Roland Baader

 4 Sterne bei 12 Bewertungen

Lebenslauf

Roland Baader (1940–2012) war Privatgelehrter und freier ­Autor. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre, unter anderem beim späteren Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek, war er 20 Jahre als Unternehmer tätig, bevor er sich ganz der Publizistik widmete. Er schrieb zahlreiche vielbeachtete Bücher und Hunderte Fachartikel in verschiedenen Publikationen. Roland Baader bekannte sich zur „aussterbenden Spezies“ klassisch-liberaler Denker. Seine Arbeit, ganz der Tradition klassisch- bis ordo-liberaler Philosophen und Nationalökonomen verpflichtet (von Adam Smith über Edmund Burke und Alexis de Tocqueville bis Ludwig von Mises, Friedrich A. von Hayek, Franz Böhm, Wilhelm Röpke und Ludwig Erhard), richtete sich hauptsächlich auf ein leidenschaftlich verfolgtes Ziel: Geist und Inhalt der großen Freiheitslehren aus ihrer oft akademisch-vergilbten Diktion in eine lebendige Alltagssprache zu übersetzen und sie – jeweils auf drängende Zeitprobleme projiziert – auf diese Weise dem gebildeten Ökonomie-Laien verständlich zu machen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Roland Baader

Neue Rezensionen zu Roland Baader

Cover des Buches Die belogene Generation (ISBN: 9783930039678)
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Rezension zu "Die belogene Generation" von Roland Baader

sollte man gelesen haben
Rose75vor 3 Jahren

Ich verfolge schon lange Dr. Markus Krall  und durch ihn bin ich auf Roland Baader gekommen. Roland Baader (1940-2012) war Nationalökonom und Sozialphilosoph, der sich zeitlebens für Libertarismus eingesetzt hat. 

In diesem Buch spricht er die junge Generation an und möchte für ein neues Gesellschaftsmodell werben, das voll auf die Kraft des Marktes, einer möglichst hohen persönlichen Freiheit, einem goldgedeckten oder konkurrierenden Geldsystem  und einen Minimalstaat setzt. 

Er ist ein harter Kritiker von sozialistischen Strömungen und erklärt das auch nachhaltig. Für ihn sind Begriffsklärungen sehr wichtig, weil z.B. unter Kapitalismus fast jeder was anderes versteht.  Laut ihm gibt es in neuerer Zeit kein Land, das einen reinen Kapitalismus hat. 

Obwohl die Themenbereiche oft sehr komplex sind, lässt sich das Buch sehr gut lesen und hat mich an einigen Stellen sehr nachdenklich gemacht. 

Der Hauptteil des Buches ist interviewartig.  Es sind kritische Fragen, die repräsentativ bei Vorlesungen und Vorträgen gestellt werden und Roland Baader geht darauf, teils sehr ausführlich, ein. 

Sehr provokant kann man das Buch folgendermaßen zusammenfassen:  Die staatlichen Wohlfahrtsangebote sorgen für mehr Schaden als Nutzen und zementieren eine Politikerkaste, die sich Wählerstimmen dadurch kauft. 

Man muss nicht alles gut finden, was er sagt, aber darüber nachdenken und manche politische Entscheidungen mit diesem Hintergrundwissen betrachten, ist auf jeden Fall bereichernd. 

Cover des Buches Geldsozialismus - die wirklichen Ursachen der neuen globalen Depression (ISBN: 9783935197571)
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Rezension zu "Geldsozialismus - die wirklichen Ursachen der neuen globalen Depression" von Roland Baader

"Haben wir denn im Kapitalismus gelebt?" (FAZ, 4.8.2009)
Dr_Mvor 9 Jahren

Früher, als die Menschen das Geld noch nicht erfunden hatten, mussten sie Waren gegen Waren handeln. Sie hatten also vorher eine Arbeitsleistung erbracht, die sie zum Markte trugen. Daran änderte auch das später ins Spiel kommende Geld nichts, denn es war zunächst nichts anderes als eine universelle Ware mit einem inneren Wert. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dafür Kieselsteine zu nehmen, die diese Eigenschaft nicht besitzen und obendrein auch noch in beliebiger Menge vorhanden sind.

