Rolf Selbmann

 3,2 Sterne bei 163 Bewertungen
Autor*in von Deutsche Klassik, Eine Kulturgeschichte des Fensters und weiteren Büchern.

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Neue Rezensionen zu Rolf Selbmann

Cover des Buches Deutsche Klassik (ISBN: 9783534175482)
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Rezension zu "Deutsche Klassik" von Rolf Selbmann

Rezension zu "Deutsche Klassik" von Rolf Selbmann
Heike110566vor 14 Jahren

Gibt es überhaupt Deutsche Klassik im eigentlichen Sinne? Sind Goethe und Schiller Klassiker? Welche Wurzeln haben die Dichter der klassischen Epoche? Wer gehört dazu? Was prädestinierte Weimar zum literarischen Zentrum zu werden? Was macht die Werke der Dichter aus?
Diese und andere Aspekte rund um das Thema werden in diesem Buch, das von Rolf Selbmann 2005 herausgegeben wurde, diskutiert. In insgesamt neun Aufsätzen betrachten namhafte Literaturwissenschaftler und Germanisten die Fragen, bringen Argumente, die teilweise auch Kontroversen aufzeigen, und stellen ihre Überlegungen dar.
Im Fokus stehen so zB die literaturgeschichtlichen Ursprünge des ,Klassikers Schiller', die Kulturpoetik der Klassik, die klassischen Dramen von Goethe und Schiller, aber auch die Stadt Weimar des Herzogs Carl-August von Sachsen-Weimar und die Kulturpolitik des Theaterdirektors Johann Wolfgang von Goethe.
Es ist hochspannend, diese Betrachtungen als Leser zu reflektieren und sein eigenes Bild mit dem in den Aufsätzen dargestellten Thesen zu vergleichen. Sozusagen mit sich weiterzudiskutieren. - Es ist keine starre Epochendarstellung, sondern die einzelnen Beiträge sind Gedankenanregungen zum eigenen Nachdenken.
Damit man voll auch dieses Buch genießen kann, ist es schon erforderlich, dass ein gewisses Hintergrundwissen um die Epoche bereits vorhanden ist. Auch die entscheidenden Werke der Zeit sollte man kennen, damit man den interpretatorischen Betrachtungen dann tatsächlich auch folgen kann.
Also: kein Buch für Einsteiger, die sich einen ersten Überblick verschaffen wollen, aber spannend und interessant für diejenigen, die schon Erfahrungen mit dem Thema haben. Letztere bekommen hier sicher die ein oder andere überraschende Anregung zum Bedenken.

Cover des Buches Kleider machen Leute. Novelle. Textausgabe mit Anmerkungen/Worterklärungen (ISBN: 9783150074701)
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Rezension zu "Kleider machen Leute. Novelle. Textausgabe mit Anmerkungen/Worterklärungen" von Gottfried Keller

Rezension zu "Kleider machen Leute" von Gottfried Keller
Heike110566vor 14 Jahren

Kleider machen Leute - dieses Phänomen, dass es auch in unserer heutigen Zeit immer wieder gibt, scheint es zu allen Zeiten gegeben zu haben.
Gottfried Keller (1819 bis 1890) bietet uns hier eine Version einer solchen Begebenheit, wo das Verkleiden zum tragenden Element für sozialen Status wurde. Die Novelle stammt aus dem Zyklus "Die Leute von Seldwyla 2", der im Jahre 1874 erschien.
Ein armer Schneidergeselle aus Seldwyla verläßt das Örtchen, um in die Welt hinausziehen, da er in Seldwyla keine Perspektive mehr sieht. Er hat nur das, was er am Leibe trägt und einen Fingerhut in der Tasche, statt einer Münze, mit dem er spielt, während er seine Hände in der Hosentasche wärmt. Als er da so auf der Landstraße geht, begegnet ihm ein Fuhrwerk, ein prächtiger Vierspänner. Der Kutscher fährt ihn für seinen Herrn zu einem bestimmten Ziel. Der Kutscher hat Mitleid mit dem Wanderer und läßt ihn einsteigen. Sie kommen in Goldach an. Der Waagwirt wittert gute Geschäfte, als er die Kutsche sieht und heißt sie willkommen. Und seine Euphorie steigt noch, als er sieht, was für ein edler Mann ihr entsteigt. Dass der, der da das Reisegefährt verläßt, nur ein armer Schneider ist, ahnt er nicht, denn der Schneider ist fein gekleidet, ja gehoben, wie ein Graf. Dies ist eine Marotte von ihm. - Der Wirt umgarnt ihn und auch die eintreffenden Honoratioren der Stadt. Denken sie doch alle, dass dies nicht der Schneider Wenzel Strapinski, sondern der Graf Strapinski sei, denn als solchen gab der Kutscher ihn aus, bevor er selbst weiterfuhr. - Strapinski wird reich bewirtet, schmaust gräflich. Ist sich bewusst, dass die Enttarnung nicht lange auf sich warten lassen wird. - Aber gefehlt.
Bei einem Fest, dass der Amtsrat gibt, lernt der Schneider dessen Tochter Nettchen kennen. Sie sind sich sympathisch. - Es gibt aber auch einen Nebenbuhler: den Buchhalter Böhni, der kurz zuvor um die Tochter des Amtmannes angehalten hat und von ihr abgewiesen wurde. Böhni sieht auch hinter Strapinskis Fassade, erkennt die von den Nadeln zerstochenen Hände, schweigt aber. Erstmal.
Der arme Schneider ist sich seiner Untat bewusst und will auch fliehen, aber als er aus Goldach gerade heraus ist, da begegnet ihm Nettchen, die mit ihrem Pferd an ihm vorbeigaloppiert. Statt fortzugehen, kehrt er nun um, zurück in die Stadt Goldach.
Kann das gut gehen?
Es ist eine schöne, unterhaltsame, zum Schmunzeln animierende Geschichte. Es macht Spaß sie zu lesen.
Aber daneben ist es auch eine Geschichte um Schein und Sein. Und es ist auch eine Erzählung, die moralische, gesellschaftliche und soziale Fragen aufwirft.
Literaturgeschichtlich ist diese Novelle vom poetischen Realismus geprägt. Ausführlichst, bis ins Detail werden Personen, das Umfeld und auch Geschehnisse dargestellt. Sein Schreibstil ist unterhaltsam, humorvoll, leichtfüßig. Gute, gedankenanregende Unterhaltung.

Cover des Buches Kleider machen Leute. Novelle. Textausgabe mit Anmerkungen/Worterklärungen (ISBN: 9783150074701)
SchokiMaedeLs avatar

Rezension zu "Kleider machen Leute. Novelle. Textausgabe mit Anmerkungen/Worterklärungen" von Gottfried Keller

Rezension zu "Kleider machen Leute" von Gottfried Keller
SchokiMaedeLvor 15 Jahren

Nun ja, ich fande die Story zwar ganz in Ordnung aber nicht ganz so meins. Aber das Buch liest man nun mal in der Schule. Halt ein Klassiker, wer drauf steht meinetwegen. Zu mindestens lässt es sich ganz gut lesen! Kann dennoch nur 2 Sterne geben ist wirklich ein bisschen langweilig.

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