Rolf Seelmann-Eggebert

 4,3 Sterne bei 4 Bewertungen

Lebenslauf

Rolf Seelmann-Eggebert, geboren 1937, ist einer der bekanntesten deutschen Journalisten. Von 1968-1976 war er ARD-Korrespondent für Westafrika, bevor er nach London wechselte. Seit Ende der 1970er Jahre berichtete er für die ARD über den europäischen Adel - für die meisten Deutschen ist er noch immer der »Königsfritze«, wie er sich selbst gelegentlich nennt. Er ist Vater von drei Kindern – dieses Buch entstand in Zusammenarbeit mit seiner Tochter Adele Seelmann-Eggebert. Rolf Seelmann-Eggebert lebt in Hamburg.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Rolf Seelmann-Eggebert

Cover des Buches In Hütten und Palästen (ISBN: 9783466372218)
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Rezension zu "In Hütten und Palästen" von Rolf Seelmann-Eggebert

SuEdelmann
Viel mehr als nur der Adelsexperte der Nation

https://www.susanne-edelmann.de/2019/09/in-huetten-und-palaesten/

Hand aufs Herz: Wer guckt nicht gerne zu, wenn in den europäischen Königshäusern mal wieder eine Hochzeit stattfindet oder ein „Royal Baby“ getauft wird? Einer, der uns deutschen TV-Zuschauern in diesem Zusammenhang bestens vertraut ist, ist der Journalist Rolf Seelmann-Eggebert, Adelsexperte oder, wie er sich selbst bezeichnet, „Königsfritze.“

Aber angefangen hat er ganz anders und davon erzählt er selbst in dieser Biografie: Geboren 1937, erlebte er als Kleinkind den Zweiten Weltkrieg, was ihn unweigerlich geprägt hat – insbesondere deshalb, weil sein ältester Bruder erst nach zehn Jahren in russischer Kriegsgefangenschaft nach Hasue zurückkehren konnte. Das Radiogerät war bis dahin das wichtigste Medium im Hause Seelmann-Eggebert, denn dort wurden allabendlich die Namen der Spätheimkehrer verlesen, zehn Jahre lang hat die Familie vor dem Gerät gesessen, gebangt und gehofft.

Beim nordwestdeutschen Rundfunk begann noch während seiner Schulzeit die journalistische Karriere von Rolf Seelmann-Eggebert, beim NDR arbeitete er sich beharrlich nach oben, lernte neben dem Rundfunk aber auch die Printmedien und später natürlich auch die Fernsehlandschaft kennen. Ab 1968 war er Auslandskorrespondent für die ARD an der Elfenbeinküste, 1972 wechselte er nach Kenia, stets begleitet von seiner Frau Barbara und den drei Kindern. 1977 kehrte die Familie nach Hamburg zurück, doch schon ein Jahr später wurde der Journalist nach London beordert, womit sich für ihn ein Traum erfüllte, denn seit einem Studienaufenthalt in Bristol hatte er ein besonderes Faible für Großbritannien und die Briten.

Auf spannende, aber dabei sehr bescheidene Art und Weise erzählt Rolf Seelmann-Eggebert von seinem Werdegang, von den beruflichen, aber auch familiären Herausforderungen. Denn für seine Frau und die Kinder waren die häufigen Ortswechsel nicht immer leicht. Außerdem hatte die Familie einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften, als der jüngste Sohn bei einem Badeunfall eine Querschnittslähmung erlitt.

In seinem Berufsleben hat Rolf Seelmann-Eggebert die ganz Großen der Politik erlebt, viele Staatspräsidenten, Kanzler und gekrönte Häupter. Dabei war es wohl seine stets respektvolle Art, mit der er sich deren Vertrauen erwarb, auch wenn es natürlich immer wieder einmal Pannen gab: Amüsant schildert er zum Beispiel, wie beim ersten Interview mit der englischen Prinzessin Anne die Glasscheibe einer Vitrine zu Bruch ging. Und in seine Amtszeit als Programmdirektor des NDR fiel auch der Faux-pas mit der veralteten Neujahrsansprache des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl: Eine Mitarbeiterin hatte unwissentlich die Videobänder vertauscht.

In seinen Berufsjahren hat sich der Journalist ein breites Wissen über Politik im allgemeinen und die Beziehungen zu Afrika im Besonderen erarbeitet. Es ist spannend und lehrreich, seine Einschätzungen zur Situation auf dem afrikanischen Kontinent zu lesen. Über seine vielen Auszeichnungen verliert er keine Worte, die sind lediglich im Anhang aufgelistet, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, Commander of the British Empire, der Deutsche Journalistenpreis, die Goldene Kamera und viele andere mehr. Auch sein ehrenamtliches Engagement betreibt er eher leise, aber nichtsdestoweniger mit spürbarer Leidenschaft.

Für mich war es vor allem spannend, über seine Anfänge im Journalismus zu lesen, in einer Zeit, als es noch kein Internet und keine Smartphones gab, als Nachrichten noch mehrere Tage unterwegs waren, bis sie gesendet oder gedruckt werden konnten. Vor allem als Auslandskorrespondent erlebte er da so manches Abenteuer.

