Nach bester Virgin-River-Manier!
von Susanne_N_Bahro
Kurzmeinung: Wer Virgin River mag, wird dieses Buch garantiert lieben!
Rezension
Robyn Carr versteht es meisterlich, ihre Protagonisten in verzwickte Situationen zu schicken. In diesem ersten Band der Reihe ist es Mel, die das Großstadtleben hinter sich lässt, um in der idyllischen Wildnis neu anzufangen. Die Geschichte schildert den Beginn der Beziehung zwischen Mel und Jack, der ausnahmsweise mit seiner Bar nicht nur in einer Nebenrolle auftaucht, sondern der Protagonist sein darf. Er macht seine Sache gut und der Leser erfährt einiges über sein Seelenleben, was im weiteren Verlauf der Buchreihe hilfreich ist.
Überhaupt machen die Figuren bei Robyn Carr gern eine Entwicklung durch, die manchmal überraschend sein mag, aber dabei immer glaubwürdig bleibt. Welche widersprüchlichen Gefühle in Mel ausgelöst werden, die einerseits Sympathien für Jack hegt, andererseits aber mit dem Landleben so ihre liebe Mühe hat, ist gut nachvollziehbar beschrieben. Der Leser fühlt mit ihr und kann - wie Mel - beiden Seiten und Argumenten etwas abgewinnen, so dass die Spannung bis zum Schluss gehalten wird.
Ein bisschen herausfordernd sind die vielen Charaktere, die nicht immer leicht auseinanderzuhalten sind. Aber sobald man sich erst einmal in die Serie eingefunden hat, werden sie zu alten Bekannten und man freut sich, sie wiederzusehen.
Der Schreibstil ist typisch für amerikanische Liebesromane der 90er Jahre. Flüssig und mit Tempo, wobei die Landschaftsbeschreibungen hier und da ein wenig Ruhe reinbringen.
Alles in allem eine unaufgeregt erzählte Geschichte, der es an allerlei Verwirrung ebenso wenig mangelt wie an romantischen Szenen.