Rod Dreher

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Cover des Buches Die Benedikt-Option: Eine Strategie für Christen in einer nachchristlichen Gesellschaft (ISBN: 9783863572051)
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Rezension zu "Die Benedikt-Option: Eine Strategie für Christen in einer nachchristlichen Gesellschaft" von Rod Dreher

Als Christ in einer nachchristlichen Gesellschaft leben
SiColliervor 6 Jahren

Benedikts Beispiel gibt uns heute Hoffnung, denn es zeigt, was eine kleine Truppe von Gläubigen ausrichten kann, wenn sie kreativ auf die Herausforderungen ihrer Zeit und ihrer Umgebung antwortet. (Seite 37)

Meine Meinung

„Eine Strategie für Christen in einer nachchristlichen Gesellschaft“, so lautet der Untertitel dieses Buches und genau der hat mein Interesse geweckt. Schon in den späten 80er Jahren hat mir ein damaliger Bekannter quasi vorausgesagt, daß wir bald in einer nachchristlichen Welt leben würden und ich mich schon mal darauf einstellen soll, sich wieder - wie die Urchristen im alten Rom - in (im übertragenen Sinne) die Katakomben zurückzuziehen. Ich habe ihm das damals nicht geglaubt, aber relativ bald danach begannen die Anzeichen, die seine Prophezeiung wahr werden ließen.

Die Welt, die Dreher in seinem Buch beschreibt, unterscheidet sich in manchem von der, die wir hier in Europa kennen, da sie amerikanische Verhältnisse zugrunde legt (etwa das Schulsystem oder manches für uns vielleicht seltsame Gerichtsurteil). Nichtsdestotrotz ist sie derjenigen, die man hier vorfinden kann, in vielem sehr ähnlich. Vor allem in dem, worum es in diesem Buch geht: eine nachchristliche Gesellschaft. Insofern ist manches, was er schreibt, für uns hier nicht direkt passend oder umsetzbar, die Tendenzen und Entwicklungen sind jedoch dieselben. So mag das Buch auch einen Ausblick darauf geben (denn Europa hinkt Amerika ja in vielem einfach einige Jahre hinterher), was auf die Christen noch zukommen wird.

Der Autor gibt zunächst einen kurzen geschichtlichen Überblick und macht als Beginn der Entwicklung, die zu den heutigen Zuständen führte, vor allem den Franziskaner William von Ockham (1285 - 1347) aus. Dieser entwickelte die Idee, die Nominalismus genannt wird, und die nach Meinung des Autors das mittelalterliche Weltbild zum Einsturz brachte und damit das Fundament für das heutige „gottlose“ (Ausdruck von mir) Weltbild mit der Entwicklung zu einer nachchristlichen Gesellschaft legte (vgl. Kapitel „Die Wurzeln der Krise“, vor allem S. 52ff).

Anschließend stellt der die wesentlichen Bestandteile der Benediktsregel und deren Bedeutung für das Zusammenleben sowie ein christliches Leben vor. Dabei „übersetzt“ er die Kapitel der Regel für heutige Menschen, die außerhalb eines Klosters leben, erklärt sie und macht sie anwendbar.

Immer wieder wird deutlich, wie sehr unchristlich bzw. nachchristlich die heutige Gesellschaft geworden ist. Wer heute noch nach christlichen Wertvorstellungen leben will, wird nicht umhin kommen, sich bis zu einem gewissen Grade aus eben dieser Welt zurückzuziehen, was im Extremfall dazu führen kann, daß einzelne Berufe nicht mehr ausgeübt werden können. Die vom Autor im Buch angeführten Beispiele etwa für Bäcker oder Floristen erscheinen mir, zumindest derzeit, allerdings als noch (?) sehr amerikanisch und hier noch (?) nicht zutreffend, geben jedoch einen Ausblick darauf, was auch hier denjenigen, die christliche Werte wie Ehe und Familie hoch halten, blühen kann.

„Wer kann wissen, was Gott im Gegenzug (erfahrenes Leid, Anm. von mir) mit unserem Glauben bewirken will? Es ist nicht an uns, das vorauszusagen. Unser Auftrag ist, in den Worten W. H. Audens, ‘voll Freude vorwärts zu stolpern’“.

Für dieses „vorwärts stolpern“ liefert die „Benedikt Option“ die Grundlagen und eine schlüssige Strategie.


Mein Fazit

Wer in einer nicht- bzw. nachchristlichen Welt christliche Werte leben will, hat mit immer mehr Schwierigkeiten zu kämpfen. Die „Benedikt Option“ bietet Lösungsvorschläge, indem sie die Benedikt-Regel für das heutige Leben „übersetzt“ und fruchtbar macht.

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