„Sind Religionen gefährlich? Die Debatte in Deutschland nimmt an Schärfe zu. Apokalyptische Untergangspropheten und diejenigen, die vor Panikmache warnen, reden aneinander vorbei – gerade weil sie immer nur über den Islam streiten. Das Nachdenken über eigene wie fremde religionskulturelle Traditionen wird dabei ebenso vernachlässigt wie die Pflege theologischer Kompetenz.“
So wird auf der Rückseite des vorliegenden, nun in zweiter erweiterter Auflage erscheinenden Buches des Berliner Hochschullehrers für Praktische Theologie, Rolf Schieder, das Ziel beschrieben.
Indem er die Debatte um die Thesen von Thilo Sarrazin und die nicht weniger erbitterte Kritik an ihm von Patrick Bahners noch einmal kritisch Revue passieren lässt, macht er deutlich, worum es ihm eigentlich geht.
Es geht um die Etablierung einer neuen religionspolitischen Streitkultur. Sie kann aber nur mit Leben gefüllt werden, wenn die Dialogpartner sich die Mühe machen, ihre eigenen religionshermeneutischen Annahmen zu hinterfragen. Das aber können sie nur, wenn sie ihrem mangelnden religionswissenschaftlichen und theologischen Grundwissen abhelfen.
Das fundierte und auch für Laien verständliche und höchst informative Werk gibt religiösen und nichtreligiösen Zeitgenossen dazu eine hervorragende Möglichkeit. Auch Menschen, die schreibend oder redend am öffentlichen Diskurs über die Religion teilnehmen in den verschiedenen Medien, sei dieses Buch dringend ans Herz gelegt.