Der deutsche Titel ist doch recht irreführend. Wer vor diesem Buch zurückschreckt, weil er denkt, dass dies nur ein weitere Werk voller abstruser oder paranoider Verschöwrungstheorien ist: Tut das nicht, das ist es nicht! Ja, die Autoren präsentieren eine mögliche Theorie (dass eigentlich gar nicht die Titanic, sondern ihr bereits beschädigtes Schwesterschiff Olympia gesunken ist - und was eigentlich "nur" ein ungefährlicher Versicherungsbetrug sein sollte, wurde vesehentlich zu einer Riesentragödie). Aber die Autoren räumen dieser Theorie nur einen kleinen Platz im Buch ein, einmal kurz in einem Kapitel und etwas ausführlicher im Epilog. Und sie stellen diese Theorie auch nur vor, sie präsentieren sie keinswegs als Wahrheit oder zwängen sie dem Leser auf oder so. Was vermutlich daran liegt, dass einer der Autoren sie für vorstellbar hält, während der andere total dagegen ist.
Worum geht es also dann? Diese Buch stellt eine unterhaltsame und äußerst interessante Sammlung von Fakten dar. Es ist in drei Teile unterteilt: Vor der Tragödie (die Geschichte der White Star Line und ihrer "olympischen Klasse", der Bau der Schwesterschiffe, der Hintergund von Kapitän Smith, Ismael, Andrews, andere Offiziere, bestimmte Passagiere und andere wichtige "Hauptakteure"); während der Tragödie (was wann warum passierte) und nach der Tragödie (die Geburt der "Regenbogenpresse", die amerikanischen und britischen Untersuchungen, die Gerichtsverhandlungen und was sonst noch so passierte). Alle möglichen Zeugenaussagen werden vorgestellt. Interessant zu lesen und alles andere als langweilig.