Die wunderbaren FalschmünzerEin Roman-Verführer

4,7 Sterne bei

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Lysander
vor 7 Jahren

ein Buch, in dem man sich herrlich verlieren kann, wenn man Klassiker des 19. und frühen 20. Jahrhunderts schätzt. Eine große Leistung!

Ein LovelyBooks-Nutzer
vor 10 Jahren

Wie viel von unseren Romanen der letzten Jahrhunderte gehen auf den ersten Romanschreiber zurück und wer war es?

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Inhaltsangabe

"Kafka hinterläßt zwei Romane, das Schloß (1926) und den Prozeß (1925) Erinnern Sie sich an den Landvermesser K., dem es partout nicht gelingt, jener Anstellungsvergewisserung teilhaftig zu werden, in der Hoffnung auf welche er überhaupt ins Dorf gekommen ist? Es ist Winter, das Schloß ist hoch oben, manchmal kommen Boten herunter, aber die Boten wissen im Grunde vom Schloß so wenig wie andre auch. Dann gibt es da die Geliebte des Landvermessers, dann dieses Mädchen, das mit den andern zusammen im Keller des Gasthofs lebt und den unseligen Landvermesser gern bei sich hätte da unten, wo die Herren vom Schloß aus- und eingehen. Erinnern Sie sich an die unendlich verwickelten Spekulationen über Uniformen und über mögliche Subordinationsgrade unter den Schloßbediensteten? An die unendlichen Seiten voller Konditionalsätze? Da schien sich doch wirklich die Unzulänglichkeit des Schlosses in den Spiralen zu spiegeln, in denen die Sätze immer nach einigen Seiten endeten, und die Vergeblichkeit des Eindringens ins Schloß schien ihr Abbild zu haben in den unaufhürlichen Wiederholungen der Sätze, die am Ende im Leser jene wohlverstanden sinnbildliche Ermüdung erzeugte, wie sie wohl endlich den Landvermesser befallen haben mochte, wenn er wieder und wieder merkte, daß alles vergeblich war. Aber bei Licht ist diese Ermüdung beim Lesen ein wirkliches Müdewerden dieser ewig gleichen Syntax, ein Müdewerden dieser ewig um nichts kreisenden Sätze. ... Der Roman hält das nicht aus, und der Leser gar nicht: je genauer er liest, desto schneller wird er dieses Wesen leid, diesen traurigen Tiefsinn, dieses leere Kreisen im syntaktischen Nichts, dieses bodenlose Verlorengehn in keiner Welt. Schwer zu sagen, wer wir damals waren, als wir das mochten; genießen Sie jetzt den Anblick, wenn Dichter von ihren Sockeln fallen, und bedenken Sie vergnügt, was wir alles haben dulden müssen von denen, die uns mit Kafka die Welt erklären wollten."

Buchdetails

Aktuelle Ausgabe
ISBN:9783821844855
Sprache:
Ausgabe:Gebundenes Buch
Verlag:Eichborn
Erscheinungsdatum:01.04.2000

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