Robyn Young

 3,9 Sterne bei 211 Bewertungen
Autorin von Die Blutschrift, Die Blutritter und weiteren Büchern.
Autorenbild von Robyn Young (©(c) Robyn Young)

Lebenslauf

Mit ihrem Debüt "Die Blutschrift" gelang der Britin Robyn Young in Großbritannien und den USA ein großartiger Durchbruch, der sie auf die Bestsellerlisten schnellen ließ. Geboren 1975 in Oxford, begann sie schon früh, Gedichte und Kurzgeschichten zu schreiben. Aber erst während eines Seminars in Kreativem Schreiben, fand sie den Mut, ihre Ideen zu "Die Blutschrift" zu Papier zu bringen. Heute lebt Robyn Young in Brighton und wenn sie nicht gerade an ihrer Trilogie schreibt, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an verschiedenen Colleges.

Alle Bücher von Robyn Young

Cover des Buches Die Blutschrift (ISBN: 9783442383603)

Die Blutschrift

 (92)
Erschienen am 17.06.2014
Cover des Buches Die Blutritter (ISBN: 9783442384020)

Die Blutritter

 (38)
Erschienen am 17.11.2014
Cover des Buches Die Blutsfeinde (ISBN: 9783734101595)

Die Blutsfeinde

 (25)
Erschienen am 20.04.2015
Cover des Buches Rebell der Krone (ISBN: 9783734104008)

Rebell der Krone

 (22)
Erschienen am 16.01.2017
Cover des Buches Der Thron der Dornen (ISBN: 9783734104459)

Der Thron der Dornen

 (8)
Erschienen am 15.01.2018
Cover des Buches Krieger des Friedens (ISBN: 9783734106842)

Krieger des Friedens

 (8)
Erschienen am 17.12.2018
Cover des Buches Der Hof der Wölfe (ISBN: 9783734104466)

Der Hof der Wölfe

 (5)
Erschienen am 19.08.2019
Cover des Buches König des Schicksals (ISBN: 9783734100765)

König des Schicksals

 (5)
Erschienen am 21.12.2015

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Robyn Young

Cover des Buches Die Blutschrift (ISBN: 9783442383603)
M

Rezension zu "Die Blutschrift" von Robyn Young

1260 - die Tempelritter im Heiligen Land:
Moritz_Hoffmannvor einem Monat

1260. In der Schlacht von Ayn Jalut besiegt Baybars Bundukdari, Feldherr des Mameluckensultans Kutus, die gefürchteten Mongolen. Ein großer Sieg für die Muslime, der den ehrgeizigen Baybars, einen ehemaligen Sklaven, der sich mühsam nach oben geboxt hat, jedoch nicht genügt: Ganz Palästina von Fremdherrschaft befreien, vor allem von der der christlichen Kreuzfahrer - das ist der Traum, der dem Glaubenskrieger Baybars vorschwebt. Um dieses Ziel zu erreichen, schreckt der Soldat vor nichts zurück: Kurzerhand tötet er Kutus persönlich, ernennt sich selbst zum neuen Sultan und ruft den Dschihad aus - die Gewalt der Kreuzzüge lebt wieder auf.

In dieser Situation begegnen sich die Templer-Novizen William Campbell und Garin de Lyons. Beide stecken in persönlichen Schwierigkeiten: Garin wird von seinem Onkel misshandelt, Will hat sich mit seinem geliebten Vater überworfen. Die Wirrungen der Politik jedoch entzweien die Freunde rasch: Garin, der von Prinz Edward von England und dessen verschlagenem Diener Rook zur Spionagetätigkeit gezwungen wird, verrät William. Als Wills Vater von Baybars getötet wird, hat Will nur noch ein Ziel im Sinn: Rache zu üben. 

Und Jahre vergehen, bis die beiden jungen Männer einander wieder gegenüber stehen, und jeder für sich erkennt, dass nicht alles ist, wie es scheint ...


Ich muss sagen, dass bisher noch kaum ein historischer Roman einen so nachdrücklichen Eindruck bei mir hinterlassen hat, wie dieser. "Die Blutschrift" hat alles: Gute Recherche. Tief gehende Charaktere. Action. Politik. Liebe. Und auch ein paar religiös-philosophische Anklänge. Ein Buch, das man mit Recht als episch und monumental bezeichnen kann.

Robyn Young pflegt einen einzigartig bildhaften Schreibstil, der nicht nur ein großartiges Kopfkino entfacht, sondern uns förmlich eintauchen lässt in diese vergangene, unruhige Epoche, die der Unseren so fremd und doch so ähnlich ist.

