Als ich die Graphic Novel zu „Farm der Tiere“ nach Georg Orwell beim @knesebeckverlag entdeckt habe, war ich sehr gespannt darauf, wie eine Graphic Novel Version dieses Meisterwerks umgesetzt werden würde. Ich wurde nicht enttäuscht, denn die Graphic Novel "Farm der Tiere" ist eine bemerkenswerte Adaption, die Orwells Geschichte auf fesselnde und visuell ansprechende Weise zum Leben erweckt. Die Illustrationen präsentieren die Geschichte auf eine ausdruckstrake und lebendige Weise. Der Grafikstil ist detail- und einfallsreich. Die Tiere/ Die Charaktere werden mit beeindruckender Persönlichkeit und Tiefe dargestellt. Insgesamt fangen die Illustrationen die Stimmung und Atmosphäre der Geschichte perfekt ein, sodass ich das ein oder andere Mal wirklich Gänsehaut hatte. Die Erzählung in der Graphic Novel ist wirklich sehr gut umgesetzt. Die Handlung bleibt eng an Orwells Originalverlage. Allerdings schafft das Format der Graphic Novel es, die Geschichte dynamisch und mitreißend darzustellen. Die Panels sind sehr gut angeordnet, wodurch der Fluss der Handlung unterstützt wurde und ich nie Probleme hatte der Story zu folgen. Die Dialoge sind kurz, prägnant und wirkungsvoll gewählt. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie die Graphic Novel wichtige Themen und Botschaften von "Farm der Tiere" einfängt und vermittelt. Die Korruption der Macht, die Manipulation durch Propaganda und der Verlust der Ideale werden klar und eindringlich dargestellt, und die Botschaften des Buches kommen durch die kraftvollen Bilder und die Erzählung deutlich zum Ausdruck. Insgesamt ist die Graphic Novel "Farm der Tiere" eine herausragende Arbeit, die sowohl Fans von Orwells Originalwerk als auch neue Leser begeistern wird. Mit ihrer fesselnden Erzählung, den beeindruckenden Illustrationen und der treuen Adaption der Kernthemen von "Farm der Tiere" ist diese Graphic Novel ein Muss für alle, die sich für politische und gesellschaftskritische Themen sowie künstlerisch anspruchsvolle Comics interessieren
Rodolphe
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Rodolphe
Rezension zu "Scrooge – Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens
Inhalt:
Während alle Menschen vom Zauber der Weihnacht erfüllt sind, sich auf das Fest freuen und sich in Vorbereitungen stürzen, sitzt der kaltherzige Geschäftsmann Ebenezer Scrooge in seinem Geschäft.
Weihnachten ist wie jeder andere Tag im Jahr und so muss auch sein Angestellter Cratchit weiter arbeiten. Zeit ist Geld und letztgenanntes bedeutet für den Geizhals Scrooge alles.
Doch am Heiligen Abend besucht ihn der Geist seines verstorbenen Geschäftspartners.
Marley und nimmt Scrooge mit auf eine Reise in die Vergangenheit, in die Gegenwart und in die Zukunft ...
Eine Comic-Adaption von Rodolphe und Estelle Meyrand.
Altersempfehlung:
etwa ab 9 Jahre
Zeichnungen:
Den Weihnachtsklassiker von Charles Dickens gibt es inzwischen in so vielen Ausführungen und Neuauflagen.
Bei dieser Ausgabe hat die Art der zeichnerischen Umsetzung sofort meine Neugier geweckt.
Das nächtliche Abenteuer des geizigen alten Scrooge durch die Zeiten und im bzw. über dem verschneiten London wurde von Estelle Meyrand kunstvoll und detailverliebt in Szene gesetzt.
Die Buntstiftzeichnungen geben mal mit weichem und mal mit hartem Strich, mal in warmen Farben und dann wieder in düsterem Grau die Stimmung perfekt wieder.
Alles leuchtet und glänzt um Ebenezer Scrooge herum, alle sind fröhlich und wollen feiern.
Die Verwandlung des alten Geizhalses wird auch in der Farbgebung deutlich. Das blasse, kränkliche Grau in seinem Gesicht weicht zum Ende tatsächlich einer leichten Rötung und lebendigen Gesichtsfarbe nebst fröhlicher Mimik.
Mein Eindruck:
Die Erlebnisse des knausrigen Ebenezer Scrooge sind weltbekannt und werden jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit wieder gegenwärtig.
Die Wandlung des hartherzigen Geizhalses, der Weihnachten als vollkommene Zeit- und Geldverschwendung ansieht, fasziniert und berührt noch immer.
Es ist eine zeitlose Geschichte, die jeder einmal gelesen/gehört/gesehen haben sollte. Eine berührende und lehrreiche Erzählung, die aufzeigt, dass Geld im Leben nicht alles ist. Es sind vielmehr Freundschaft, Familiensinn und Nächstenliebe, die zählen.
