Romina Pleschko

 4,1 Sterne bei 36 Bewertungen

Lebenslauf

geboren 1983 in Oberösterreich, Schauspielstudium am Konservatorium der Stadt Wien, Engagements u. a. bei den Wiener Festwochen, am Theater Rampe Stuttgart und beim Donaufestival Krems. Studium an der Leondinger Akademie für Literatur 2016/17. Diverse Veröffentlichungen und Stipendien, zuletzt Writer in Residence bei ORFIII 2019 und Projektstipendium 2021/22 des BMKOES. Ihr Debütroman „Ameisenmonarchie“ erschien im Frühjahr 2021 bei Kremayr & Scheriau.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Romina Pleschko

Cover des Buches Offene Gewässer (ISBN: 9783218013840)

Offene Gewässer

 (22)
Erschienen am 13.02.2023
Cover des Buches Ameisenmonarchie (ISBN: 9783218012706)

Ameisenmonarchie

 (14)
Erschienen am 08.02.2021

Neue Rezensionen zu Romina Pleschko

Cover des Buches Offene Gewässer (ISBN: 9783218013840)
Wolf-Macbeths avatar

Rezension zu "Offene Gewässer" von Romina Pleschko

Zwiespältige Reise in Offene Gewässer
Wolf-Macbethvor 8 Monaten

Romina Pleschkos Werk “Offene Gewässer” lockte mich mit einem vielversprechenden Klappentext, doch meine Leseerfahrung gestaltete sich uneinheitlich. Die Hauptprotagonistin Elfi, eine Schelmin, durchlebt als Kind und Erwachsene die Herausforderungen eines Dorflebens. Leider erwies sich Elfi als unsympathische Figur, die über die Jahre hinweg keine erkennbare Entwicklung durchläuft. Dies mag die Absicht der Autorin gewesen sein, doch es hinderte mich daran, eine Verbindung zu ihr aufzubauen und der Geschichte zu folgen. Der Fokus auf vermeintlichen Banalitäten des Alltags, vor allem im ersten Teil, dämpfte mein Interesse weiter. Trotz dieser Enttäuschungen muss ich anerkennen, dass die Sätze und die Sprache der Autorin eindeutig anspruchsvoll sind. Hier zeigt sich Pleschkos schriftstellerisches Können, was mich motivierte, das Buch zu Ende zu lesen. Letztlich bleibt mein Eindruck zwiespältig: Die verschenkte Chance, eine fesselnde Protagonistin und eine tiefere Handlung zu gestalten, steht im Kontrast zur eindrucksvollen Sprachkunst der Autorin

Cover des Buches Offene Gewässer (ISBN: 9783218013840)
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Rezension zu "Offene Gewässer" von Romina Pleschko

Zurückschlagendes Karma
twentytwovor 10 Monaten

Elfi, die mehr oder weniger freiwillig nach Liebstatt zu ihrer Großmutter gezogen ist, sieht sich dort von Anfang an mit den Unwägbarkeiten menschlichen Verhaltens konfrontiert. Mit beeindruckender Logik und dem ganzen rationalen Verständnis eines Kindes analysiert sie ihr Umfeld, um es anschließend gnadenlos zu sezieren. Dieses Verhalten behält sie auch Jahre später, als sie nach einer gescheiterten Ehe wieder an den Liebstätter See zurückkehrt, unbeirrbar bei – und so beginnt das ganze Spiel in abgewandelter Form von Neuem.

Fazit
Eine zwischen Sarkasmus und bitterer Ironie changierende Story, die der Gesellschaft den Spiegel vorhält, den sie verdient hat.

Cover des Buches Offene Gewässer (ISBN: 9783218013840)
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Rezension zu "Offene Gewässer" von Romina Pleschko

