Rezension zu "Wohin du auch gehst." von Rochelle Majer Krich
Alexandra ist zum zweiten verheiratet und wird bald Mutter. Ihr Glück wird getrübt durch anonyme Drohbriefe, die auf ein Geheimnis in ihrer Vergangenheit anspielen. Und es kommt noch schlimmer…
Ein kleiner Kreis von Verdächtigen und der Leser weiß: Einer von ihnen muss es gewesen sein und kann fleißig miträtseln. So liebe ich das. Dass ich letztlich falsch lag mit einem Verdacht, macht nichts. Spannung bis zur letzten Seite, Gänsehaut und etliche unerwartete Wendungen- das ist Rochelle Majer Krich!
Der Leser kennt Alex´Geheimnis aus der Vergangenheit nicht von Anfang an, sondern erfährt es nur nach und nach, was für zusätzlich Spannung sorgt.
Die Protagonistin Alexandra war mir zwar sympathisch und tat mir auch leid, aber manchmal wollte ich sie schon schütteln und ihr zurufen: „Sag deine Meinung, hau auf den Tisch! Lass dir nicht alles gefallen!“ Von ihrem Ehemann hätte ich mir auch mehr Rückgrat gewünscht. Bei den meisten anderen wichtigen Personen konnte man sich nie sicher sein, ob sie ihren echten Charakter zeigen oder alles nur Fassade ist. Einzig Alexandras kleinen Stiefsohn habe ich vorbehaltlos ins Herz geschlossen.
Man merkt zwar, dass das Buch bereits vor zwanzig Jahren geschrieben wurde. So wunderte ich mich manchmal und dachte etwas wie „Warum ruft sie nicht mit dem Handy an?“ Ganz einfach: Weil es damals mit der Welt der Technik noch anders aussah und nicht jeder ein Handy hatte. Von solchen technischen Kleinigkeiten abgesehen, könnte der Thriller allerdings problemlos in der heutigen Zeit spielen.
Majer Krich war früher eine meiner Lieblingsautorinnen. Warum ich sie und ihre Bücher dann aus den Augen verloren habe, weiß ich selber nicht mehr. Zum Glück habe ich sie nun wieder entdeckt! Schade, dass die Autorin inzwischen nicht mehr schreibt.