Zur Inhaltsangabe (Klappentext):
»Du glaubst an Läuterung durch Strafe und . . .«
»Nicht ganz«, unterbrach Richey ihn und überlegte einen Moment. »Schon so ähnlich, aber Strafe ist vielleicht nicht das richtige Wort. Ich denke, dass Schmerz einen Menschen reinigt - aber mit Bestrafung hat das nicht unbedingt etwas zu tun. Niemand wird auf einmal ein neuer Mensch, nur weil er bestraft wurde, nicht wahr? Strafe kann Dinge nur unterdrücken - eine Zeit lang. Aber Schmerz, Schmerz kann einen wirklich ändern. Weil Schmerz, wenn er eine bestimmte Dimension erreicht hat, alles herausbrennt. . . die ganzen schlechten Gedanken und Wünsche. Er tötet sie einfach.«
Als der abgemagerte Stricher Richey seinem Freier Ryan in dessen Haus folgt, ahnt er nicht, in welch tödliche Gefahr er sich begibt - denn Ryan ist ein Serienmörder, der in dem drogensüchtigen Jungen seinen lang ersehnten Seelenverwandten gefunden zu haben glaubt. Er zieht Richey immer tiefer in ein Gefühlschaos, aus dem er keinen Ausweg mehr sieht. Und am Rande des Wahnsinns erscheint es ihm schließlich vollkommen logisch, gemeinsam mit Ryan das zu tun, worin dieser seine Bestimmung sieht: zu töten.
Meine Meinung zum Buch:
Ich habe schon einige Horror-Bücher gelesen aber >Die Läuterung< war ein wenig anders als ich es kannte. Die psychische und physische Folter die an den Protagonisten ausgeübt wurde war erschreckend - sei es nun Richey mit seiner furchtbaren Kindheit, die er mit Tätowierungen und Selbstverletzung versucht zu verarbeiten, oder die grauenhaften Qualen die Ryans Opfer durchleiden mussten. Was mich angewidert zurückließ war größtenteils der Gedanke der Prostitution, die Richey nachging, nur um seine Drogen zu finanzieren. Sein Körper zu verkaufen – für nichts, an Männer die ihn selber anekelten.
Richey war in einer Schwulenbeziehung, was nicht weiterhin schlimm ist, aber was mich nach einer gewissen Zeit gestört hat war das Verhalten von beiden, wenn sie zusammen waren. Lysander, der so besorgt um seinen Freund war, dass man denken konnte er sei sein Babysitter und Richey, dem anscheinend alles am Ar*** vorbeiging, wenn er nur seinen Schuss bekam.
Ryan war ein Charakter im Buch der dorthin passte. Er schien von der Beschreibung her, der nette Mann von nebenan zu sein. Wohlhabend, scharmant und beruflich hatte er es zu etwas gebracht. Dann diese dunkle Seite die man nicht vermutet, auch wenn man ihn kennen würde. Sein Verlangen nach Menschenfleisch und die sadistische Ader, die er als Läuterung hinstellt, führten dazu dass er sich seinen Keller als Folterwerkstadt aussuchte um dort seine Opfer zu töten.
Die Autorin hat es geschafft nur das Nötigste einfließen zu lassen. Das reduziert die Seitenzahl erheblich, aber es wird nicht lang drumherum geredet und trotzdem wird dem Leser was geboten. Die Kapitel passen sich dem Buch an und sind auf das Minimum beschränkt, so dass man das Gefühl hat schnell voran zu kommen.
Obwohl es viel um die Prostitution und Gewalt geht, war die Sprache die von der Autorin gewählt worden ist nicht vulgär. Alles war stimmig, auch das Ende hat zur Geschichte gepasst. Ab einem bestimmten Zeitpunkt ist es vorhersehbar was wohl als nächstes kommen wird, was den Spannung jedoch keinen Abbruch tat, denn am Ende gibt es (für mich) ein kleines Happy End.
Mein Fazit:
Ein Buch das mich sehr überrascht hat, allein durch die verschiedenen kleinen Themen die zusammen gefügt wurden und ihre ganz eigene Wirkung entfacht hat.