Die Umsetzung als Comic ist sehr gut gelungen, da Text und Bilder sich hervorragend ergänzen. Auch das Lettering gefällt.
Die Storyline hält sich nahe am Original, jedoch ersetzt der verstorbene Geschäftspartner Marley die drei Geister und führt selbst Scrooge durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Mir persönlich fehlt zudem der berühmte und geliebte Ausruf "Humbug!". Er wird vielmehr durch das schwächere "Unsinn!" ersetzt.
Insgesamt 5 von 5 Weihnachtsgänse für diese zeitlose Geschichte und ihre wundervolle Umsetzung als Comic!
Fazit:
Der Weihnachtsklassiker schlechthin!
In Verbindung mit den atmosphärischen und ausdrucksstarken Illustrationen beschert diese Comic-Adaption Jung und Alt ein großartiges Lesevergnügen.
...
Rezensiertes Buch: "Scrooge – Eine Weihnachtsgeschichte" nach der Erzählung Charles Dickens, Szenario von Rodolphe, Zeichnungen von Estelle Meyrand - erschienen 2021
Sozialistische Vorstellungen lassen sich offenbar nicht ausrotten, auch wenn es so aussieht als seien diese Gesellschaftsformen bis auf ein paar Ausnahmen verschwunden. Doch im Geiste vieler Menschen lebt das sozialistische Gedankengut weiter. Und das ist kein Zufall, denn nichts zieht Menschen mehr an als ein Erlösungsversprechen. Damit arbeiten Religionen, und damit arbeitet auch die sozialistische Grundidee, ob sie nun rot, grün oder braun angemalt wurde.
Orwells Roman befasst sich eigentlich mit den Auswüchsen des Stalinismus, also einer der roten Varianten des sozialistischen Erlösungsgedankens. Sein Verfasser war und blieb bis zu seinem Lebensende ein Linker, woran man erkennen kann, dass auch er nicht verstand, warum jede Art von Sozialismus scheitern wird. Und das, obwohl er das Scheitern in genialer Weise beschreiben konnte. Aber wie viele Sozialisten dachte auch Orwell, dass das Zusammenbrechen praktischer sozialistischer Versuche nur daran liegt, dass man es falsch angestellt hatte.
Die sozialistische Idee scheitert stets an den Folgen ihres völlig unrealistischen Menschenbildes. Ein realistischeres Menschenbild beschreibt Orwell aber indirekt in seiner "Farm der Tiere". Weil der praktische Sozialismus immer von einem anderen, von einem verklärten, idealisierten Menschenbild ausgeht, brechen seine ökonomischen Versuche stets in sich zusammen. Menschen handeln anders als von Sozialisten vermutet. Sie streben in der Regel nach ihrem persönlichen Vorteil. Darauf basiert der Kapitalismus, der als Gesellschaftsform von selbst entstanden ist, während jede Art von Sozialismus eine intellektuelle Kopfgeburt ist, die in einer Art von Größenwahn annimmt, man könne eine komplexe Gesellschaft durch ein paar Figuren steuern, statt sie sich der Selbstorganisation zu überlassen.
Natürlich kann man Aussagen wie "Macht korrumpiert" aus diesem Buch ziehen. Doch der historische Kontext ist ein anderer. Weil Menschen nicht so funktionieren, wie Sozialisten das annehmen, kommen sie schnell, jedenfalls in der roten Variante, auf den Gedanken, sich einen "neuen Menschen" zu erziehen. Ich habe das noch im Nebenfach "Wissenschaftlicher Kommunismus" während des Studiums einer ganz anderen Wissenschaft lernen müssen. Die Menschen machen nicht das, was sie nach den Ideen der Sozialisten machen sollen, also wird Zwang ausgeübt. Folglich muss jede Art von Sozialismus früher oder später in einer Diktatur enden.
Damit Menschen nicht mehr machen, was ihr freier Wille ist, erfinden Sozialisten Gründe, warum sie genauso zu handeln haben, wie sich das die Genossen in ihrer unendlichen Weisheit ausgedacht haben. In der aktuellen grünen Variante zum Beispiel was sie zu essen und wie sie zu heizen haben. Oder welche Art von Auto sie fahren sollen, wenn überhaupt. Eine moderne Variante dieses Buches ist es beispielsweise Menschen zu erklären, wie schädlich die Benutzung eines Flugzeuges ist, um dann selbst damit in ein möglichst fernes Urlaubsland zu fliegen.
Die zeichnerische Umsetzung von Orwells Roman ist in dieser Graphic Novel herausragend gelungen. Ein wunderbares Buch, das nie überflüssig werden aber am Ende nichts ändern wird, denn der Sozialismus und die typisch menschliche Verlogenheit vieler seiner Anhänger sind nicht totzukriegen.
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