Rezension zu "Mortal Heart - Das Erbe der Seherin" von Robin LaFevers
Vorneweg: Wäre dieses Buch hier ein Einzelband oder ein Reihenauftakt gewesen, hätte ich es abgebrochen. Was sind die Gründe, warum die Geschichte für mich nicht funktioniert hat?
▪️Die Protagonistin
Im Gegensatz zu den anderen Charakteren wirkte die Handlungsträgerin blass, passiv und ihr fehlte irgendwie eine Intention. Mir war nie ganz klar, welche Ziele sie im Leben eigentlich verfolgt.
▪️Die Handlung
Die Geschichten der Reihe sind sehr charaktergetrieben. Das hat im zweiten und ersten Band gut funktioniert, aber hier im dritten nicht. Ohne eine interessante Figur kommt eben auch der Plot nur schwer ins Rollen. Viele Handlungen wirkten auf mich etwas wahllos, insbesondere zum Ende hin. Es passiert zu wenig, stattdessen werden unzählige Gedankenspulen durchgekaut.
▪️Die Liebesgeschichte
Nein, einfach nur Nein. Bei der Auflösung am Ende habe ich das Buch wütend zugeschlagen. Wer genau wissen will, was da schief gelaufen ist, kann sich meine Stories anschauen. Ansonsten verweise ich nur darauf, dass ich das Narrativ problematisch und unangenehm fand. Grooming - so heißt das, würde ich meinen.
Einzige Pluspunkte: Ich habe noch etwas mehr über die Welt, neue Legenden und die Heiligen erfahren. Auch der - viel zu kurze - Abschnitt, als sich die Protagonistin einer Gemeinschaft aus reisenden Kriegerinnen anschließt, hat mir gut gefallen. Hier kam kurz etwas Feminismus auf, bevor der dann am Ende mit der Liebesgeschichte eingestampft wurde.