Cover des Buches Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte (ISBN: 9783100003959)
Rezension zu Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte von Romain Puértolas

Holzhammer Komödie

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 10 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren
Ayarajmushee Dikku Pradash, von Beruf Fakir in Indien, fliegt nach Paris, um sich bei IKEA ein neues Nagelbett zu kaufen. Allerdings hat er genau einen Hundert-Euro-Schein dabei, der zudem nur auf einer Seite bedruckt ist. Also muss er ganz schön tricksen, um erst einmal mit dem Taxi zu IKEA zu kommen, um dort dann sein Bett kaufen zu können. Der Taxifahrer, ein Roma, ist gar nicht begeistert, als er später merkt, dass er betrogen wurde! Ayarajmushee hingegen hatte alles bestens so durchgeplant, dass er am Folgetag inklusive Nagelbett wieder nach Indien zurückfliegen kann.
Doch dann geht alles schief: Das Bett kostet inzwischen mehr als 100 Euro und bei seiner heimlichen Übernachtung im Möbelhaus versteckt er sich in einem Schrank, der zu einem anderen IKEA in England verschickt werden soll. Damit beginnt eine ziemlich irrwitzige Reise durch Europa und Nordafrika!

Die Geschichte beginnt ziemlich amüsant, die sich immer wiederholenden Witzchen über die Aussprache von verschiedensten Namen wirken aber bald plump und eher nervtötend. Hier wäre weniger wohl mehr gewesen. Ayarajmushee verändert sich auf seiner Reise, allerdings wirkt dies auf mich alles sehr aufgesetzt und eher unglaubwürdig. Ziemlich derb fand ich die Schilderung der Roma-Familie des Taxifahrers, hier vergreift sich der Autor für meinen Geschmack mehr als einmal im Ton, von political correctness überhaupt nicht zu reden. Kann sein, dass das viele lustig finden, ich gehöre da nicht unbedingt dazu.
Eine weitere angeschnittene Thematik ist die der illegalen Einwanderer in Europa und der Umgang mit ihnen. Ein ernstes Thema, das für mich hier aber auch nicht richtig in die Geschichte passt, beziehungsweise die Umsetzung und Einbindung in den Rest der Handlung funktionierte für mich nicht.

Insgesamt war mir das alles zu übertrieben und überzogen, die Witze kamen größtenteils mit dem Holzhammer daher, mir liegt aber eher etwas subtilerer Humor. Die Story war so absurd, dass man sicher etwas daraus hätte machen können, aber für meinen Geschmack ist das leider nicht gelungen.
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