Ein wirklich wichtiges Buch, weil Robin J. DiAngelo hier den weißen Mitmenschen oft genug den Spiegel vorhält. Das Buch lädt ein, eigene Abwehrmechanismen, weiße Tränen und Zerbrechlichkeit zu hinterfragen. Es wird auch deutlich, dass antirassistische Bildungsarbeit nicht die Aufgabe von BIPoCs ist, sondern in erster Linie von der weißen Dominanzgesellschaft geleistet werden muss. Leider ist das noch allzuoft NICHT der Fall:
„Weil Rassismus offiziell kein Problem von Weißen ist, können wir uns zurücklehnen, während Menschen of Color das sehr reale Risiko auf sich nehmen müssen, dass man die Erfahrungen, die sie schildern, entkräftet und sich an ihnen rächt. Von uns verlangt niemand, ähnliche Risiken einzugehen.“
Das Buch bietet einen hervorragenden Einstieg ins Thema – einige werden sich doch aufgrund von „White Fragility“ abwenden, aber ich denke, da ist halt noch einiges zu tun.
Was mich allerdings ziemlich rausgekickt hat, dass in der deutschen Übersetzung das Konzept von „race“ tatsächlich mit R*asse übersetzt wird, zwar in Anführungszeichen, aber in zusammengesetzten Begriffen auch ohne. Da hat sich zum Glück mittlerweile durchgesetzt, einfach „race“ stehenzulassen. Aber dafür kann das Buch als solches ja nichts.