Robin Maxwell
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The Secret Diary of Anne Boleyn
Signora Da Vinci
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Rezension zu "Das Vermächtnis der Anne Boleyn" von Robin Maxwell
Anne Boleyn, die zweite Ehefrau von Henry VIII, war eine höchst umstrittene Person - von Henry über Jahre hinweg vergöttert, vom Volk gehasst.
Aus der TV-Serie "Die Tudors" entstand das Bild einer eitlen, oberflächlichen, machtgierigen jungen Frau - ein Eindruck, der im vorliegenden Roman der US-amerikanischen Autorin Robin Maxwell etwas korrigiert wird. Robin Maxwell beschreibt in einem Interview ihr Schreiben als Ergebnis intensiver Recherche - aber auch als Unterhaltung. Sie liebt es, schwierige Charaktere von einer anderen Seite zeigen, was ihr in diesem Roman gut gelingt, wie ich finde.
Anne Boleyn wirkt hier ganz anders, als es uns die Überlieferung glauben lässt: sie hat ein großes Herz, besonders für ihre kleine Tochter Elisabeth. Ihr hinterlässt Anne ein Tagebuch, dass einst ihr Verehrer und Autor Thomas Wyatt schenkte, um sie zum Schreiben zu animieren.
In ihren Tagebucheinträgen von 1522 bis 1538 erzählt Anne ihr Leben: ihre Jugend am französischen Hofe, ihren Aufstieg von einer Hofdame zur Dauer-Angebeteten des englischen Königs Henry VIII, die Ehe mit Henry - und das bittere Ende.
Eingebettet werden Anne Boleyns Tagebucheinträge in Szenen aus dem Leben der jungen Königin Elisabeth, die durch ihr Temperament und ihre leidenschaftliche Liebe zu Robert Dudley Gefahr läuft, gravierende Fehler zu machen und die hart erkämpfte Krone wieder zu verlieren.
Anne sendet ihr ihr Vermächtnis - einen intensiven Einblick in ihre Seele, und eine Warnung davor, den falschen Menschen zu vertrauen (zumeist Männer). Für Elizabeth ist es auch eine Reise zu ihren Wurzeln, denn von beiden Elternteilen hatte sie nicht viel gehabt.
Ich fand diesen Roman sehr leicht und flüssig zu lesen, auch ohne Vorkenntnisse gut zu verstehen (ich brauchte z.B. keinen Stammbaum, denn die Anzahl der auftretenden Personen ist sehr eingegrenzt). Da mich die Tudor-Zeit sehr interessiert, auch die Renaissance und die Reformationszeit generell, hat der Roman meinen Vorstellungen entsprochen.
Ich hätte mir insgesamt eine anspruchsvollere Erzählsprache gewünscht, außerdem ein paar einleitende Worte der Autorin oder Quellenhinweise. Man kann einiges dazu auf der Homepage der Autorin nachlesen, auch links zu ihren Interviews und weiteren Romanen finden sich hier.
Zuletzt möchte ich das deprimierende Cover rügen - dieses schöne Buch hätte besseres verdient!
Fazit: ein interessant aufgebauter Roman, der einen mühelos in die Tudor-Zeit zurückversetzt. 4 von 5 Sternen!
Rezension zu "Das Vermächtnis der Anne Boleyn" von Robin Maxwell
Elisabeth I, Königin von England, bekommt Besuch von einer gewissen Lady Sommerville, welche ein Geschenk für ihre Königin mitgebracht hat. Dieses Geschenk ist ein altes abgegriffenes Buch. Das Tagebuch der Anne Boleyn, Elisabeth Mutter.
Fortan ist Elisabeth förmlich in einem Rausch endlich mehr von ihrer Mutter zu erfahren, die sie nie kennenlernen durfte. Sie sucht immer wieder Momente, um mit dem Tagebuch ihrer Mutter allein sein zu können und die Chance zu erhalten, etwas von ihrer Mutter zu erfahren, außer die Geschichten, sie sei eine Hexe gewesen und habe den König verführt.
Diese Chance erhält sie und nimmt wichtige Dinge für sich mit…
Es handelt sich hier um einen Historischen Roman und keine Biografie. Dem muss man sich im Klaren sein, wenn man dieses Buch liest.
Es ist ein wirklich netter Roman über Anne Boleyn, ihren Weg nach oben und ihren Fall.
Die Hauptprotagonistin in diesem Buch ist eindeutig Anne Boleyn, auch wenn wir praktisch durch ihre Tochter erst dazu Zugang erhalten.
Der Wechsel von Elisabeth mit ihren Erlebnissen und den Einträgen im Tagebuch sind gut kenntlich gemacht worden.
Die Tagebucheinträge erkennt man an der Begrüßung „Mein Tagebuch!“ und dem Datum des Eintrags. Wenn ein Wechsel zu Elisabeth erfolgt, sieht man ihre Unterschrift groß über dem Text, als eine Art Überschrift.
Dies und Robin Maxwells angenehme Art zu schreiben lassen einem das Buch flüssig lesen.
Vorkenntnisse zu der Thematik sind nicht unbedingt von Nöten, schaden aber vermutlich auch nicht dabei, die Darstellung von Anne ein wenig Kritisch zu hinterfragen. Alles in allem ein unterhaltsames Buch, welches eine andere Seite der zweiten Ehefrau von Heinrich VIII. zeigt. Obwohl ich mich letztendlich mit dieser Darstellung von ihr nicht ganz anfreunden kann…
Aber hier möchte ich nicht zu viel verraten, dass muss wahrscheinlich jeder selbst lesen und seine Schlüsse daraus ziehen.
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