Kleinasien ist ein brennendes Pulverfass - wie heute. Wer hat Anspruch auf das Land, das den Ursprung aller drei Weltreligionen birgt? Wie sollte man dieses Land nennen: Heiliges Land? Israel? Palästina?

Die politischen und kriegerischen Wirren, die Skrupellosigkeit aller Parteien, der Fanatismus jeder Seite und das Leid der kleinen Leute ... wir bekommen hier die ganze Palette präsentiert. In allen Facetten. Gut und Böse sucht man hier im Großen und Ganzen vergebens.

William Campbell als "Held": eine zerrissene Figur, die sehr schnell erwachsen werden muss und von schweren Schicksalsschlägen getroffen wird. 

Garin de Lyons, der zuerst sein Freund ist, später sein Widerpart, den man zu Beginn bemitleidet, später verabscheut, nur um ihn am Ende wieder zu bemitleiden.

Baybars, der trotz extremer Brutalität und gewisser schon "islamistisch" zu nennender Tendenzen, nicht zum platten Bösewicht verkommt, sondern zwischen allen Gewalttaten, aller Brutalität und Machtgier privat durchaus menschlich bleibt und eine äußerst traurige Vorgeschichte besitzt, die dazu besticht, immer wieder mit diesem Charakter zu sympathisieren.

Der Priester Everard, von den Absichten her ein durch und durch "Guter", bleibt über lange Strecken mysteriös, kauzig und nur bedingt sympathisch.

Die Charakterzeichnung ist extrem facettenreich. Jede Figur ist ein Mensch, keine hölzerne Schablone.

Hinzu kommt dann der zeitlose und wertvolle Hinweis darauf, wie ähnlich sich Christentum, Judentum und Islam in ihren Grundzügen sind, "drei Brüder, die um die Gunst ihres Vaters buhlen", wie es der Priester Everard formulieren darf. Ist diese Erkenntnis bei uns angekommen? Noch immer gibt es Europäer, die sich vor der "Islamisierung" fürchten. Noch immer gibt es Muslime, die in blutrünstigen Glaubenskriegen gegen "Ungläubige" kämpfen. Noch immer gibt es jüdische Siedler, die in der Ansicht, das Heilige Land gehöre ihnen, dem "auserwählten Volk Gottes" allein, Gebiete besetzen und Andersgläubige vertreiben ...

Aktuell bleibt die Thematik wohl noch lange.


Ein Roman, wie er besser nicht sein könnte.

6/5 Sternen.

Cover des Buches Der Hof der Wölfe (ISBN: 9783734104466)
M

Rezension zu "Der Hof der Wölfe" von Robyn Young

Jack Wynter Teil 2
Moritz_Hoffmannvor 6 Monaten

1485. Nach einem gewagten Spiel um die Thronnachfolge Englands haben Jack Wynter und seine Gefährten das Land fluchtartig verlassen. Statt des jungen Edward V. regiert nun Henry Tudor als König Henry VII. in London, in seinen Gunsten steht Jacks verhasster Halbbruder Harry Vaughan.

Jack will nach Paris, zu Amaury, dem Priester und Freund seines Vaters. Als er jedoch dort ankommt, findet er Amaurys Wohnung verwüstet vor. Der Priester wurde verschleppt, nur Amelot, seine stumme Ziehtochter, ist noch dort. Die Spur des Entführten führt nach Florenz, wo Jack in die Dienste Lorenzo de Medicis tritt - nur, um endlich alle Hintergründe über die Intrigen seines toten Vaters Thomas Vaughan zu erfahren. Doch Lorenzo gibt ihm nichts dergleichen: Stattdessen wird Jack als Spion im Medici-Haushalt und in der Geheimgesellschaft des "Hofes der Wölfe" missbraucht. Eine Tätigkeit, die ihn immer wieder auf unangenehme Fakten und Rätsel stoßen lässt - auch und vor allem über seinen neuen Dienstherrn, der einen Osmanen von hoher Geburt in seinem Palast gefangen hält.

Zur selben Zeit wird Harry von König Henry als Botschafter nach Spanien entsandt - mit einer Geheimmission: Er soll den Seemann Christoph Kolumbus töten, der nicht aufhört, Königin Isabella um finanzielle Mittel für eine Seereise in den Atlantik zu bitten ...


Nachdem Teil 1 schon großartig war, schafft diese Fortsetzung es beinahe noch, den ersten Teil zu schlagen. Der Vorgängerband sollte gelesen werden, denn die Erklärungen und Rückblicke auf dessen Ereignisse sind wirklich sehr knapp gehalten. Ein Vorwort "Was bisher geschah ..." gibt es nicht - und die Wirrungen der Geschichte sind sehr reichlich, genau so verworren wie das späte 15. Jahrhundert eben war.

