfahrbar bieten sich dem Betrachter immer erkennbare und doch je modern anmutende Fahrzeuge, die eine ganz eigene Geschichte der motorisierten Fortbewegung darstellen.
Und durchaus im Verlauf der Lektüre nicht wenig Lust erzeugen, wenn noch nicht geschehen, endlich selber einmal den Fahrtwind auf einer solchen Schönheit zu erleben. Es muss ja nicht unbedingt die (limitierte“ „Armani-Edition“ sein (auch wenn das natürlich eine noch größere Freude wäre).
Einerseits also bildet die Vespa als Motorroller ein zig-millionenfach verbreitetes Gefährt, das zugleich Maßstäbe in der Ästhetik setzte und bis heute fast ein Synonym für diese Fahrzeugklasse darstellt. Wobei zu Zeiten die „Mods“ der Vespa (vor allem der 150 Sprint VLB1 mit ihren zahlreichen Scheinwerfern) bereits ein „Denkmal“ im sozial-kulturellen Sinne gesetzt haben.
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