Rezension zu "Achtung, fertig, Baustelle!" von Rolf Toyka
Mein 8,5jähriger Sohn findet:
Da lernt man schon beim Anschauen viel! Schon mit den Überschriften und den Bildern konnte ich mir gut vorstellen, was da in etwa beim Hausbau passiert. Und als wir es gelesen haben, da habe ich nochmal alles genauer verstanden.
Ich fand das Buch für mein Alter total passend, obwohl ich mich im Kindergarten schon mehr beschäftigt habe. Das Buch war auch gut geschrieben, also vergebe ich 5 von 5 Sternen.
Meine Erwachsenen-Meinung:
Dieses Baustellenbuch richtet sich an Kinder so ab Grundschulalter. Das ist eine super Abwechslung, denn viele Baustellen-Bücher sind für jüngere Kinder geschrieben.
Tims Eltern bauen ein Haus. Und weil sein Onkel Hannes der Architekt ist, darf er jeden Tag auf die Baustelle. So können wir den Fortgang auf der Baustelle quasi hautnah erleben.
Die Gestaltung finde ich, genau wie mein Sohn, besonders gut gelungen. Es gibt immer ein ganzseitiges Bild von Ferenc B. Regös, das zeigt, wie der Fortschritt auf der Baustelle vorangeht. Mir gefällt hier die Mischung aus Realismus und Verspieltheit, was z.B. in den vielen kleinen Details zeigt, die es zu entdecken gilt.
Die Bilder unter den Klappen (von Heike Ossenkop), die Hintergrundinfos und technische Details liefern, ergänzen dieses Hausbild total toll und setzen sich gleichzeitig ein wenig ab. Mir gefiel dieser Kontrast sehr gut. Hier gibt es unterschiedliche Architekturpläne, Modelle oder auch Fotos zu entdecken, die bspw. das Gießen der Betondecke erklären. Herausgeber sind die Architektenkammern aus Hessen und NRW (bzw. auch Stadtplaner in Hessen), und ich finde, diese Expertise sieht man auch bei der Gestaltung. Und was da an Lobbyanteil vertreten sein mag, das finde ich in Ordnung.
Zusammen mit den Texten von Rolf Toyka wird die Entstehung eines Hauses wirklich sehr anschaulich erklärt. Es gab allerdings auch ein paar Stellen, an denen mein Sohn noch mehr wissen wollte. Aber das ist bei so einem Buch ja häufig so.
Einen Minuspunkt hat das Buch allerdings, denn richtig schade fand ich, dass hier ausschließlich Männer mitbauen. Bei den Bildern und auch bei den Fotos am Ende des Buches, die alle Mitarbeitender zeigen. Ja, viele Mitarbeitende auf Baustellen sind Männer, aber ich kenne auch Schreinerinnen, Malerinnen und Architektinnen. Dafür ziehe ich einen Stern ab. Meinem Sohn ist das gar nicht aufgefallen, obwohl auch er sehr für die Rosa-Hellblau-Falle sensibilisiert ist. Das zeigt halt mal wieder das Problem von fehlender Repräsentanz.
Fazit:
Wirklich schöner und detaillierter Einblick, wie ein Haus gebaut wird. Dass gar keine Frauen mitbauen, finde ich sehr, sehr schade. Darum kommen wir gemeinsam auf 4,5 Sterne. Mein Sohn hat sehr fürs Aufrunden votiert.