Da mich Familienromane im allgemeinen sehr interessieren, bin ich mit großen Erwartungen gestartet.
Der Autor erzählt seine Familiengeschichte, in der er, ebenso wie seine Brüder, viel Gewalt psychischer und vor allen Dingen physischer Art erlebt haben.Sein Vater, von dem der größte Teil des Buches handelt, hatte seine eigene Vorstellung von Erziehung, die hauptsächlich aus Druck und Schlägen bestand,Anerkennung gab es nur selten.Erschwerend dazu spielte der Alkohol eine große Rolle.
Seine Mutter hatte sich auf ihre eigene Art mit ihrem Leben arrangiert,wobei der Glaube eine übergroße Rolle spielte.
Von Anfang an konnte ich mich nicht in die Geschichte hineinfühlen, weil mir jegliche Emotion fehlte. Es wurde alles, teilweise in einer Aufzählung, vermittelt, die mehr den Charakter eines Sachbuchs als eines Romans hatte.
Bei einem Familienroman erwarte ich, dass alle Mitglieder eine mehr oder weniger große Rolle spielen und natürlich auch die Emotionen positiver und negativer Art thematisiert werden.Hier war es so, dass es hauptsächlich um das Leben des Autors, seine schulischen Erfolge und Misserfolge, seinen beruflichen Werdegang und die Gründung seiner eigenen Familie ging,sowie das wechselnde Verhältnis zu seinem Vater ging.Während er seiner Mutter wenigstens einen kleineren Teil in der Geschichte einräumte,kamen seine Brüder so gut wie gar nicht vor.
Es tut mir sehr leid,aber dieses Buch konnte mich nicht erreichen.
Rochus Hahn
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Rochus Hahn
Eine Vorzeigefamilie
Die Kunst, Elch-Urin frisch zu halten
Die Silvergirls reiten wieder
Vom Hunde verweht
Arsinoe Gesamtausgabe 1
Das Wunder von Bern
Neue Rezensionen zu Rochus Hahn
Niemand in der Familie Hahn hatte ein leichtes Leben, doch hat jeder seinen Weg gefunden um dem erlebten umzugehen und ein eigenständiges Leben zu führen. Es ist bewundernswert wie Rochus Hahn mit dieser, seiner Geschichte umgeht. Es ist anzumerken, dass nicht alles dunkel und hart war in den Jahrzehnten der Familie. Nein, es gab auch gefühlvolle, liebevolle Momente, lustige Begebenheiten und manch skurrile Begebenheiten. Eben all das was eine gefestigte Familie ausmacht. Eine Familie, die nach außen perfekt und hinter der Tür eben doch nicht perfekt ist.
Eine Vorzeigefamilie Schein und Sein meiner Eltern hat mich tief bewegt. Wohl weil auch einige Punkte mir aus meiner nach außen hin perfekten Familie bekannt vorkam. Das allgemeine Fazit zeigt, dass nichts und niemand perfekt ist und vieles einfach nur Schein und Sein!
In "Eine Vorzeigefamilie-Schein und sein meiner Eltern" schildert Rochus Hahn die Kindheit von ihm und seinen Brüdern.
Eine Kindheit, die es so in den 1960ern bestimmt häufig gab.
Eben "mehr Schein als Sein" und "Wie's drinnen aussieht,geht niemanden etwas an".
Die glücklichste Zeit erlebt die ganze Familie, als der Vater gemeinsam mit der ganzen Familie beruflich nach Amerika auswandert. Hier kann er sich ganz seiner Affinität zu Karl May und seinen Werken hingeben. Sogar seine Kinder haben indianische Zweitnamen.
Doch als die Familie wegen der besseren schulischen Ausbildung der Kinder wieder zurück nach Deutschland geht, beginnt die Unterdrückung der Familie.
Mit Gewalt gegen die Kinder, während die Mutter still leidet.
Die Szenen sind manchmal schwer zu lesen und lassen Leser:Innen wie mich, die zur gleichen Zeit Kind waren, aber in einer glücklichen Familie aufgewachsen sind, sprachlos zurück.
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