Fazit: Eine sehr spannende, kurzweilige Lektüre, nicht nur für Fans der Royals.

Cover des Buches In Hütten und Palästen (ISBN: 9783466372218)
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Rezension zu "In Hütten und Palästen" von Rolf Seelmann-Eggebert

seschat
Interessante Persönlichkeit des deutschen Journalismus

Rolf Seelmann-Eggebert (*1937) kennen viele Deutsche sicherlich als TV-Adelsexperten und Hofberichterstatter des britischen Königshauses. Kaum einer kennt die andere Seite des Journalisten. Seelmann-Eggebert hat in Afrika und in Großbritannien als Auslandskorrespondent gearbeitet und war insgesamt 12 Jahre NDR-Programmleiter. Der vielgereiste "Königsfritze", wie er spöttisch genannt wird, hat beste Beziehungen zur Polit- und Adelsprominenz und nutzt diese bis heute, um auf die verheerenden Lebensbedingungen in den Entwicklungsländern aufmerksam zu machen. 


Die vorliegende Biografie ist eine Co-Produktion von Vater und Tochter. Darin gibt Seelmann-Eggebert ehrlich und mit viel Passion Auskunft über seinen ungeraden Weg in den Journalismus. Vieles hat er sich durch "Learning-by-Doing" beigebracht. So zog er lieber durch die Lande und interviewte das Volk, als zu studieren, schrieb gar früh für regionale wie überregionale Zeitungen. Seelmann-Eggeberts private Einblicke in sein Leben und Wirken sind nicht nur für Adelsfans interessant, weil sie neben dem Hause Windsor auch ein Stück Zeitgeschichte transportieren. Seine Anekdoten wie zeitkritischen Worte fand ich allesamt sehr spannend. 

FAZIT
Eine faszinierende und ungemein sympathische Gestalt des deutschen Journalismus, die mehr zu bieten hat als adelige Boulevardpresse. 

Cover des Buches In Hütten und Palästen (ISBN: 9783466372218)
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Rezension zu "In Hütten und Palästen" von Rolf Seelmann-Eggebert

sommerlese
Ein Leben als Berichterstatter

Rolf Seelmann-Eggebert erzählt in seinem Buch "In Hütten und Palästen" aus dem Kösel Verlag über sein Leben, beginnend mit seiner Kindheit und der Entwicklung seiner beruflichen Laufbahn als Journalist.

Die Berichterstattung von Ereignissen in europäischen Königshäusern hat Rolf Seelmann-Eggebert maßgebend mit seiner Stimme geprägt. Er hatte Zugang zu den Adelshäusern Europas und

kam ihnen in etlichen Interviews sehr nahe. Dabei begann seine journalistische Karriere als Reporter noch mit dem Leitbild des Radios als Informationsquelle. Die ARD ging gerade erst auf Sendung. Rolf Seelmann-Eggebert wurde 1968 aus Interesse an Afrika Korrespondent in Abidjan, dann in Nairobi.


"Faire Handelsbeziehungen zwischen Nord und Süd sind jedenfalls ein besserer Entwicklungsmotor als die Milliarden, die angeblich in den nächsten Jahren in die Entwicklungshilfe fließen sollen." Zitat Seite 132


Wenn ich an Rolf Seelmann-Eggebert denke, fällt mir seine ruhige und angenehme Stimme ein, die ich von Berichterstattungen von königlichen Hochzeiten und der Geburtstagsparade von Queen Elizabeth von England kenne. Ich verbinde ihn deshalb auch sehr mit den europäischen Königshäusern, was ihm wohl auch den Namen "Königsfritze" einbrachte. Er ist ein profilierter deutscher Journalist, der sich mit der Etikette bei Hofe auskennt, den Menschen offen und höflich begegnet und seinen Beruf überzeugend ausübt.

In seiner Biografie berichtet er von seiner Kindheit in der Nachkriegszeit, von seiner Arbeit als Korrespondent in Afrika und seinem Wunsch, die Probleme der afrikanischen Bevölkerung den Menschen in Europa näher aufzuzeigen.

Sein Berufsleben begann, als man noch hauptsächlich Radio hörte, das Fernsehen steckte noch in den Anfängen. 1990 sorgte der Film "Der Marsch" für Aufregung, es ist eine Reportage über Flüchtlinge aus Afrika.

Es werden einige private Erlebnisse und Informationen zu seiner Familie erzählt, die er gerne preis gibt und die einen Blick auf den Vater und Ehemann werfen. Auch dieser Rolle wurde er gerecht.

Diesem Buch merkt man Rolf Seelmann-Eggeberts Hingabe und seinen Sachverstand für die Journalismus an, auch seine Kontakte mit den Adelshäusern machten ihn zu einem zuverlässigen Berichterstatter, den man auch als Zuschauer zu schätzen weiß.


Diese Biografie berichtet vielseitige Inhalte aus dem Privat- und Arbeitsleben des deutschen Journalisten und lässt seine Sicht auf viele Dinge in der Welt zu. Eine interessante und gut zu lesende Lektüre, die Zeitgeschichte und mehr zum Inhalt hat und diesem Mann zur Ehre gereicht.



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