Rohinton Mistry

 4,4 Sterne bei 290 Bewertungen
Autor*in von Das Gleichgewicht der Welt, Die Quadratur des Glücks und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Rohinton Mistry, 1952 in Bombay, Indien, geboren und aufgewachsen. Seit 1975 lebt er in Toronto, Kanada. Seine Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem kanadischen Staatspreis für »So eine lange Reise«, dem Commonwealth Writers Prize für »Das Gleichgewicht der Welt« sowie dem Kiriyama Pacific Rim Book Prize für »Die Quadratur des Glücks«. Im Fischer Taschenbuch Verlag liegt ebenfalls der Titel »Das Kaleidoskop des Lebens« vor.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Rohinton Mistry

Cover des Buches Das Gleichgewicht der Welt (ISBN: 9783596512621)

Das Gleichgewicht der Welt

 (223)
Erschienen am 26.09.2012
Cover des Buches Die Quadratur des Glücks (ISBN: 9783104028934)

Die Quadratur des Glücks

 (21)
Erschienen am 06.09.2015
Cover des Buches So eine lange Reise (ISBN: 9783104029344)

So eine lange Reise

 (17)
Erschienen am 13.11.2013
Cover des Buches Das Kaleidoskop des Lebens (ISBN: 9783104028941)

Das Kaleidoskop des Lebens

 (9)
Erschienen am 06.09.2015
Cover des Buches Das Gleichgewicht der Welt (ISBN: B00PLWYKE4)

Das Gleichgewicht der Welt

 (9)
Erschienen am 01.12.2014
Cover des Buches A Fine Balance (ISBN: 9780571258192)

A Fine Balance

 (10)
Erschienen am 19.10.2010
Cover des Buches Tales from Firozsha Baag (ISBN: 9780571230563)

Tales from Firozsha Baag

 (1)
Erschienen am 19.10.2006
Cover des Buches Family Matters (ISBN: 9780571230556)

Family Matters

 (0)
Erschienen am 19.10.2006

Neue Rezensionen zu Rohinton Mistry

Cover des Buches Das Gleichgewicht der Welt (ISBN: 9783596512621)
Reisebaerens avatar

Rezension zu "Das Gleichgewicht der Welt" von Rohinton Mistry

wunderbar, tragische Geschichte, gekonnt geschrieben
Reisebaerenvor einem Jahr

Der Autor flechtet das Leben vierer Inder kunstvoll ineinander. Zum einen ist da Diana, eine mittellose Witwe, die sich aus der Unabhängigkeit ihres Bruders kämpft. Maneck, ein junger Student, der  lieber zu Diana zieht, als in einer unzumutbaren Studentenwohung zu hausen. Und Ishvar und sein Neffe, die ein trauriges Schicksal in die Stadt verschlägt. 

Die vier beginnen eine Wohngeschmeinschaft, erst schlecht und aus der puren Not heraus. Doch Stück für Stück entwickelt sich wahre Freundschaft, Zuneigung und eine ungewohnte Hilfsbereitschaft zwischen den Bewohnern. 

Die Geschichte spielt in Bombay im Jahr 1975 und die Ungerechtigkeit, die den Bewohnern in dieser Zeit passiert ist zwischendurch schwer auszuhalten. Die Geschichte nimmt ihren Lauf und es ist absolut unmöglich den weiteren Verlauf oder gar das Ende zu erahnen. Nebenbei treten noch skurrile, mal mehr mal weniger sympathische, Mitstreiter auf.

Es ist mein erster Roman von Rohinton Mistry und ich bin begeistert von seinem Schreibstiel und der Art, wie er die Personen zum Leben erwachen lässt. Die vier sind mir sehr ans Herz gewachsen und jeder ihrer Schicksalsschläge ist mir sehr nahe gegangen. Manche Passagen sind schwer auszuhalten. Die Ungerechtigkeit und Hilflosigkeit der Protagonisten tut fast schon am eigenen Leibe weh. So war ich dann doch froh, als ich das Buch durch hatte und mich einem "fröhlicheren" Roman widmen könnte. Ein wunderbares Buch, aber eben ein hartes Schicksal. 