Doch vor etwa 100 Jahren änderten sich die Rolle und die Eigenschaften des Geldes grundlegend. Der Staat nahm sich von nun an das Recht heraus, ein alleiniges und allgemein gültiges Zahlungsmittel herauszugeben und es durch ein Gesetz allen Marktteilnehmern aufzuzwingen. Zentralbanken beschlossen in planwirtschaftlichen Entscheidungen den Zins als Preis dieses Geldes. Zunächst waren die meisten Währungen noch goldbesichert. Doch auch das ist inzwischen verlorengegangen. Überall in der Welt herrschen also Zahlungsmittel, die beliebig vermehrbar sind, keinen inneren Wert, aber dafür einen planwirtschaftlich festgelegten Preis besitzen.

Dass das nicht in eine Marktwirtschaft passt, sagt eigentlich schon der gesunde Menschenverstand, denn erstens bilden sich Preise in einem solchen Gefüge immer am Markt und zweitens haben alle Waren gewöhnlich einen Wert, sonst würden sie nicht tauschbar sein. An der Geldvermehrung sind neben den Zentralbanken auch die ganz normalen Banken beteiligt, die nur einen geringen Teil ihrer Einlagen wirklich vorhalten müssen und den Rest verleihen können. Auf diese Weise kann eine Einlage je nach Größe der vorgeschriebenen Mindestreserve x-mal verliehen werden, was eigentlich schlichter Betrug ist. Von den katastrophalen Folgen einer solchen Deformation der Marktwirtschaft berichtet dieses schmale Büchlein.

Es beantwortet zunächst die Frage, warum die Lage so ist, wie sie ist. Zum Führen von Kriegen oder um die jeweiligen Wählerschichten zu korrumpieren benötigen die herrschenden Machteliten Geld. Echtes Geld wäre dazu nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Beliebig durch Schulden vermehrbares Papiergeld hingegen ist dazu prima verwendbar. Doch einer sich am Ende explosionsartig vergrößernden Geldmenge (wie wir es aktuell erleben) stehen nicht genug Güter gegenüber. In der Folge werden sich die Preise ebenso erhöhen.

Da der Staat im Wesentlichen nur konsumiert und dazu in inzwischen unvorstellbaren Größenordnungen Schulden macht, wird diese Kapitalvernichtung - wie der Autor schreibt - am Ende katastrophale Folgen haben. Für eine Umkehr sei es nach Baader bereits lange zu spät, denn inzwischen gäbe es nicht nur kein gesundes Geld mehr, sondern die Schuldenorgien haben einfach Dimensionen erreicht, die niemals mehr von den Schuldenmachern zurückgezahlt werden können. Also werden andere die Zeche begleichen müssen, was nur zu einem fürchterlichen gesamtwirtschaftlichen Kollaps führen kann.

Die Tragik bestehe, wie der Autor schreibt, obendrein noch darin, dass die aktuellen Vorboten des kommenden Desasters von der Propaganda der eigentlich Verantwortlichen der Marktwirtschaft oder dem Kapitalismus angelastet werden, obwohl beide an einer ganz entscheidenden Stelle planwirtschaftlich deformiert wurden und dies die eigentliche Ursache für die gegenwärtige Krise sei.

Baaders Buch ist folgendermaßen aufgeteilt: 1. Geld, 2. Banken und Zentralbanken, 3.Schulden, 4. Inflation/Deflation, 5. Zyklen, 6. Ökonomen, 7. Aktuelle Weltfinanzkrise und 8. Rettung?

Der Autor setzt sich insbesondere an vielen Stellen mit den Irrlehren von Keynes auseinander, die den Eliten als intellektuelle Begründung ihrer Schuldenorgien dienen. Diese Lehren stehen in scharfem Kontrast zu den Auffassungen der sogenannten österreichischen Schule der Nationalökonomie, zu der man den Autor rechnen muss. Diese Ökonomen haben sowohl die Weltwirtschaftskrise der 1930-er Jahre als auch die gegenwärtigen Krise treffsicher vorausgesagt.

Fazit.
Baaders Buch steht der offiziellen Auffassung von den Ursachen der gegenwärtigen Krise diametral entgegen. Schon allein deshalb ist es lesenswert, zumal Baader in einem anderen Buch die gegenwärtige Krise vor einigen Jahren treffsicher vorausgesagt hat. Darüber hinaus erklärt der Text auch, wieso die Regierungen dieser Welt in der Finanzkrise so und nicht anders reagiert haben und welche Folgen dies haben wird.

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