Dieses Buch toppt leider den Vorgänger darin, irgendwie nicht richtig in Fahrt zu kommen.
Ich sehe den Band weder in der Kategorie Humor (zu selten) noch in der weiteren Kategorie Landeskunde (zu unscharf). Einige Kapitel, jeder mag da andere finden, schneiden bei mir besser ab, so der typische Ablauf eines deutschen Jahres oder deutschen Sonntags oder auch „Nörgeln für Fortgeschrittene“ (wobei letzteres eigentlich eher die Engländer erklärt). Der Sinn anderer Kapitel erschließt sich mir nicht so sehr wie „Das perfekte deutsche Dinner“. Mein Missvergnügen liegt gewiss nicht darin, dass ich mich verunglimpft fühlte; der beschriebene „Handtuchkrieg“ im Urlaub oder erbitterte Müll-Trenn-Lehrer haben mich selbst schon zur Verzweiflung gebracht – aber ich habe dazu auch schon Glossen gelesen, die ich als witziger, pointierter, einfach besser empfand. Schade, einige Texte im Buch zeigen wirklich, was aus dem Thema hätte gemacht werden können.
Roger Boyes
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Roger Boyes
A Year in the Scheisse
How to be a Kraut
Ossi forever!
My dear Krauts
My dear Krauts
Neue Rezensionen zu Roger Boyes
Der Times-Mitarbeiter Roger Boyes beschreibt als Ich-Erzähler die Erlebnisse als britischer Berlin- und Deutschland Korrespondent. Er reiht verschiedene Erlebnisse von der Hauptstadt bis zur Provinz aneinander, die Klammer bilden die Sorge des Korrespondenten, in welcher Form er sich um seinen verwitweten Vater am besten zu kümmern habe, sowie seine allgemeinen Geldsorgen.
Und hier liegt das Problem, das ich mit diesem Buch hatte: (erst) nach der knappen Hälfte fing ich an, dieses Buch zu Ende lesen zu wollen. Ich hatte das Buch geliehen bekommen und begonnen, weil ich interkulturelle Themen mag und doch zumindest ein leises Schmunzeln erhoffte durch den distanzierteren Blick „von außen“. Jedoch fand ich mich zu Beginn mehrheitlich wieder in Schilderungen, die mich eher an den Humor von Fernsehshows der 50er Jahre mit vorher einstudierten Pointen erinnerten – mit Situationen, die vermutlich auch einfach nicht mehr hergaben wie beim Besuch eines ehemaligen Kellners, der Hitler bedient hatte, oder beim Speeddating.
Amüsant wurde es für mich erst danach: der Autor, auf der Suche nach einer (möglichst ärmeren) Ehefrau primär zur steuerlichen Besserstellung, findet sich plötzlich immerhin zwischen zwei Frauen wieder, die ihn durchaus ernsthaft interessieren, und schafft er es sogar, die Geschichte Fahrt aufnehmen zu lassen.
Schade, dass diese Ansätze nicht im Anfang des Buches weiter ausgearbeitet wurden.
Wäre das möglich, erhielte der Beginn von mir 2 Sterne, der Rest 3-4 – bei einer Einteilung als „humorvolle Erzählung“.
Mich würde interessieren, was das Finanzamt Berlin-Wilmersdorf von der Widmung hielt?
Eine Amazon-Bewertung, die es auf den Punkt bringt:
Was will uns der Autor damit sagen???
Hmmm ... wahrscheinlich fogendes:
1. Den Buchtitel habe ich per Zufallsgenerator ausgewählt.
2. Mein Leben ist banal, aber ich habe ein Mitteilungsbedürfnis.
3. Statt einer Vater-Sohn-Therapie versuche ich es mit diesem Buch.
4. Ich habe weder von Frauen noch Beziehungen eine Ahnung.
5. Von Zeit zu Zeit erwähne ich mal so den Familiennamen Hitler.
6. Wenn die Leser das nicht lustig finden, sage ich ganz einfach
"Du Dummerchen hast keine Ahnung von britischem Hunor".
Was will ich mit dieser Rezension sagen?
1. Bis Seite 152 habe ich durchgehalten.
2. Das allererste Buch in meinem Leben, welches ich nicht zu Ende
lesen werde.
3. Ich bin ein kleiner Trottel, der auf dieses Buch reingefallen ist.
4. Ich weiß nun immer noch nicht, wie es sich als Brite unter
Deutschen lebt. (Nun ja, vielleicht fehlen mir die restlichen
133 Seiten zwecks Erkenntnis.)
5. Bitte Geld für andere Bücher ausgeben!!!
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