Cover des Buches Das Gleichgewicht der Welt (ISBN: 9783596512621)

Rezension zu "Das Gleichgewicht der Welt" von Rohinton Mistry

Indisches Epos, liebevoll erzählt
Ein LovelyBooks-Nutzervor einem Jahr

Indisches Epos, liebevoll erzählt

Das Buch folgt vier Personen in einer indischen Großstadt (vermutlich Bombay/Mumbai) in den 1970er Jahren und wird anfangs mit Rückblenden in die 1940er und 1950er Jahre, die Zeit der Teilung Indiens, erzählt. Eine kurze Zusammenfassung ist schwierig – es geht um Armut, Vertreibung und das indische Kastensystem, aber auch und vor allem um den Wert von Familie, Zusammenhalt und Freundschaft. Mir hat besonders imponiert, dass der Autor seine Figuren ganz offensichtlich mag und bis in kleinste Details mit viel Humor und Zuneigung beschreibt, auch wenn es manchmal scheint, als habe er sämtliche Widrigkeiten auf seine vier Protagonisten projiziert.

Das „Gleichgewicht“ im Titel stammt aus einem Satz, der im ersten Drittel des Buches fällt: You have to maintain a fine balance between hope and despair (Man muss das Gleichgewicht zwischen Hoffnung und Verzweiflung finden und halten). Und genau das machen die Protagonisten immer wieder. Die beschriebenen Ereignisse wirken auf mich plausibel, Abhängigkeiten und gegenseitiges Geben und Nehmen werden plastisch beschrieben. Mistry gelingt es, die Atmosphäre sichtbar, hörbar und vor allem riechbar zu machen. Man freut sich mit den Protagonisten und leidet mit ihnen und den anderen Figuren, bis zum bitteren Ende.

Der Autor ist selbst in Bombay aufgewachsen und 1975 nach Kanada ausgewandert. Er kennt also die Verhältnisse in seinem Heimatland, insbesondere die (nur?) damals allgegenwärtige Korruption.

Ich habe allerdings die englische Fassung gelesen, "A Fine Balance"

Was ein Buch! Eine absolute Leseempfehlung von mir!

Cover des Buches Das Gleichgewicht der Welt (ISBN: 9783596512621)
mabo63s avatar

Rezension zu "Das Gleichgewicht der Welt" von Rohinton Mistry

grosses Lesevergnügen
mabo63vor 2 Jahren

Bombay 1975. Hier treffen vier Menschen aufeinander, deren Schicksale im Mittelpunkt des Romans stehen. Dina Dalal, eine Frau Anfang Vierzig und seit fast zwanzig Jahren verwitwet; Maneck Kohlah, ein junger Student aus dem Gebiet des Himalajas; Ishvar Darji, ein unglaublicher Optimist und sein widerspenstiger junger Neffe Omprakash - zwei Schneider, die vor den unerträglichen Verhältnissen auf dem Land in die Stadt geflohen sind. Diese vier lernen sich kennen, achten und lieben und werden doch vom Schicksal wieder auseinandergerissen. [..Letzendlich ist unser Leben doch nur eine Reihe von Unfällen, Zufällen und Zwischenfällen – eine klirrende Kette zufälliger Ereignisse. Eine Aneinanderreihung von Entscheidungen, beiläufigen oder absichtlichen, die diese eine große Kalamität ergeben, die wir Leben nennen...]


Wohl das beste Buch welches ich dieses Jahr gelesen habe. Zu Beginn hat mich die einfache und schnörkellose Schreibweise von Mistry etwas irritiert. Doch je mehr man eintaucht in die erbarmungslose Geschichte des Kastensystems - ist man gefangen und sprachlos und nimmt daran teil als wäre man mitten drin. Eine Seite lacht man, man vergisst den Horror, um wieder aufzuwachen wo man ist: im Überlebungskampf, in den Hütten der Slums, im Dreck der Zivilisation, der unsagbaren Korruption.

Das kann Mistry meisterhaft, das Leben darstellen wie es ist, mit einfachen Worten auf den Punkt gebracht, eben auch (oder gerade auch) mit einer Prise Humor.

Was sonst bleibt auch übrig in all dem Elend, all der Ungerechtigkeit und Armut.

Absolute Leseempfehlung!

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