Rezension zu "Zwei Namen im Schnee" von Rolf Kühne
Das Leben mit all seinen Facetten, seinem Feinschliff und seinen "Fehlern" ist ein Potpourri an Momenten und Erinnerungen, die uns prägen. Dabei verschränken Dankbarkeit und Wertschätzung ihre Finger mit Beklommenheit und Ernüchterung. Ein reizvolles Allerlei, das es sich allemal lohnt in einen Rahmen aus Poesie zu fassen. Gesagt, getan!
Bei "Zwei Namen im Schnee" handelt es sich um Rolf Kühnes Erstlingswerk, in welchem sich Freunde einer erfrischend zugänglichen Alltagslyrik mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr gut wiederfinden werden.
In seiner Gedichtsammlung reiht der Autor mit Bedacht und dennoch offenbar ohne Mühe ausdrucksstarke Bildhaftigkeit, Beobachtungen und Empfindungen aneinander. Hierbei fällt die Balance aus Tiefsinn und Leichtfüßigkeit ins Auge. Denn auch wenn nicht in jedem Leser selbst ein Poet steckt, so entsteht beim Eintauchen in die Gedichte eine gewisse Vertrautheit, die hie und da bestimmt Parallelen zu eigenen Erfahrungen und Aha-Erlebnissen kreiert.
Für mich strahlt dieses Buch trotz seines speziellen Genres eine "Alltagstauglichkeit" aus, die angenehm ist. Das Ping-Pong-Spiel zwischen eindeutiger Bildsprache und der zwischen den Zeilen gelegenen Bedeutung sorgt für willkommene Gedankenanstöße. Diese werden losgelöst von festen Metren oder Reimformen gegeben. Auf diese Weise spiegelt sich die prägnante Freiheitsliebe des Autors auch hier wider.
Leser, deren Herz für kurzweilige Gegenwartslyrik schlägt, dürfen diesem Debüt durchaus verstärkte Beachtung schenken.