Ich habe Vor dem Gesetz als Teil einer Kafka-Sammlung gelesen – und war überrascht, wie kurz der Text ist: gerade einmal zwei Seiten. Trotzdem entfaltet er sofort diese typische Kafka-Atmosphäre: ein Mann will zum Gesetz vordringen, doch der Türhüter verweigert ihm den Eintritt, und er wartet vergeblich ein Leben lang.
Was das genau bedeuten soll? Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht geht es um Macht, um das Warten, um das ewige „Fast, aber nicht ganz“. Und vielleicht muss man das gar nicht ganz verstehen. Für mich war es eine kleine, dichte Parabel, die man einfach mal zwischendurch lesen kann – rätselhaft, offen und doch irgendwie schön.





