Ich verfolge schon lange Dr. Markus Krall und durch ihn bin ich auf Roland Baader gekommen. Roland Baader (1940-2012) war Nationalökonom und Sozialphilosoph, der sich zeitlebens für Libertarismus eingesetzt hat.
In diesem Buch spricht er die junge Generation an und möchte für ein neues Gesellschaftsmodell werben, das voll auf die Kraft des Marktes, einer möglichst hohen persönlichen Freiheit, einem goldgedeckten oder konkurrierenden Geldsystem und einen Minimalstaat setzt.
Er ist ein harter Kritiker von sozialistischen Strömungen und erklärt das auch nachhaltig. Für ihn sind Begriffsklärungen sehr wichtig, weil z.B. unter Kapitalismus fast jeder was anderes versteht. Laut ihm gibt es in neuerer Zeit kein Land, das einen reinen Kapitalismus hat.
Obwohl die Themenbereiche oft sehr komplex sind, lässt sich das Buch sehr gut lesen und hat mich an einigen Stellen sehr nachdenklich gemacht.
Der Hauptteil des Buches ist interviewartig. Es sind kritische Fragen, die repräsentativ bei Vorlesungen und Vorträgen gestellt werden und Roland Baader geht darauf, teils sehr ausführlich, ein.
Sehr provokant kann man das Buch folgendermaßen zusammenfassen: Die staatlichen Wohlfahrtsangebote sorgen für mehr Schaden als Nutzen und zementieren eine Politikerkaste, die sich Wählerstimmen dadurch kauft.
Man muss nicht alles gut finden, was er sagt, aber darüber nachdenken und manche politische Entscheidungen mit diesem Hintergrundwissen betrachten, ist auf jeden Fall bereichernd.