Sprachlich brillante Geschichte, voller Ironie! Ein Genuss!
MarcoLvor einem Jahr

Effi hatte es als Kind nicht einfach. Die Eltern weggesperrt (hatten wohl was Schlimmes getan), und bei der Großmutter, bei der sie aufwächst, ist es auch nicht besonders harmonisch. Sie sehnt sich nach Geborgenheit und auch nach Gesellschaft. Sie bildete sich ein, sie könne ein Ei mit einer Infrarotlampe ausbrüten und dann quasi als Mutter fungieren. Klappte leider nicht. Das Leben ist karg, Großmutter und Effi müssen zusehen, wie sie um die Runden kommen, teils auch nicht ganz immer mit den legalsten Methoden.
Auch später, in der Mädchenschule, bleibt Effi eine Außenseiterin, mag es auch daran liegen, dass ihre Mitschülerinnen aus einem gesetzteren (und reicherem) Familienumfeld kamen als sie.
Aber irgendwie strampelt sie sich im Leben weiter. Aus dem vermeintlichen "Mauerblümchen" wird so allmählich eine weltgewandte Frau. Ihre Herkunft, bzw. der Umstand, nicht wirklich eine Mutter zu haben, und von einer Großmutter aufgezogen zu werden, welcher so gut wie nichts zu blöd ist (und in so manchen Äußerungen ganz schön ausholt), oftmals Elfi vorschickt, und dennoch wichtige Entscheidungen zu Effis Lebensweg kritisiert, zeigt ein sehr starkes Bild der Frau. All ihre Kämpfe und Sehnsüchte konzentrieren sich, purzeln übereinander. Halt und Verlorenheit gehen Hand in Hand.
Die Zeit vergeht, zwischendurch Schauspielerei, ein Ehemann, und letztendlich allein ein Häuschen am See. Im idyllischen Liebstatt (der Name alleine trieft voller Ironie). OK, das war jetzt ein grober Zeitsprung – aber zu viel will ich ja nicht verraten.
Auch wenn sich Effi zeitlebens bemüht, bleibt sie immer eine Außenseiterin. Auch in ihrem letzten Domizil am See. Die Idylle muss allerdings einem Hotelprojekt weichen, auch der See wird dazu kastriert. Sie fühlt sich nach wie vor ausgegrenzt, von den patriarchalen Strukturen um die Lebensfreude gebracht. Also: willst du nicht mit mir, dann geht es eben gegen dich … und sie nimmt Rache.

Die Sprache ist ein Hit! Wunderbare Sätze, schwungvoll, oftmals lang, aber perfekt ausgedacht. Es mischt ein gewisser Grundtenor an Ironie mit, welcher sich perfekt in den Sprachstil einbettet und das Lesen zu einem richtigen Genuss macht. Diese Ironie zieht sich durch, denn ohne dieses Stilmittel wären so manche Begebenheiten nur schwerlich zu ertragen. Obwohl das wahre Leben oftmals viele kleine Grausamkeiten parat hält, besonders für Außenseiter:Innen und jene, welche es in ihrer Kindheit/Jugend wirklich nicht leicht hatten.
Insofern ein Riesenkompliment an die Autorin für diesen äußerst gelungenen, kurzweiligen Roman, der die Gesellschaft genau dort trifft, wo das Übel steckt! Chapeau und ganz große Leseempfehlung.

Gespräche aus der Community

Die kleine Elfi ist eine Schelmin. Im Alleingang schlägt sie sich einfallsreich und mit teils unlauteren Mitteln durchs Leben. Jahre später kehrt sie als ältere Frau nach Liebstatt zurück – und wieder wird der Ort zum Feind. Der Bau eines Hotels bedroht die Idylle ihres Seegrundstücks. Will die Gemeinde sie loswerden? Es ist Zeit für Widerstand, findet Elfi.

99 BeiträgeVerlosung beendet
Juli21s avatar
Letzter Beitrag von  Juli21vor einem Jahr

Den Schluss finde ich etwas unkonsequent. Sie schreibt, dass sie sich womöglich eine Erkältung in den nächsten Tagen einholen wird; warum sollte sie sich bemühen, Spuren zu verdecken und nicht im Verdacht zu stehen, wenn sie sich selbst das Leben nimmt indem sie sich "sinken lässt"? Auch vor dem Brand hatte ich zwei Mal das Gefühl, dass sie nicht mehr leben will, oder liege ich da falsch? Das Ende finde ich nicht befriedigend. Insgesamt hat mir der erste Teil des Buches am meisten gefallen; der zweite war langwierig, wiederholt uninteressante Gedankengänge/Kommentare. Da hätte mich mehr zu ihrer Ehe interessiert. Auch ihr Trauma wird nicht aufgelöst, was nicht im Detail nötig, aber knapp schon hilfreich und interessant gewesen wäre.

Community-Statistik

in 56 Bibliotheken

auf 17 Merkzettel

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