Die Verlagerung der Schauplätze nach Florenz und nach Spanien tut der Geschichte ausgesprochen gut. Südeuropa war um 1490 das Zentrum der Welt, hier bietet sich Einiges.

Jack darf dieses Mal nicht nur spionieren und kämpfen, sondern lernt in Florenz ein Mädchen kennen und lieben, was sich jedoch ebenso gut in den Rest der Geschichte einfügt.

Und ich will auch gar nicht zu viel über diesen wirklich großartigen Teil 2 sagen. Jeder, der neugierig geworden ist, sollte die beiden Teile selbst lesen - meine dringende Empfehlung! Stil perfekt, Geschichte perfekt, Hintergrundwissen bis auf wenige winzige Details (in Florenz werden vermehrt Männer mit Bärten beschrieben, was im Italien des späten 15. Jahrhunderts aber geradezu als verpönt galt, man rasierte sich glatt - aber das muss man nicht wissen) perfekt ... 


Ich hoffe nur, dass auch Teil 3 sehr bald auf Deutsch veröffentlicht wird. So offen kann man eine so gute Buchreihe nicht stehen lassen!

Cover des Buches Der Thron der Dornen (ISBN: 9783734104459)
M

Rezension zu "Der Thron der Dornen" von Robyn Young

Der Bastard und sein Vermächtnis:
Moritz_Hoffmannvor 7 Monaten

Spanien im Jahr 1483: Jack Wynter, Engländer, Bastard, Ex-Söldner und ehemaliger Knappe in den Rosenkriegen führt in Sevilla das Lotterleben eines Spielers und Arenakämpfers, seit sein Herr (und leiblicher Vater) Sir Thomas Vaughan ihn aus England fortgeschickt hat - der junge Hitzkopf soll ein Geheimnis hüten, einen Schlüssel und eine mysteriöse Karte, deren Bedeutung er nicht kennt.

Als Jack von der Hinrichtung Sir Thomas' erfährt, kehrt er in seine englische Heimat zurück, wo er feststellen muss, dass auch seine Mutter Sarah vor Kurzem den Tod fand - und Jack begreift, dass die Geheimnisse seines Vaters weitaus brisanter und tödlicher waren als je vermutet. In kurzer Zeit geraten er und die verbliebenen Getreuen des toten Sir Thomas nicht nur im Kampf der beiden Kontrahenten Richard of Gloucester und Henry Tudor um den englischen Thron zwischen die Fronten, sondern geraten in ein internationales Netz aus Intrigen und Spionage zwischen Geheimbünden, der Kirche und den Herrscherhäusern Europas ...


Was ich beim Lesen zunächst erwartete war ein weiterer Roman über die englischen Rosenkriege, speziell Richard III. und den Beginn der Tudor-Ära. Hinlänglich bekannt, doch vielleicht gut umgesetzt.

Was ich bekam war viel mehr. Nicht nur schlägt die Autorin im Intrigenspiel Richards III. und rund um das Verschwinden seiner beiden Neffen (der "Prinzen im Tower") einen neuen, sehr verlockenden (wenn auch nicht belegten) Weg ein, nein - das Thema um den verrufenen Thronräuber Gloucester und seinen Gegner Tudor rückt tatsächlich sogar nur an zweite Stelle. Vordergründig handelt dieser Roman vom Geheimnis der Karte, auf welches ich hier nicht weiter eingehen will, wodurch sich eine hochspannende Spionage-Geschichte vor dem opulenten Hintergrund des ausgehenden 15. Jahrhunderts entwickelt.

Obwohl der kindische, zunächst sehr arrogante und gewaltbereite Jack Wynter mir zunächst tierisch auf die Nerven ging (was sich nach einigen Kapiteln legte), muss ich sagen, dass ich diesen Roman absolut grandios fand. Robyn Young schafft es, das ausgehende Mittelalter mit all seinem Prunk und zugleich allem Schmutz und Elend bildlich darzustellen, sie entwickelt Beschreibungen, die einen förmlich in die Epoche eintauchen, sie sehen, hören, riechen und schmecken lassen. 

Der Protagonist und alle Figuren haben reichlich Ecken und Kanten. Helden in dem Sinne gibt sucht man vergeblich - dafür aber menschliche, in düsteren Zeiten angesiedelte Figuren aus Fleisch und Blut.

Den zweiten Teil werde ich selbstverständlich lesen. Ich will, muss, wissen, wie es mit Jack und seinen Gefährten weitergeht und freue mich auf weitere spannende und lehrreiche Lesestunden.

Volle Lese- und Kaufempfehlung.

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Zusätzliche Informationen

Robyn Young wurde am 01. Januar 1975 in Oxford (Großbritannien) geboren.

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